Das Museumsfest am Haus der Kulturen Diedorf 2023.
Von MäusInnen und anderen lieben Menschen:

eine Amazonitkugel, die sich dreht, wird von einer alles umfassenden Maus an der vergoldeten Halskette gehalten
  • eine Amazonitkugel, die sich dreht, wird von einer alles umfassenden Maus an der vergoldeten Halskette gehalten
  • hochgeladen von Haus der Kulturen michael stöhr

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Angekündigt bedeckter Himmel und Regen. Aber dann doch nur noch ein wenig Nieselregen, schon war unsere Stimmung wieder gut.
Weil uns alle so toll unterstützt haben, waren auch alle dann am Schluss recht begeistert.

Wenn man sich wie ich in meinem Alter noch an das Rauschen des Regens bei den Woodstock-festivals errinnern kann , den man vor lauter guter Musik aber gar nicht mehr gespürt hat, so liegt es nahe, dass auch wir bei diesem Museumsfest wegen den wunderbaren Klängen des Banjos, der Gitarre und des Kontrabasses der"Westwood-Bluegrass-Band" und der selbst komponierten Lieder die paar Tröpfchen schon mit einem gehaucht verinnerlichten: " Ahh "vertreiben konnten.

Interessante Gespräche in Vorplanung für die nächsten Museumstage und Vernissagen: Ab August stellt in der Galerie die Diedorfer Künstlerin Mechtild Reindl und zum Herbstmarkt Wolfgang Ohnmeisz bei uns aus. Das Kleckstheater Augsburg überlegt mit uns, ob man den schönen verspielten Hinterhof nicht auch für eine Open-Air- Abendvorstellung nutzen könnte. Da würde ich mich richtig drauf freuen.

Manche Besucher kamen ja schon recht missmutig und mit langem Gesicht an. Muss man schon wieder mit den Kindern raus, wo doch Fußball im TV und die Paprika-chips warten? Aber als die Begeisterung auf den Kinderaugen wuchs, war ja auch Mama und Papa wieder auf höherem Level.

Diese Missmut und Missgunst einiger Diedorfer Bürger am scheinbar unbedingten Muss-besuch des Maimarktes wegen fehlender  anderer Interessen, quängelnden Kindern, launigem Ehegatten hat sich diesesmal verstärkt beim Gang der Habergeiss auf den Rummel gezeigt. Zu anderer echter Freude unfähige Dümmlinge und Hohlgeister fanden es witzig, die mit enorm viel Mühe und Zeit von unserem Bildhauer entworfene und komplex ausgeführte Figur der Habergeiss, so zu beschädigen, dass eine Reparatur schier unmöglich ist. Ein Foto des hirnlosen Übeltäters und der dummdreisten Übeltäterin wird an die Polizei weitergereicht.  Wie es  im Bild scheint, gluckst er vor Freude über seinen sich selbst übertreffenden Mut. Keiner der anwesenden Maimarktbesucher hat Partei ergriffen oder ist helfend eingeschritten.

Glücklicherweise gab es abseits des Massenrummels auch richtig Schönes:
Am Allerbesten kam Angelikas umweltbewusstes Theaterstück: „die Wasserprinzessin“ für die jüngeren Kids an. Die Ältere n rieben manchmal dann schon ein wenig den in Take-Off-Position juckenden Hintern auf den Stühlen hin und her. Zu mächtig war der Drang zurück zum Maschinengewehrsalven verschleudernden Spielecomputer oder zum nächsten Level des All-Action-inclusive-Konsums aller unserer vielen anderen  Mitnehm-Aktionen im Museum.
 
Highlight stets auch bei unseren meist besuchten lieben bunten Punks, von denen sie in verzückter Besitzerlust mit bis zu sieben selbst gestalteten „Buttoms“ und breit strahlendem Gesicht heraus eilten. Schmunzelnd gesehen wie gewünscht, gut besucht und mit lustigen Kommentaren gewürzt war die Ausstellung von Masken aus Recyclingabfall.

