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Menschen einer Stadt: "Aus Liebe zum Leben"

Interview mit der Leiterin der Johanniter-Tagespflege Andrea Maier und Raphael Doderer, Öffentlichkeitsarbeit

"Aus Liebe zum Leben" lautet das Motto der Johanniter: Rund 14 000 Fördermitglieder und über 100 ehrenamtliche Helfer engagieren sich im Regionalverband Nordschwaben. Vier Jugendgruppen in Donauwörth und eine in Nördlingen gibt es, und in Donauwörth-Nordheim befindet sich ihre Geschäftsstelle.
Umfassend stellen sich die Tätigkeitsfelder dar, weit mehr als Rettungsdienst und Krankenfahrten: Betreuung von Demenz-Patienten, Menüservice, Hausnotruf, Mobiler Sozialer Hilfsdienst (= hauswirtschaftliche Versorgung und Familienpflege), Tagespflege, Behindertenfahrdienst, Betreute Behinderten- und Seniorenreisen.
In Nordheim leitet Andrea Maier die sog. Tagespflege, ein "attraktives Betreuungsangebot", das Angehörige entlastet und für pflegebedürftige, kranke Senioren ein adäquates, kompetentes Programm bietet.
Für die WZ sprach Wolfgang Leitner mit Andrea Maier und Raphael Doderer (Öffentlichkeitsarbeit) über das moderne Konzept der Tagespflege.

WZ: "Was ist unter >Tagespflege< zu verstehen?" Andrea Maier [A. M.]: "Unsere Tagesgäste kommen aus Donauwörth, Marxheim, Mertingen, aus Alerheim, wobei in Meitingen bzw. in Nördlingen gibt es wieder eine Tagespflege. Oft bringen Angehörige unsere Tagesgäste, aber sie können auch durch einen Fahrdienst abgeholt bzw. abends wieder zurückgebracht werden. Aus ganz unterschiedlichen Lebenssituationen heraus kommen Senioren zu uns: Ein Teil lebt allein - da arbeiten wir dann mit den Sozialstationen zusammen - ein Teil lebt noch mit dem Ehepartner zusammen - haben aber oft eine Gehbehinderung, sitzen im Rollstuhl, sind also pflegebedürftig. Oder aber es liegt eine Demenz vor." WZ: "Manche suchen vielleicht auch Unterhaltung und Gespräch - das sie zu Hause aufgrund Vereinsamung und Behinderung nicht mehr finden ... ?" A. M.: "Das kommt hinzu. Um einmal konkret zu veranschaulichen, was Tagespflege bedeutet, können wir uns einen Tagesablauf ansehen: Ab 8 Uhr wird Kaffee und Frühstück angeboten, nach 9 Uhr 30 kommt dann Bad- und Behandlungspflege nach Plan, Gehübungen etc. Es folgt Gymnastik, Zeitung lesen, Brett- und Gesellschaftsspiele, Radfahren. 12 Uhr 15 wird ein gemeinsames Mittagessen eigenommen mit anschließender Ruhezeit. Nachmittags gibt es Kaffee und Kuchen. Es sind dann Spaziergänge möglich, Spiele, Singen, Gestalten, Basteln, auch Gedächtnistraining. Ab 17 Uhr Fahrt nach Hause. Wir haben zur Zeit ca. 30 Tagesgäste. Jeder kann zwischen 1 und 5 Werktage buchen, das Wochenende ist geschlossen, Ausnahme: Adventssamstage. Da gibt es eben auch eine Nachfrage, gemeinsam etwas zu unternehmen." WZ: "Insgesamt zielt die Tagespflege also darauf, Lebensqualität zu erhalten bzw. zu regenerieren. Gedächtnis- und Konzentrationstraining, Seniorengymnastik, Spiel- und Bastelangebote, aber auch lebenspraktische Aufgaben, Gemeinschaft, soziales Leben, wie es sich hier untereinander ganz natürlich entwickelt - alles dies baut Brücken, Brücken aus jenem möglichen, aber eben nicht unvermeidlichen Horrorszenario heraus, im Alter allein, isoliert, verlassen dahinzudämmern, zurück in eine n e u e Phase des Lebens, denn Alter, auch hohes Alter, oft mit Behinderung verbunden, eine Brücke in ein erfüllten, sinnerfüllten Lebensabend, in Würde." Raphael Doderer: "Ein Schwerpunkt bei unserer ambulanten Betreuung - die aktuell aufgebaut wird - stellt die Begleitung Demenzkranker durch ihren Alltag dar - realisiert durch Ehrenamtliche. Da geht es darum, dass ehrenamtlich Engagierte sich Demenzkranken zuwenden, die von Angehörigen gepflegt und betreut werden, , z. B. dass stundenweise eben Ehrenamtliche kommen und sich um Demenzkranken in Alltagssituationen kümmern." A. M.: "Z. B. jemand mit einsetzender Demenz, der sich nicht mehr zutraut, allein das Haus zu verlassen, etwa um einzukaufen - da wäre Zuwendung wesentlich, manchmal fehlt aber Angehörigen die Zeit dafür. Es geht da also vor allem um eine psycho-soziale, nicht um eine pflegerische Betreuung. Wir würden uns auch freuen, wenn Ehrenamtliche zu uns in die Tagespflege kommen, um z. B. mit unseren Gästen gemeinsam zu spazieren oder einfach da zu sein, vorlesen, spielen, sich unterhalten." R. D.: "Wer z. B. gerne zum Mittagessen nicht allein zu Hause, sondern in Gemeinschaft sein möchte, kann zu unserem Mittagstisch kommen." A. M.: "Gemeinschaft ist wesentlich: Deshalb laden wir gerne auch Gruppen zu uns ein, zum Fasching, Nikolaus, Kindergarten, Musik, Singen." R. D.: "Das ist die Quintessenz bei den Johannitern, dass der Mensch mit seinen individuellen Voraussetzungen und Bedürfnissen im Mittelpunkt steht, und das kommt auch in unserem Motto zum Ausdruck - "aus Liebe zum Leben" - das ist das, was uns Johanniter verbindet, in allen unseren Angeboten, in unseren Aktivitäten - orientiert am Menschen. Immer und immer wieder auf das einzugehen, was der Einzelne braucht, mit seinen speziellen Voraussetzungen." WZ: "Frau Maier, Herr Doderer, vielen Dank für dieses Interview! Weiterhin Ihnen und Ihren Mitarbeitern so viel Elan, Engagement und Motivation, die den Menschen als das Maß ansieht, an dem sich soziales Handeln orientiert." Foto: Bei den Johannitern Donauwörth-Nordheim im neuen Sinnesgarten: Raphael Doderer, Pressesprecher, und Andrea Maier, Leiterin der Tagespflege, einem modernen teilstationären Konzept der Seniorenbetreuung.

