Geschrei um Godzilla in Bobinger Singoldhalle

Applaus für Verena Pitzl | Foto: Andreas Daschner
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Dass die Musikerinnen des Musikvereins Bobingen nicht nur instrumental gut drauf sind, bewiesen sie mit diesem vokalen Auftritt am 15.November. Ganz zum Show-Orchester avancierte das SBO unter Franz Bader in "Godzilla eats Las Vegas", eine Musik aus einem nie gedrehten Film aus der Feder von Eric Whitacre; ein Musikspektakel mit ironisch übersteigerten Effekten. Panikartiges Gekreische wechselte mit Klatschen, Stampfen, und mit einem doch homogenen, anspruchsvollen Blasmusikklang zu einem musikalischen Spaß der besonderen Art. Anspruchsvoll waren auch die anderen Stücke des ersten Konzertteils an diesem Abend. Mit der Eröffnungsmusik zu den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles setzte John Williams einen Baustein zu seiner beispiellosen Karriere als Filmkomponist. Dieses von James Curnow für Blasmusik arrangierte Stück war der fulminante Beginn dieses großartigen Konzertabends. Ihm folgte die Filmmusik zu Deutschlands vielleicht bis heute bestem Filmexport "Das Boot". Kenner des Films konnten gedanklich alle dramatischen Phasen wie „Bedrohung“, „Eingeschlossen“, „Angriff“ nachvollziehen. Im Teil „Erinnerung“ berührte das Oboensolo von Jaqueline Gartner. Auf diesem Instrument überzeugte sie auch in „Star Wars Saga“ von John Williams. Ein sehr beachtlicher solistischer Vortrag war das Spiel von Verana Pitzl auf der Querflöte. Mit einem Stück aus dem Film „Schindlers Liste“ zeigte sie dem Publikum ihr handwerkliches und dramatisch gefühlvoll eingesetztes Können. Hier wurde fassungslose Traurigkeit musikalisch auf den Punkt gebracht.
Nach der Pause zeigten die Gäste aus Langerringen die ganze Palette ihres Könnens. Das Sinfonische Blasorchester unter der Leitung von Stephan Knöpfle begann mit der „Ouverture Allemande“. Diese Komposition von Thomas Doss wies nicht nur auf die völkerverbindene Aufgabe der Musik hin, sondern auch auf die grenzüberschreitende Wirkung im Kleinen, im regionalen Bereich. An diesem Abend war das gemeinschaftliche Musizieren der Bobinger und Langerringer Musikvereine ein deutlicher Beweis dieser Idee.
So erfreute der Langerringer Peter Geis auf der Trompete mit dem durch Glenn Miller bekanntgewordenen „A String of Pearls“ die Bobinger Gastgeber. Bei Melodien von Benny Goodman begleitete das Sinfonische Blasorchester Langerringen die solistischen Einsätze von Franz Bauer auf der Trompete und von Susanne Rittmayr und Martina Petz auf ihren Klarinetten. Was sich in den Kellergewölben der Pariser Oper Ende des 19. Jahrhunderts abspielte, wurde musikalisch mit Melodien aus Andrew Lloyd Webbers Musical „Phantom der Oper“ berichtet. Stephan Knöpfle hat mit dem Sänger Andreas Saal einen zusätzlichen Gast mit nach Bobingen gebracht. Er erfreute das Publikum mit zwei Melodien aus Richard Rodgers Musical „South Pacific“. Der ehemalige Regensburger Domspatz hatte sich anschließend mit „Nesson Dorma“ aus Puccinis Oper „Turandot“ Großes zugetraut. Zum Abschluss entließ er das Publikum mit dem durch Frank Sinatra weltweit populär gewordenen Song „My Way“. Doch bevor man sich auf den Weg machte, versammelten sich über 100 Musikerinnen und Musiker aus beiden Vereinen auf der Bühne. Obwohl es vorher keine Gelegenheit zu einer gemeinsamen Probe gab, gelang es Franz Bader, beide Orchester im Takt zu halten. Für Filmfreunde war dieser Zusammenklang geradezu eine Hommage an Ennio Morricone, dem Großmeister der Filmmusik.

Bürgerreporter:in:

Klaus Protz aus Bobingen

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