Gesetzt bürgerliche Damen und Herren waren freilich eher zu Hauf begeistert von den hervorragenden Kunstwerken meines ehemaligen alterswürdigen Zeichenlehrers mit seiner immer noch wach kitzelnden, nachdenklichen Gesellschafts- und Zeitkritik. Ich danke Herrn Bgm. Högg und unserem Schirmherr und Förderer MdL.a.D. Strehle für Ihren Besuch. Künstlerisch immer schwergewichtig , geistig immer noch  leicht und vielseitig ,hat Hubert Balze mit überlegtem Schritt viele wichtige Werkphasen durchmessen und mit vielen sorgsamen Werken ausgefüllt. " Fragile" nicht nur Ausstellungstitel, sondern auch Ausdruck der Feinfühligkeit des Künstlers. Die Ausstellung kann auf Anfrage: 08238/60245, auch zusammen mit dem Künstler 0821/ 4863576 noch bis Ende Juli besucht werden.

Auf dem Mitnahmeprogramm des kostenlosen Konsums stand aber auch turnusmäßig der Besuch der Gruselmasken („Da war ma no nie- ja so a wilder Chaos“) . Meist mit verächtlichem Achselzucken Raum durchrauschend durch die „primitive Kunst aus Afrika“. Frauenpower ja dosiert in Maßen, aber so doch nicht.

Zugegeben die spröde karikierten hölzernen Formen, die kantigen "Atombusen" ,nur mit der Dechsel dem Holze entlockt, hatten neben unseren lieben lebensfreudig leibhaftigen GästInnen aus dem „Weibermuseum“ im Holzwinkel, die wissensdurstige Zuschauer beim Spinnen mit viel kluger Info und so nettem Charme verwöhnten, natürlich keine Chance. Danke Euch im Besonderen und allen anderen lieben Mitwirkenden sowieso auch ganz herzlich.

Wie erwartet, war die Spendenbereitschaft in Diedorf aber auf wenig Bares dafür in Hinsicht auf gesellschaftliches Niveau sehr Interessantes beschränkt: Wer zählt die 1-Centstücke, Beilagscheiben, Knöpfe, Fremdwährungen unbekannter Herkunft, Autosicherungen, Heftklammern, Rindenstückchen und was sich sonst beim Säubern des Geldbeutels an rieselndem Grobstaub ansammelt, der einem sonst beim Bezahlen ja nur unter die aufgeklebten Fingernägel rutscht. Ach Ihr Leute, wir sind doch Freidenker und nicht in der Kirche, wo einem der Banknachbar so lange den Klingelbeutel zurück gibt, bis es auch bei Dir klingelt.

Drum habe ich ja dann auch in meinem Schmuckkästle gekramt und eine ganze Reihe Schmuckanhänger mit den dazu gehörigen Tiergeschichten und Kulturweisheiten zum einheitlichen Verkaufspreis angeboten. Die kleinen Enkelinnen haben am Stand gesessen und fleißig verkauft. Die Scheine ins Kästchen, die Münzen ins Osternestchen. Das Kästchen ging dann an die Musiker und anderen KünstlerInnen, die mit Ihren Aktionen das Museumsfest so toll gestaltet haben. Danke Euch Allen ganz herzlich für das schöne Gesamtergebnis!

Aber oh weh: Da hatte ich gedacht, dass es ja schon so viele Mäusegeschichten und Mäusefabeln gibt, dass ich für die süße goldene Maus mit dem Kugelschmuckstein nicht noch eine weitere Geschichte zusammenbasteln muss. Die süßen MäusInnen, denen ich am Ende noch je ein Schmuckstück für ihre tolle Hilfe schenken wollte, waren aber fast ein wenig über das Fehlen der Geschichte enttäuscht. Weils auf so einem Museumsfest aber immer alle Hände voll an Organisation aus dem Moment heraus gibt und in der Kürze ja die Würze liegen soll, habe ich schnell was zusammen gedichtet:

Ganz ein kleiner Mäuseköttel-Ringelpitz:

Die Maus:
Mäuse und Katzen,
Trippeln und Kratzen
kleine Öhrchen, süße Fratzen, Streichelpelz und große Tatzen, Krallen scharf im Fell der Pratzen,
ist´s Katz, ist´s Maus ?
Sprung und Aus
die Maus.

Bürgerreporter:in:

Haus der Kulturen michael stöhr aus Diedorf

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