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Dracula - der Drache in uns

Dracula - der Drache in uns:
Beeindruckende Inszenierung von Bram Stokers Klassiker durch die Theatergruppe des Gymnasiums Donauwörth

Ein zahlreiches, die neue Aula des Gymnasiums Donauwörth je füllendes Publikum fand die Theatergruppe (Leitung: Franz Rucker) mit ihrer modernen, tiefenpsychologisch modifizierenden Inszenierung von Bram Stokers "Dracula" in den vier Vorstellungen letzte Woche.

Nein, k e i n e Grusel-, Schock- und Horrorgeschichte mit billigen Effekten wollte das Ensemble seinen Zuschauern bieten, indem es zwar im wesentlichen die Handlungsstruktur nach Stokers Roman gestaltete, aber zugleich (auch durch subtil abgestimmte Videoinstallationen) surrealistisch vertiefte.

Vor der Verlobung mit seiner Geliebten Mina (Julia Mai) muss der junge Rechtsanwalt Jonathan (Philipp Dollmann) zu einem Grafen namens Dracula nach Transsilvanien reisen, da dieser ein Anwesen, Carfax bei Whitby, wo Mina mit Freunden ihre Ferien verbringt, zu kaufen gedenkt.

"Sehnsüchtig wartet sie dort auf die Rückkehr von Jonathan, bis eines Abends ein gespenstisches Schiff an der englischen Küste strandet. Noch ahnt niemand, dass dieses außer einer verschwundenen Crew, einem getöteten Kapitän und einer mysteriösen Kiste mit Erde auch das Grauen nach Whitby gebracht hat… ."

Choreografisch, schauspielerisch und dramaturgisch einfühlsam, detailgenau und ausdrucksvoll entwickelt das spannende Stück durch rasch sich ablösende, stringent gestaltete Szenen zwei Bedeutungs- und Projektionsebenen: Zunächst Jonathans Erleben, als er Dracula begegnet, nicht einer menschlichen Person, sondern gleichfalls einer aus dem Unterbewussten geweckten Projektion, dargestellt durch einen Chor der Stimmen; weiterhin die "normale" Wirklichkeit von Mina mit ihren Freundinnen und Bekannten (Maria Birkmeir, Anna-Maria Babin, Tanja Beu sowie Simon Baumer als Arthur, Kirstin Werner als Jacky und Michael Fischer als Abraham).

Sind künstlerisch anspruchsvolle Performance und ansprechende Unterhaltung wirklich Gegensätze? Das Theaterensemble von Franz Rucker bewies mit dieser en détail durchdachten, subtil aufgebauten, stringent sich entwickelnden Inszenierung, dass beide Facetten sehr wohl in einem Profil sich manifestieren können - und gerade darin liegt die beeindruckende, spannende Aura dieser Inszenierung, die zu einem glänzenden Erfolg - auf allen Bedeutungsebenen geführt hat. Wie sich die Arbeit des Ensembles und aller Mitwirkenden und Helfer gelohnt hat, so bleibt uns zu wünschen, dass dieser überaus erfolgreiche Konzeptionsansatz eine Fortsetzung findet.-

Foto: Mehr und anderes als die gewohnten Horror- und Gruselgeschichten rund um Dracula nach dem gleichnamigen Klassiker von Bram Stoker (1897) bot die spannende, surrealistische Inszenierung der Donauwörther Theatergruppe unter der Leitung von Franz Rucker: Dracula (rumänisch "dracul" - Drache) als archaischer Typus im menschlichen Unterbewusstsein, der mit dem zentralen Verlangen nach Unsterblichkeit, ewiger Jugend und Schönheit das menschliche Ich zu verführen versucht.
Spannend bis zur letzten, ultimativen, aber ihrem Ausgang nach offenen Szene, da Arthur und Abraham Lucy zu pfählen versuchen (mit Mina, Jonathan, Martha und Dorothy).

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3 Kommentare

Ein entsprechender Artikel ist für die nächste Ausgabe der WZ Donauwörth (Mittwoch, 01. April 2009) vorgesehen.-

Hallo Herr Leitner!
Als kleiner Teil dieser Inszenierung fühle ich mich von so viel Lob schwer geehrt! Es ist immer toll zu hören, wie ein Stück auf Zuschauer wirkt, die es zuvor noch nicht gesehen haben - Die meisten Eindrücke bleiben einem als Schauspieler ja verborgen, weil man nie das Stück in seiner Gesamtheit sehen kann :-)
Freut mich jedenfalls sehr, dass es Ihnen gefallen hat.
Wäre es möglich, dass Sie mir einige Ihrer Schnappschüsse zukommen lassen, damit wir sie als Erinnerung auf CD unter den Ensemblemitglieder verteilen können?

Liebe Grüße und besten Dank im Namen der Akteure,
Maria Birkmeir (alias "Martha")

Hallo Maria,

die positive Wertung in meiner Interpretation ist voll gerechtfertigt: Selbst ein professionelles Theaterensemble könnte sich über Euren Erfolg freuen, denn die relativ - zumindest nach äußeren Kriterien - vorgegebene Handlung muss stets, Szene für Szene, jene Balance zwischen Ausdruck, Bedeutung und Spannung wahren, die de facto jeden Augenblick hin zu einem oberflächlichen Grusel- und Horrorstück abstürzen könnte.

Das Theaterensemble des Gymnasiums hat diese wirklich schwierige Balance keine Sekunde verloren und den Inszenierungsansatz, nämlich eine tiefenpsychologisch-surrealistische Perspektive auf den Dracula-Stoff zu eröffnen, voll erfüllt.

Gerne stelle ich eine Fotoauswahl der Theatergruppe zur Verfügung.

Grüße
Wolfgang Leitner

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