Auf dem Kohlepfad 5 - Egestorf - Deister

König-Wilhelm-Stollen
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Am Donnerstag - schönes Wetter - Sonne - Vogelgezwitscher - und himmlische Ruhe.
Vom Bahnhof Egestorf geht es zur Wennigser Mark zum "König-Wilhelm-Stollen",hier gibt es allerdings nur eine Informationstafel,denn das Mundloch existiert hier nicht mehr.
Der Schleifbach ist die Grenze zwischen Wennigser Mark und Egestorf.
Anfang des Jahres 1868 wurde mit dem Auffahren dieses Stollens begonnen und am 1.4.1891 wurde die Förderung im "König-Wilhelm-Stollen"eingestellt.
1877 waren hier 47 Bergleute beschäftigt,1885 waren es bereits 81 Bergleute,1891/92 ging der Name "König-Wilhelm-Stollen"auf den "Eisenbahner-Stollen"(Hauptstollen)über,im Volksmund auch "Wilhelmstollen" genannt.
Am 1.8.1901wurde die Förderung auch hier eingestellt.
Weiter geht es nun zum "Eisenbahner-Stollen", ( "Wilhelmstollen"),wo jetzt das größte Fledermausaufkommen im Deister zu verzeichnen ist,auf diesem Weg zum Stollen kommt man bereits an grüne Büsche vorbei und man muß sich dann noch durch aufgewühlte Wege kämpfen,die von der Holzwirtschaft mit ihren großen Maschinen zerstört wurden.
Der "Hauptstollen"(Wilhelmstollen)diente im 2.Weltkrieg als Luftschutzbunker,ganze Familien aus Egestorf und Wennigser Mark gingen bei Fliegeralarm in diesen Stollen.
Das Mundloch ist zugemauert und oben mit einem Stahlgitter versehen welches als Zugang für die Fledermäuse dient.
Man hört hier den Bach rauschen und die Vögel zwitschern,auf dem Weg zum nächsten Anlaufpunkt kommt man an frisch gefältes Holz vorbei welches einen angenehmen Duft verbreitet und dann erreiche ich den Teich am alten Forsthaus wo ich ein Weilchen die himmlische Ruhe genieße,dann geht es an der Abraumhalde vorbei zum "Egestorfer Stollen"auch hier ist das Mundloch verschlossen,aber ab hier wird mich der Bach,das Zwitschern der Vögel und die Einsamkeit bis zum nächsten Stollen begleiten denn dieser kaum genutzte Weg führt an "verlorene Steine" vorbei und durch eine unberührte Natur,endlich nach 3 Stunden erreiche ich den "Hohe Warte Stollen",auch hier ist der Zugang durch Holz und aufgewühlte Wege erschwert;leider ist das Mundloch teilweise bei der Schneeschmelze eingefallen.
Der Hohe Warte Stollen wurde 1860 auch "Königlicher Stollen" genannt,Das Bergwerk wurde bereits 1844 geplant,das Auffahren des Stollens als Königliches Kohlenbergwerk wurde dann am 20.1.1845 begonnen.Im gleichen Jahr konnte das Flöz mit einer Mächtigkeit von 45 - 55 cm erreicht werden,der Stollen war insgesamt 175 m lang.
Am Anfang waren es 11 Bergleute,1864 waren es dann bereits 80 Bergleute.
Am 14.3.1865 kam es zur vorläufigen Einstellung des Betriebes.
Infolge der Kohlenknappheit am Ende des 1.Weltkrieges wurde der Stollen im Jahr 1919 mit 120 Bergleuten und 5 Pferden wieder aufgefahren,die Jahresförderung lag bei 20.000 t.
Bis 1923 wurden die Kohlewagen mit Hilfe von Grubenpferden herausgezogen,danach mit einer Seilbahn.
Am 21.8.1923 wurde eine Schmalspurbahn mit Lokomotivbetrieb am jetzigen Nienstedter Paß entlang bis zur 90° - Kurve eingerichtet,dort begann der Bremsweg und dadurch konnte die Kohle bis zum Egestorfer Bahnhof transportiert werden.1928 erfolgte die erneute Stillegung.
Jetzt begab ich mich auf den Rückweg vorbei an einem Ruheplatz wo auch Walgottesdienste stattfinden.
Der gesamte Rundweg betrug 4 Stunden und ich begegnete keiner Menschenseele - es war eine schöne Wanderung.

Bürgerreporter:in:

Kurt Lattmann aus Barsinghausen

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