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3 Kommentare

Ein entsprechender Artikel ist für die SonntagsZeitung Donauwörth (SoZ, neue Form der WZ Donauwörth, Erscheinungsdatum: 18. Oktober 2009, Sonntag) vorgesehen.-

"Aus Liebe zum Leben"

Hallo Herr Leitner,
mit dieser Überschrift meinen Sie doch nicht ernsthaft die Johanniter in Donauwörth?
Frau Meier leistet wirklich gute Arbeit in der Tagespflege, doch was die Chefin, Frau Doderer-Streit, seit ihrer feindlichen Machtübernahme dort abgezogen hat geht wirklich auf keine Kuhhaut. Interviewen Sie doch mal ehemalige Johanniter aus Donauwörth, dann werden Sie ein ganz anderes Bild zu sehen bekommen.
Haben Sie sich schon mal den Fuhrpark angeschaut mit dem die Tagespflegegäste transportiert werden? Glauben Sie ernsthaft, dass Zivis die geeigneten Fahrer für Personentransporte unter besonderen Bedingungen sind? Fast alle anderen qualifizierten Fahrer wurden mehr oder weniger gekündigt um nicht zu sagen gefeuert.
Fragen Sie doch mal Herrn Doderer und seine Mutter, wieso so gut wie alle Fahrer gekündigt wurden. Suchen Sie mal das Gedenkbild an Ralf Plettke, der ein wirklicher Johanniter war. Sie werden es in der Dienststelle in Nordheim nicht finden, denn die "Cheffin" ließ es entfernen. Soviel zur christlichen Einstellung bei der RV-Leitung Schwaben zu dem auch Donauwörth gehört.

Bei dieser Dienststelle geht es nicht um Liebe zum Leben sondern ausschließlich um Geld.

Selbstverständlich sind auch kritische Stellungnahmen möglich. Zwar ging es mir nicht um eine Bewertung der Johanniter Donauwörth - auch nicht der Geschäftsführung dort - sondern um Tagespflege, das Altwerden und Perspektiven auf unsere Gesellschaft; aber ebenso klar ist, dass hier keine Vorgänge innerhalb der Johanniter diskutiert werden können.

Prinzipiell sind also kritische Meinungen auch möglich, wobei ich Beurteilungen einzelner Personen bzw. deren Verhalten nicht als primären Gegenstand dieses Beitrags sehe.

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