Dauerregen!

Nun ja, ich sollte nicht übertreiben, aber das vergangene Wochenende ging schon mit vielen nassen Stunden an uns allen vorbei.
Es spricht nichts gegen Regen, es ist schön, wenn alles frisch riecht , aber es wäre durchaus angenehm, wenn dies nachts passieren würde.
Können Sie sich vorstellen, wie saufähig Fell sein kann?
Ich habe voller Verwunderung Camillo und Prinz beobachtet, die scheinbar nicht gespürt haben, dass es regnet.
Camillo hat sich einfach in die Mitte seines Zwingers gelegt und schien es zu genießen, so richtig schön nass zu sein.
Und Prinz scheint ein Wasser-Hund zu sein – ich weiß, dass er gerne schwimmt und vielleicht ist Wasser von oben sein Ersatz, wenn er nicht zum schwimmen kommt.
Aber auch diesen beiden gefällt es dann sehr gut, wenn die Sonne wieder zum Vorschein kommt und man seine Schnauze aufwärmen kann.
Ich möchte ein Kompliment an die tapferen Gassigänger aussprechen, die uns allen trotz des Regens Bewegung verschafft haben. Es ist schön zu wissen, dass wir nicht nur Schön-Wetter-Hunde für sie sind.
Chica hat in den letzten Wochen eine sehr treue Gassigängerin. Die beiden bilden ein nettes Team und es freut mich zu sehen, wie Chica immer weiter aufblüht. Sie hat sogar entdeckt, dass die Hütte, welche in ihrem Zwinger steht, als Sofa geeignet ist. Das dürfte sie sich von Camillo abgeschaut haben.
Bekanntermaßen lernt Chica gern durch zuschauen und seit Bobs Auszug hat sie sich Camillo und Prinz als Vorbilder ausgesucht.
Vielleicht färbt ja auch ihre Ruhe und Zurückhaltung etwas auf die beiden Rüden ab, so würde es sich einmal mehr bewahrheiten, dass wir hier jeden Tag aufs neue fürs Leben lernen.
Das ist ein gutes Stichwort!
Unser Kindergarten wird merklich kleiner. Es ist schön zu sehen, dass Lunas Welpen so nach und nach in ein eigenes Leben aufbrechen. Sie haben in der Gruppe viel voneinander gelernt und sich auch untereinander behaupten müssen, aber es wird Zeit, dass sie ihren Familien beweisen, welch tolle Hunde in ihnen stecken.
Ich bin mir sicher, dass sie alle die gute Seele ihrer Mutter geerbt haben und ihren Menschen große Freude bereiten werden.
Spaß und Freude lassen sich auch in einem einzigen Wort zusammenzufassen: Filou.
Dieser kleine Kerl hat eine Energie und eine Ausdauer und das bei seine Größe. Natürlich ist er zur Zeit noch etwas zu mitteilsam für meinen Geschmack, aber das ist hier nun mal am Anfang oft so. Es gibt die eine Sorte Neue, die sich still zurückziehen und erst nach und nach auftauen und dann gibt es die anderen, die erst einmal auffallen müssen und sich mit der Zeit beruhigen. Filou gehört zur zweiten Gattung Neuzugang.
Er hat eine beeindruckend rauchige Stimme und er nutzt sie, um uns allen zu erzählen, wie er das Leben sieht. Für mich eine interessante Erfahrung von dieser geringen Höhe aus angesprochen zu werden, aber ich bewundere seinen Mut vor nichts und niemanden zurückzuschrecken. Das beweist, dass Filou das Herz am rechten Fleck hat und seiner Familie immer zur Seite stehen wird. Die Menschen hier zeigen dem jungen Macho konsequent, wo seine Grenzen liegen und ich bin mir sicher, dass Filou mit der Zeit lernen wird, wie er seinen starken Willen und seine Lebensfreude richtig einsetzen. Vielleicht muß man ihn noch mit etwas Nachsicht bedenken. Ich glaube nicht, dass Filou wirklich verstehen kann, wie ihn seine bisherige Familie vergessen konnte. Aber das waren einfach nicht seine Menschen, denn so etwas tut der richtige Mensch nicht mit uns. Den Unterschied lernt hund hier kennen, denn hier haben wir Menschen um uns, die uns respektieren und uns beibringen, wie wir uns benehmen sollten. Das Zusammenleben in einem Familien-Rudel erfordert unweigerlich gewisse Verhaltensweisen, die aus Respekt voreinander und Liebe zueinander keine Probleme darstellen sollten. Bei den teilweise nicht unbedingt positiven Erfahrungen unsererseits, muss mensch etwas Zeit und Geduld investieren, damit wir das begreifen.
Ich weiß, ich selbst habe damit auch noch so meine Schwierigkeiten und es ist auch nicht leicht nach vielen schlimmen Erfahrungen einfach zu vertrauen, aber unsere Menschen hier arbeiten unermüdlich daran, uns zu helfen und zu überzeugen.

Ich selbst bin nun unbestritten der Bewohner im Tierheim, der am längsten hier ist. Ich bin am 30.11.2006 hier eingezogen und ich weiß, dass ich mein Leben, diesen Menschen zu verdanken habe, die damals entschieden haben, mich aufzunehmen.
Außerdem weiß ich auch, dass ich es nicht immer einfach mache, sich um mich zu kümmern, aber dennoch erfahre ich hier jeden Tag aufs Neue, dass auch ich eine Chance verdient habe.
Und das zeichnet unser Tierheim aus! Es ist nicht die ideale Lösung eines Hundelebens, aber es ist ein guter Zwischenstopp auf dem Weg dorthin.

Ihr
Captain

http://www.tierheim-hoechstaedt.de

Bürgerreporter:in:

Sabine Pollok aus Dillingen

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