Hallo an diesem wunderschönen Tag!

Dora
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Ist es nicht erstaunlich wie das Wetter uns alle beeinflusst ... nicht, dass Sie als Menschen denken, dass Sie das Recht auf Wetterfühligkeit für sich allein gepachtet haben.
Nein auch wir reagieren auf derartige Schwankungen wie in den letzten Tagen.
Manchmal komme ich mir unglaublich matt und müde vor, dann wiederum will ich nur noch rennen und springen ... ich bin mir sicher, dass viele von Ihnen wissen was ich meine. Aber so richtig hinterher komme ich nicht mehr!

Da freue ich mich über Sonne und schon schieben sich dunkle Wolken davor und ich muss mich beeilen trockener Pfote noch nach Drinnen zu eilen. Kaum habe ich es mir dort dann bequem gemacht, strahlt mir wieder die Sonne durch die Scheibe auf die Schnauze.
Wer soll denn da noch wissen, wann man sich auf was einstellen kann!

Worauf ich mich aber scheinbar verlassen kann ist, dass ich jede Woche in meinem Bericht von einem Auszug erzählen darf.
Nele hat eine Familie gefunden und einen neuen Freund gleich noch dazu.
Haben Sie auch so ein Dejavu?
Ja hatte ich auch. Da habe ich letzte Woche erzählt, dass Gino nicht nur eine Familie sondern gar gleich noch eine Freundin dazu gefunden hat und jetzt hat Nele nicht nur das Herz der Menschen erobert, sondern auch das Herz eines beeindruckenden Dobermann-Rüden.
Dann viel Glück meine Liebe und alles Gute für die Zukunft.

Nun das war für diese Woche leider bisher der einzige Auszug.

