Talenttag im CJD Braunschweig informiert Eltern hochbegabter Kinder

Beim Talenttag in der Christophoorusschule Braunschweig am 13.04.2013 haben sich die Einrichtungen des CJD Braunschweig und weitere Schulen der Region, sowie der Kooperationsverbund Braunschweig II und Wolfsburg vorgestellt. Besucher informierten sich in Ausstellungen, Vorführungen, Vorträgen über Hochbegabung und fanden qualifizierte Ansprechpartner.

In einem Vortrag räumte die Gesamtleiterin und ehemalige Lehrerin des CJD Braunschweig Ursula Hellert mit Mythen zum Thema Hochbegabung auf und stellte die Realität dar.

Zu Beginn wurde allgemein über die Aussagefähigkeit eines IQ-Testergebnisses gesprochen. Ein IQ ab 115 wurde als überdurchschnittlich bewertet und ab einem IQ von 130 gelten die getesteten Personen als Hochbegabte. Diese reine Zahl ist wenig aussagekräftig, denn sie beinhaltet eine „Mittelung“ des Wertes. Ein IQ von 130 kann zum Beispiel einen IQ von 140 im mathematischen Bereich bedeuten. Eine Auswertung und genaue Betrachtung zeigt oft bei hochbegabten Kindern eine Schwerpunktbegabung, die zu kennen kann sinnvoll sein, um entsprechend zu fordern.

Bei Problemen, die auf eine eventuelle Hochbegabung schließen, bringt ein Test Sicherheit. Eine Unsicherheit bei den Eltern entsteht teilweise, weil sie mit der Bestätigung einer Hochbegabung überfordert sind. Was ist jetzt zu tun? Es ist sinnvoll eine anregungsreiche Umgebung zu bieten, ohne in Programme zu pressen. Eltern sollten das Kind beobachten und vor allem Zeit lassen. Kompetente Ansprechpartner können unterstützen.

Im Anschluss an diese allgemeinen Informationen räumt Frau Hellert mit Mythen auf, die überall kursieren und die ihr aus der langjährigen praktischen Erfahrung bekannt sein werden. Hochbegabung gleich Hochleistung, wurde genauso relativiert, wie die Behauptung „hochbegabte Kinder haben immer mehr Probleme“.

Am münchner Begabungsmodell von Heller/Heny/Perleth wurden die unterschiedlichen Einflüsse auf Kinder und deren Entwicklung vorgestellt. Frau Hellert zitiert Elsbeth Stern, die bestätigt, Wissen aufbauen ist entscheidender als Begabung allein! An einem Modell wurden die Auswirkungen vom Verhältnis Wissen zu Intelligenz gezeigt. Für ein Expertenwissen werden ca. 10.000 Stunden benötigt, auch mit Hochbegabung.

Die Grundschule hat den prägendsten Faktor im Schulleben und kann mit der Schulsozialisation gleichgesetzt werden. Dazu gehört auch, dass Gleichheit keine Gerechtigkeit ist. Wertschätzung des Einzelnen und Respekt kommt eine hohe Bedeutung zu. Im „flow“ lernen Schüler am Besten, aber diesen „flow“ erreicht jeder mit anderen Mitteln zu unterschiedlichen Zeitpunkten, das ist bei der Unterrichtsgestaltung zu beachten. Die Auswirkungen von Begabung zu Hochleistern bzw. Underachievern wurden thematisiert und in einem extra Vortrag besprochen.

Im Haus präsentierten sich Schulen und der Koopertionsverbund Braunschweig II. Wöchentliche AG's werden schulübergreifend angeboten und so eine der drei zusätzlichen Wochenstunden genutzt. Diese AG's ermöglichen den Schülern einen Kontakt zu außerschulischen Themen aus Kunst, Technik, Musik und vielen anderen Bereichen. Teilweise sind für die AG's Materialkosten zu entrichten. Die Teilnehmer werden von den Lehrern ausgesucht.

Das Musikprogramm von den Schülern im Eingangsbereich und eine Cafeteria rundeten die Veranstaltung ab. Eine gelungene Veranstaltung für Eltern und Interessierte.

Bürgerreporter:in:

Claudia Völkening aus Hemmingen

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