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Freilichtbühne am Mangoldfelsen Donauwörth: Das Kaffeehaus - Premiere und Eröffnung der Saison 2010

  • Pandolfo hat in Eugenio seinen "besten Kunden" erkannt. Gonzo hilft auf seine Weise, und Ridolfo als guter Patron auf der Piazza rettet, was zu retten ist (von links nach rechts).
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Oh-là-là - bella Italia ruft jetzt alle Freunde des Theaters zur Freilichtbühne am Mangoldfelsen, denn mit der Premiere der "spritzigen" Komödie "Das Kaffeehaus" (nach Carlo Goldoni / Karin Winkler) ist die Saison des luftig-leichten Lustspiels nun eröffnet.

Eine wirklich oppulente Komödie erwartet uns heuer im romantischen Ambiente am Mangoldfelsen, eine Comedia par excellence, mit einer prachtvollen Kulisse, panorama-artig im Halbkreis aufgebaut, dem Zuschauerraum zugewandt, eine Piazza mitten in Venedig der 50er Jahre mit italienischem Flair, das von der ersten Szene an (nach der Begrüßung durch Wolfgang Schiffelholz und Oberbürgermeister Armin Neudert, der mit der Premiere zugleich ganz offiziell und herzlich die diesjährige Saison der Freilichtbühne eröffnete).

Glamour, glitzernd und funkelnd im kleinbürgerlichen Milieu der damaligen Zeit, repräsentiert durch diese durchaus überschaubare Piazza mit dem gutherzigen Patron Ridolfo und seinem Kaffeehaus, dem deftig-herben, leicht schlitzohrigen Pandolfo (Sizilianer seines Zeichens mit Spielcasino) - und au-weia Donna Marzia, die nimmermüde Intrigantin, nicht subtile Individualitäten, nicht visionäre Persönlichkeiten, nein, da sind die grellen, bunten, deftig aufgetragenen Farben, nicht selten satirisch überzeichnet, aber gerade in der Art der Darstellung irgendwie doch authentisch, krass, burlesk, ja einem "ganz normalen Wahnsinn" des Alltags auf, rundum und hinter der Piazza ... .

  • Pandolfo hat in Eugenio seinen "besten Kunden" erkannt. Gonzo hilft auf seine Weise, und Ridolfo als guter Patron auf der Piazza rettet, was zu retten ist (von links nach rechts).
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  • Mit Donna Marzia und Eugenio hat Ridolfo seine liebe Not ... :-)
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  • "Alles mir nach!" Wetten dass diese bildungshungrige Touristengruppe wiederkommt?
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  • Ob Lisaura weiß, dass Flaminio kein Graf, kein Konsul - sondern ein raffinierter Hochstapler ist?
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  • Hier sehen Sie das berühmte Amphitheater!
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  • O Eugenio! Schlawiner! Wie lange kann das noch gut gehen? Vittoria (rechts) ist stinksauer ... :-)
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  • "Mensch, wo ist denn bloß jetzt diese Piazza del Viagra?" Tja :-)
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9 Kommentare

Ihre metaphysische Analyse und Assoziationen zur Aufführung von Goldonis „Das Cafehaus“ haben mich tief beeindruckt, zeigen sie doch u.a. auch die Aktualität des Stückes auf, unseren
tagtäglichen Maskenball, zu dem wir uns – berechtigt? unberechtigt? - freiwillig unreflektiert
unterwerfend, genötigt und gezwungen sehen.
Jede Figur des Stückes bemüht sich krampfhaft und rücksichtslos, ihre Bedürfnisse und Interessen
auf Biegen und Brechen durchzusetzen, ohne dabei über den Tellerrand des eigenen abgeschotteten
Mikrokosmoses, bestehend aus Egozentrik und Opportunismus hinaus zu sehen. Sie reden ununterbrochen – miteinander? - und filtern doch aus den Gesprächen nur das für sie zum momentanen Zeitpunkt nützlich Erscheinende heraus, mit Ego-Sensor, der alles, was auch nur
ansatzweise über Befindlichkeiten des Gesprächspartners Aufschluss geben könnte und somit ein Reagieren erzwingen würde, als Spam meldet und löscht.
Das „Alles mir nach“ der Touristenführerin, der Einzigen, die weiß, und doch nicht weiß, denn auch sie ist nur eine Vertretung, ein Ersatz, wirft die Frage auf: Ja wohin laufen sie denn, oder wem oder was laufen sie eigentlich nach?
Oder wäre hier das Pronomen „wir“ angebracht?

Danke Ihnen beiden :-)

Jetzt, da ich gerade über meiner Arbeit zu "Momo" sitze (die Text-Präsentation ist schon fertig, die Bildauswahl folgt), merke ich, dass die beiden Stücke, so wenig sie stilistisch und auch durch die recht unterschiedlichen Autoren zusammenzupassen scheinen, doch sich fantastisch ergänzen:

Das Kaffeehaus, das durch alle Charaktere so zentrale Fragen aufwirft - vielleicht gerade deshalb auch, weil diese Fragen den Charakteren selbst nicht kommen - findet ein schönes Pendant in Momo.

Aber bevor jetzt jene, die vielleicht ohnehin schon auf meinen kleinen Momo-Bericht (natürlich mit vielen Fotos) warten, allzu lange warten müssen, will ich es bei dieser kleinen Andeutung belassen - mehr in Kürze :-)

Liebe Grüße
Wolfgang

Ps.: Großes Kompliment an Donna Marzia (alias Gabriele Vit), die auf den Punkt genau diese provokante Rolle inklusive Charakter der Marzia getroffen hat:

Alle diese Charaktere zeigen eigentlich sehr schön, dass sie alle im Grunde aus ihrer Eigenwelt ausbrechen wollen - und tun es z. T. auch etwas zaghaft.

Abschließend darf ich vielleicht das noch ergänzen: Es ist auch die Zeit in den fünfziger Jahren signifikant getroffen, vom Wiederaufbau nach dem Weltkrieg, die boomende Wirtschaft, ob in Italien oder Deutschland, das erste Erreichen eines gewissen Wohlstandes, die Entbehrungen der Kriegsjahre sind vergessen.

Ist es nicht eben diese Gesellschaft - auch in ihrer Selbstzufriedenheit, in ihrer Selbstvergessenheit, nicht zuletzt auch im Fehlen eines authentischen Selbstverständnisses - gegen die die 1968er sich auflehnten? Kann nicht im Positiven diese Gegenbewegung als die "Suche nach authentischem Leben in der Gegenwart" begriffen werden?

Spürt man nicht gerade dieser Gesellschaft der 50er Jahre an, dass sie auseinanderbröckelt? Dass sie keinen Sinn in sich - auch über und außerhalb des materiellen Wohlstands sucht oder findet?

Aktuell ist dieses Stück auch insofern, da jede Gesellschaft einen tieferen Sinn braucht, um sich adäquat entfalten zu können, da ansonsten das Leben für den Einzelnen in Sackgassen verläuft.

Besonders eklatant fand ich, wie es der Darstellung gelingt, aufzuhellen, wie alle letztlich zeigen, wie wenig ihr Leben eine tragende Grundlage aufweist.

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