Ukraine : 7000 Jahre Krieg

Reiter- und Streitwagen-völker wie die Hethiter dringen aus den Steppen Südrusslands in die Ackerbaukulturen des fruchtbaren Halbmondes im Süden vor, auch in die Ukraine und die Donaukulturen. Die Dürre eines strafenden Sonnengottes hat sie vertrieben. Haus der Kulturen Diedorf
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  • Reiter- und Streitwagen-völker wie die Hethiter dringen aus den Steppen Südrusslands in die Ackerbaukulturen des fruchtbaren Halbmondes im Süden vor, auch in die Ukraine und die Donaukulturen. Die Dürre eines strafenden Sonnengottes hat sie vertrieben. Haus der Kulturen Diedorf
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Tripolija
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Die Angreifer aus den Tiefen Südrusslands aus den Ebenen im Norden zwischen Schwarzem und Kaspischen Meer haben sich mitten in der Morgendämmerung vor der Stadt formiert.

Die friedliche Ackerbauernkultur ist ahnungslos. Waffen sind hier unbekannt. Hacken aus Holz evtl. mit Steinklingen geschäftet, das braucht man für die Rodung der Felder und das Umbrechen des Bodens in den riesigen und so fruchtbaren Löß-ebenen, der Kornkammer Europas in der späten Jungsteinzeit und bis heute. Hier in Tripolje liegt dank des fruchtbaren Bodens die erste riesengroße Megacity mit mehr als 10000 Bewohnern in Europa.

Eine Gruppe von erfahrenen Frauen berät demokratisch über das Wohl des Stammes. Eine kleine Gruppe an weiblichen Tonstatuetten, die man etwas weiter südlich in Cucuteni in Rumänien in kreisrund verteilter Fundposition ausgegraben hat, stellt wohl diese Beratungssituation dar.  Die Toten werden ohne Ansehen ihrer gesellschaftlichen Stellung im Kreise der Häuser begraben. Mutter Natur schenkt Leben und nimmt es im Tode wieder auf. Leben heißt Sähen. Aus dem Schoss der Mütter kommt dann wieder neues Leben.

Die Angreifer sind gut gerüstet, als Nomadenvölker, die Vieh züchten, aber eben auch noch von der Jagd leben, kennen sie die Speerschleuder, haben aber auch längst die splitternden Steinspitzen durch dieses robuste gut formbare Metall ersetzt, das sowohl im Zagros-gebirge wie auch überall im Kaukasus und entlang der Gebirgsschwelle, die im Süden Ihrer grasbewachsenen Steppen gen Osten bis an das Ende der Welt reicht, zu finden ist. Glühend rot ist es, wie das Feuer, das ihm seine Form gibt und das sprudelnde Blut, das es aus den Hälsen der flüchtenden Herdentiere heraus quellen lässt.

Leben heißt Töten. Nur der Stärkste der Männer überlebt. Große Grabhügel , die Kurgane, bergen die reich ausgestatteten Überreste der hervorragendsten Führer- Herrscher für alle Ewigkeit. Der gnadenlos ewig herrschende Sonnengott, der die Weiden der Nomadenvölker jetzt über Jahre ausdörren lässt, hat diese Gruppe der Männer jetzt Richtung Westen ziehen lassen, der Tross der Frauen und Kinder kommt mit Wagen, die von Pferden und gezähmten Auerochsen gezogen werden nach. Bald haben auch die Männer es gelernt, auf den Tieren reitend mit Bogen und metallbestückten Pfeilen raubend und plündern andere Gruppen zu unterwerfen.

Es ist nicht Ziel, eine andere Kultur aus zu löschen, die eindringende Kultur integriert sich, nutzt die reichlichen Nahrungsresourcen in der Ukraine. Aber diese unnötig friedliche Regierungsspitze muss ausgetauscht werden. Nur einer kann herrschen. Aus der Rundform der Häuser aus Lehm, wie sie schon in den matriarchalen Vinca-kulturen im Süden in Serbien über Jahrhunderte gleich neben gleich gesetzt wurden, muss sich natürlich auch eine der neuen Herrschaftsordnung angepasste Bauweise entwickeln: Im großen Langbau von Tripolje in Ost-West-richtung ausgerichtet wie der Lauf des einzigen Sonnengottes über den Himmel wohnt der Stärkste, der Häuptling gegenüber dem Eingang im Osten, so wie es die patriarchale Ordnung erfordert.

Diese Bauweise, diese Weltordnung, wird weitergegeben auch an die Völker der zu Raubzug und Handel los ziehenden Wikingervölker ganz im Norden. Auf Ihrem Weg hinunter bis ins reiche Byzanz, Zentrum der spätantiken, frühchristlichen und mittelalterlichen Welt entlang des Djepro gründet der Wikingerstamm der Rus die Stadt Kiew.

Bürgerreporter:in:

Maskenmuseum Michael Stöhr aus Diedorf

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