Original-Leisten von Adolph Kolping im Burgdorfer Stadtmuseum

Der Original-Leisten von Adolph Kolping
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„Schuster bleib bei deinem Leisten“ ist der Titel einer Ausstellung, die vom 22. November 2008 bis zum 15. Februar 2009 im Burgdorfer Stadtmuseum zu sehen ist. Dabei wird die Geschichte der Schuhmacher in der Auestadt beleuchtet. Ernst, der Bekenner, Herzog von Braunschweig und Lüneburg hatte bereits 1541 den ersten Gildebrief für Burgdorfer Handwerker unterzeichnet, 441 Jahre später versammelte sich die Schuhmacherinnung des Kreises Burgdorf im März 1982 zum letzten mal, ehe man der Schuhmacherinnung Hannover beitrat.

Neben historischen Urkunden und dem Handwerkszeug der Schuster aus verschiedenen Jahrhunderten ist sogar eine ganze Schuhmacherwerkstatt nachgebildet.

Ein Abschnitt der Ausstellung befasst sich mit einer Person, die auf den ersten Blick weder zum Schuhmacherhandwerk, noch zur Stadt Burgdorf so recht passen will: Adolph Kolping.

Adolph Kolping wurde am 08. Dezember 1813 in Kerpen bei Köln geboren. Nach dem Besuch der Volksschule erlernte er ab 1826 das Schuhmacherhandwerk. Bis zum Jahr 1837 war Kolping als Schustergeselle tätig. Nicht zuletzt aus gesundheitlichen Gründen entschloss sich der Schuster, noch einmal die Schulbank zu drücken. Bis 1841 besuchte er das Marzellengymnasium in Köln, studierte anschließend in München und Bonn und wurde am 13.04.1845 in der Kölner Minoritenkirche zum Priester geweiht. Als Kaplan in Elberfeld kam Kolping mit einem 1846 gegründeten Gesellenverein in Berührung, in dem vorwiegend junge Handwerksgesellen zum geselligen Tun und gemeinsamer Bildungsarbeit zusammenfanden. Nach seiner Versetzung nach Köln gründete Adolph Kolping 1849 auch in der Domstadt einen solchen Gesellenverein, der bald überall Verbreitung fand.

Heute hat das Kolpingwerk bundesweit rund 265.000 Mitglieder in 2.700 Kolpingsfamilien. Weltweit gibt es das Kolpingwerk in 61 Ländern mit rund 450.000 Mitgliedern.

In Burgdorf wurde am 28. September 1952 eine Kolpingsfamilie gegründet. Sie entwickelte über die Jahrzehnte hinweg zahlreiche Aktivitäten, bietet 14-tägig Weiterbildungs- oder gesellige Veranstaltungen an und ist z.B. auf dem Oktobermarkt und Weihnachtsmarkt Burgdorfs vertreten. Für ihr Engagement erhielt die Kolpingsfamilie im Jahr 2003 den Chronikpreis des Verkehrs- und Verschönerungsvereines Burgdorfs verliehen. Durch ihre Partnerschaft mit der rumänischen Kolpingsfamilie Sebes (Mühlbach) ist es der Kolpingsfamilie Burgdorf im Jahr 2005 gelungen, ein Stück Weltjugendtag auch in die Auestadt zu holen, denn 27 Jugendliche aus der Region Alba verbrachten die „Tage der Begegnung“ in der Stadt. Die Kontakte nach Rumänien werden auch heute noch intensiv gepflegt. Die Kolpingsfamilie Burgdorf zählt z. Zt. 79 Mitglieder.

Als die Idee der Ausstellung über das Schuhmacher-Handwerk gestalt annahm, kam der Gedanke auf, auch diese Verknüpfung zwischen Schuster, Kolping und Burgdorf darzustellen. Der Vorsitzende der Kolpingsfamilie, Jürgen Mollenhauer, nahm Kontakt mit dem Kolpingwerk in Köln auf. Die Idee, den Original-Leisten von Adolph Kolping im Rahmen einer Ausstellung über das Schusterhandwerk zu präsentieren, stieß auf Begeisterung. Hubert Tintelott persönlich, Generalsekretär des Internationalen Kolpingwerkes und Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken kümmerte sich um die Details. So kommt es, dass ein Leisten, den der im Jahr 1991 von Papst Johannes Paul II. selig gesprochene Priester Adolph Kolping als Schustergeselle benutzt hat, in Burgdorf im Stadtmuseum im Original zu sehen ist.

Das Stadtmuseum in Burgdorf befindet sich in der Schmiedestraße 6. Die Ausstellung ist jeweils Samstags und Sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Außerhalb dieser Zeiten sind für Gruppen Führungen möglich, die über den Verkehrs- und Verschönerungsverein Burgdorf (Tel.: 05136 / 1862) oder dem Vorsitzenden der Kolpingsfamilie Burgdorf (Tel.: 05136 / 2096) zu buchen sind.

Bürgerreporter:in:

Matthias Mollenhauer aus Burgdorf

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