Ein Besuch in Kranenburg

Es ist ein windiger, kühler und verregneter Tag Anfang Januar 2012, als ich mich auf den Weg nach Kranenburg mache, einer kleinen Gemeinde am Niederrhein. Sie liegt ganz in der Nähe von Kleve. Wer mit Bus und Bahn anreisen muß / möchte, besteigt am Klever Bahnhof den SB58 in Richtung Niederlande.

Meine erste Station ist die Stifts- und Wallfahrtskirche St. Peter und Paul. Daß sie so kurz vor Heilige Drei Könige noch mit Krippe und Weihnachtsbäumen geschmückt ist, ist ja nicht weiter verwunderlich.

Eine solche Prachtentfaltung, die mich schon beim Betreten der Kirche überwältigt, hätte ich hier nicht erwartet. Allein schon der Hochaltar mit seinen Schnitzereien und Gemälden, der Ambo mit ihrem Holzschnitzwerk, Marienaltar und Kreuzaltar mit dem geschnitzten Zierat, der Kreuzweg Jesu, der hier durch Gemälde dargestellt wird - sie alle sind auch einzeln sehenswert. Die vielen Standfiguren, die farbigen Glasfenster im Chorraum - auch sie sollen hier nicht vergessen werden.

Zum Glück ist das Südportal an diesem Tag geöffnet. So bietet die Kirche nicht nur Schutz vor den Unbilden des Wetters. Die offene Tür öffnet mir so auch eine ungeahnte Überraschung.

Die nahegelegene evangelische Kirche ist ein unscheinbarer Saalbau aus Backstein, der ursprünglich aus dem Jahre 1723 stammt und nach den Schäden des 2. Weltkrieges neu aufgebaut werden mußte.

Der historische Ortskern wird von der historischen Stadtmauern (incl. Rasenflächen in Form eines Parks) umgeben. Interessanterweise dient die Stadtmauer auch einigen Wohngebäuden als Häuserwand.

Im Museum Katharinenhof ist derzeit die Ausstellung "Ben Luderer - Der Rhein von Xanten bis Zaltbommel" zu sehen. Im 1. Obergeschoß ist sie zu sehen und zeigt Bleistiftzeichnungen und Wasserfarbenmalerei. Insbesondere die sakrale Malerei wirkt sehr filigran. Diese Wechselausstellung ist durchaus sehenswert.

Im 1. Obergeschoß - und zwar in dem Bereich, wo sich die Wechselausstellung befindet - ist auch der moderne Teil der Dauerausstellung zu sehen. Gitta von Heumen-Lucas, Teresa Reyes Lorca, Matthias Köster, Viviane Klagsbrun und Carlos Estrada Vega sind einige der Künstler, die hier ausstellen. Sie zeigen Keramik, Glaskunst, Malerei, Bildhauerei und Textilkunst.

Im übrigen Teil der 1. Etage und des Erdgeschosses ist klassische Malerei, die - hauptsächlich als Ölmalerei - überwiegend Landschaftsmalerei, Stilleben und Porträts zeigt. Hier sind unter anderem Max Bemuth, Paul Müller-Kämpf, Fritz von Wille und Eduard von Gebhard zu sehen.

Die Ausstellung "Heilige Orte - Heilige Dinge" ist direkt unter dem Dach untergebracht. Sie zeigt viele Dinge, die im kirchlich-katholisch-kulturellen Leben wichtig sind.

Das Museum ist durchaus empfehlenswert. Nähere Informationen können unter www.museumkatharinenhof.de abgerufen werden.

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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