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Burgdorf vor 100 Jahren: Schützenfest abgebrochen

Kriegsausbruch am 1. August 1914

Während in Burgdorf in diesem Jahr vom 26. bis zum 29. Juni das traditionelle Volks- und Schützenfest gefeiert wurde, jährte sich am 28. Juni zum 100. Mal das Attentat von Sarajevo, bei dem der Thronfolger Österreich-Ungarns, Erzherzog Franz Ferdinand, und seine Ehefrau Sophie Chotek, Herzogin von Hohenburg, ermordet worden sind. Dieses Ereignis löste seinerzeit die Juli-Krise und in seiner Folge den 1. Weltkrieg aus.

Das Attentat hatte aber auch unmittelbare Auswirkungen auf das Burgdorfer Schützenfest. Vor 100 Jahren - im Jahr 1914 - wurde in Burgdorf das Volks- und Schützenfest nicht, wie heute üblich, am letzten Juni-Wochenende gefeiert. Seinerzeit regierten die Schützen vom 30. Juli bis zum 2. August in der Stadt.

Bei sommerlichem Wetter nahm das Fest im Jahr 1914 zunächst seinen gewohnt fröhlichen Verlauf. Nach der Eröffnung des Festes am 30. Juli zog der Ausrufer am 31.07. in den frühen Morgenstunden durch die Stadt und rief die Männer zum Königsschießen. Nach dem Festumzug wurde der König des ersten Tages ermittelt. Bester Schütze und damit 'König 1. Tag' wurde Otto Frese, der abends im Festzelt feierlich proklamiert wurde.

Am 1. August wurde, wie seinerzeit üblich, der 'König 2. Tag' ausgeschossen - Diese beiden Titel gibt es übrigens heute noch in Burgdorf, nur werden die beiden Schützenkönige mittlerweile an einem Tag ermittelt: am Schützenfest-Freitag. - Bester Schütze und neuer König wurde am 2. Tag Dietrich Bührke. Es kam allerdings nicht mehr zur abendlichen Königsproklamation im Festzelt. Mit der Kriegserklärung der Deutschen an Russland an eben diesem 1. August 1914 wurde das Schützenfest in Burgdorf abgebrochen. "Das ist ein einmaliger Vorgang in der Geschichte des Burgdorfer Schützenwesens", weiß Matthias Mollenhauer, 2. Schriftführer der Schützengesellschaft. Dieser Vorgang war so etwas besonderes in der Stadtgeschichte, dass er sogar in einem Theaterstück thematisiert wurde, das anlässlich der 500-Jahr-Feier der Stadt Burgdorf im Jahr 1933 aufgeführt wurde.

Eine besondere Erinnerung an das Schicksalsjahr 1914 befindet sich seit wenigen Wochen im Archiv der Burgdorfer Schützengesellschaft. Eine Original Speisekarte zeigt die Preise für Speisen und Weine, die der Schützenfestbesucher beim damaligen Festwirt Theodor Scheinhardt (Restaurant "Zum Löwen") bezahlen musste. Eine Tasse Bouillon kostete zum Beispiel 25 Pfennig, ein Wiener Schnitzel mit Erbsen 1,50 Mark. Die Flasche "Heidesheimer Riesling" von der Domschenke Hildesheim gab es vor 100 Jahren für 3 Mark. "Das war damals viel Geld", betont Mollenhauer. "Das monatliche Durchschnittseinkommen lag vor einhundert Jahren gerade einmal bei 100 Mark."

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