Auch im Katzenhaus hat sich in der Richtung nichts getan.
Nur Neuzugänge kann ich Ihnen von dort vermelden. Aber da es sich, wie so häufig in letzter Zeit, um Fundtiere – bald mein neues Lieblingswort – handelt, möchte ich Mensch und Tier die Zeit geben, vielleicht doch wieder zueinander zu finden.
Dennoch sitzen im Katzenhaus mit Ari, Rocco, Peterle, Judy, Mausi, Lena und vor allem auch immer noch Tracy ein paar miauende Freundinnen und Freunde, die sich über ein neues Zuhause mit einer eigenen Familie mehr als nur freuen würden.
Ich glaube gerade Mausi, Peterle und Tracy sind Bewohner, die hier einfach nicht glücklich sein können.
Doch es gibt auch Bewohner, die denken, dass sie das große Los gezogen haben.
Lucas bei uns im Hundehaus ist so ein Fall. Ich weiß, dass er sich wohl fühlt und, dass für ihn ein wundervolles neues Leben begonnen hat, als er hier eingezogen ist. Aber egal wie zufrieden Lucas als Bewohner im Tierheim erscheint, er hat ohne Zweifel die Steigerung verdient.
Ich glaube, er kann noch nicht ganz verstehen, welche Chance sich ihm hier bietet. Wahrscheinlich ist auch Shannon, seiner Mitbewohnerin nicht bewusst, welche Möglichkeiten auf eine Zukunft sie hier mit dem Einzug erhalten hat.
Ich weiß, ich versuche beiden immer mal wieder zu erklären, was es bedeutet, eine Familie zu haben. Aber ich kann nicht aus eigener Erfahrung sprechen, ich habe auch nur das ein oder andere gehört.
Einer unserer Neuzugänge, die kleine Nora hat mir ein paar Einzelheiten erzählt und es muß sehr schön sein, in seinen eigenen 4 Wänden zu leben.
Warum Nora im Tierheim eingezogen ist, wollen Sie wissen, wo Sie doch offensichtlich eine Familie hatte? Nun, es kommen immer wieder Situationen im Leben, in denen Mensch und Hund nicht mehr zusammen passen. Nora hat den Punkt erreicht, wo sie sich eine neue Familie suchen muß. Glücklich über die Veränderung ist sie sicherlich nicht, aber ich bin mir sicher, dass sie ihre zweite Chance zu nutzen weiß.
Das gilt auch für unseren anderen Neuzugang Benny. Ich habe leider noch nicht sehr viel mit ihm reden können, aber er ist ein stattlicher Rüde.
Ich muß gestehen, wenn ich darüber nachdenke, dann haben wir zur Zeit einige Hunde bei uns, die das Gefühl kennen, eine Familie gehabt zu haben und nun hier auf eine zweite Chance warten. Beziehungen sind wohl in der Tat keine leichte Sache. Wissen Sie, wir Hunde binden uns gern für ein Leben lang und es ist schwer für uns, zu verstehen, wenn dieser Wunsch nicht auf Beidseitigkeit beruht.
Paul zum Beispiel könnte, wenn er denn wollte bestimmt so einiges über sein Leben erzählen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob seine Sicht der Dinge ein all zu gutes Licht auf seine ehemaligen Menschen werfen würde. Immerhin haben sie bis heute nicht gemerkt, dass „ihr“ Paul nicht mehr da ist. In seinem Alter ist es nicht leicht sich auf Neuerungen einzustellen. Irgendwann hat auch Hund seine Routine und freut sich auf einen geregelten Tagesablauf. Diese Sicherheit zu verlieren, verunsichert auch den stärksten Charakter erst einmal ein bisschen. Aber Paul macht das schon. Er wohnt jetzt mit Hanna zusammen und es gefällt ihm, dass er sich ein bisschen um sie kümmern kann. Ein ungleiches Paar rein von der Optik her, aber die Freundschaft ist groß und innig.
Auch Lino ist ohne Vergangenheit zu uns gekommen. Er wurde hier abgegeben, weil er wohl nicht bei den richtigen Menschen gelebt hat. Was er ist oder viel besser was er mal wird, rein Rassetypisch gesprochen meine ich, ist absolut unklar. Eines ist sicher: Lino wird der Sonnenschein einer lieben Familie werden.
Auch Maya wurde abgegeben. Man hatte sie einfach irgendwo gefunden. Das verwunderliche war, dass nur ein paar Wochen vor ihr, ihre Schwester bei uns eingezogen war. Die Ähnlichkeit war nicht zu übersehen, deswegen waren sich unsere Menschen da sehr sicher. Lisa hat mittlerweile eine Familie gefunden und auch Maya hofft, bald Menschen zu finden, die sie nicht mehr verlieren wollen.
Immerhin haben Lino und Maya mit Rusty den perfekten Lehrer und Aufpasser. Dieses 3er Gespann ist in der Tat das pure Vergnügen. Auch wenn es manchmal hoch her geht und Rusty sich bestimmt hin und wieder die ruhige Zeit mit Hanna zurück wünscht, so tut ihm seine neue Aufgabe sichtlich gut. Er scheint fast ein bisschen gewachsen zu sein.
Manchmal heilt die Zeit dann auch innere Wunden und pflegt Narben und ein paar umtriebige Hundebabys können einen schon vom eigenen Schicksal ablenken.

Auch Gina blüht merklich auf. Ihre Geschichte ist einfach unglaublich und ich weiß aber, dass Gina diesen Teil ihres Lebens hinter sich lassen möchte. Dann werden wir das tun. Sie entwickelt sich ganz toll. Gut, Gina ist immer mal wieder etwas verunsichert und krummelt so ein bisschen vor sich hin, aber nachdem sie nun zeigen kann, welch schöner Hund in ihr steckt, bin ich mir sicher, dass sich bald alle trüben Gedanken verziehen werden. So ein bisschen Bewegung und richtige Ernährung bringen jeden Hund in Form. Ich glaube aber, dass sie noch ein wenig Zeit brauchen wird, ehe sie wieder vollkommenes Zutrauen zum Leben gefasst hat.

Aber unsere Menschen hier sind die geborenen Seelenpfleger und so finden wir alle zum richtigen Zeitpunkt auch den richtigen Menschen für uns.

Damit möchte ich Sie in eine schöne restliche Woche entlassen und hoffe, dass wir uns zum Spazieren gehen wieder sehen.

Ihre
Dora

http://www.tierheim-hoechstaedt.de

Bürgerreporter:in:

Sabine Pollok aus Dillingen

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