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Das Matriarchat: Reiche Frauen und die Diener Gottes im Südwesten Sumatras

Mit dem Begriff Islam verbinden sich in jüngster Zeit Ur-ängste, welche sowohl bei den Angstauslösenden wie bei den Geängstigten in die graue Vorzeit des späten Mittelalters zurück verweisen. Das ist die Zeit, in der der Westen Sumatras von den Menschen des Meeres, wie den Bugi und Orang Laut als Stützpunkt für Ihre Seeräuberüberfälle auf reichbeladene arabische Daus und chinesische Dschunken in der Malagga-straight zwischen den südostasiatischen Inseln gewählt wurde.
Diese vom islamischen Glauben beseelten Männerhorden trafen auf uralte Kulturen von Reisbauern und vor Allem auch deren Reisbäuerinnen, in die sie sich integrierten. In den Bauernkulturen auch hier im Westen Sumatras war immer schon die Frau Hüterin des Hauses, während die Männer auf Jagd, Fischfang, Raubzug oder, wer weiß wohin, gingen. Die Weitergabe des Besitzes erfolgte über die Linie der Mutter, während die Männer angeheiratet und in einem lockeren Verhältnis fast wie Knechte an den kleinen Gehöften leben durften. Auf die Meeresschifffahrt ausgerichtet waren die Männer für den Vertrieb und den Tauschhandel zuständig, unterlagen dabei aber der Oberhoheit der Frauen. Da eine reiche Frau auch mehrere Männer haben durfte, waren diese unter ihrem Matriarchat durch Auflösung der Ehe auch durchaus kündbar. Der Besitz oblag natürlich weiterhin der Frau. Während sich in monotheistischen Gesellschaften, im Besonderen dem Islam die Männer nach mehr oder minder erfolgreichen Morgenstunden meist in die nur von Männern besuchten Teehäuser zurück ziehen, sind die Männer bei den Minangkabau im Westen Sumatras immer unter Aufsicht und daher fleißig. Das, sowie die stete Kontrolle durch die Frauen verleiht den Großfamilien im Lauf der Zeit großen Wohlstand, der sich im Erscheinungsbild der reich verzierten Häuser wiederspiegelt. Aufschub bieten nur die oft mit Vehemenz herabstürzenden Regengüsse, die jedes Arbeiten draußen unmöglich machen. Regnet es nicht, sind die Männer nach dem nächtlichen Fischfang angehalten, das Äußere der Häuser mit holzgeschnitztem Relief und bunter Ornamentbemalung auf Vordermann zu bringen.
Die traditionellen Stammesfarben der Minangkabau, die auf hohen Fahnenstangen in breiten Stoffbahnen im Wind flattern, sind Schwarz, Rot, Gold.
Was haben denn jetzt die Minankabau mit uns Deutschen auf der anderen Seite der Weltkugel (ausser der Farbfolge der Fahne) sonst noch gemeinsam? Eher wenig: Nur an den sprichwörtlichen Fleiss der Schwaben beim Häusle Bau lässt uns das dann doch ein wenig denken..

  • Waren es früher die Hörner der geopferten Wasserbüffel, der Sonnengott, die männliche Sonne zwischen den ausladenden Hornenden, so übernahm hier der Gedanke der weiblichen Mondgöttin in ihrem geschwungenen halbsichelförmig liegenden Kanu die Vorlage für den Hausbau. Im Süden liegt die Sichel des Mondes wie ein Boot am Himmel.
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  • Die Frau braucht Fernsehen, der Mann Fußball. Weit gefehlt in Sumatra, aber erst wenn die Satellitenschüsseln ausgerichtet sind , können die Männer den Pflug hinter dem Wasserbüffel anschieben.
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