Wie kommt das Wasser in den Hahn?

Foto: U.Hormann
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Die Samstagswandergruppe vom Kneipp-Verein Barsinghausen auf Wassersuche.

Die Wanderer des Kneippvereins Barsinghausen erfuhren an einem Wochenende in Rahmen einer Wanderung in den Fuhrberger Wäldern, welch großer Aufwand getrieben wird, um der Bevölkerung von Hannover und Umgebung stets einwandfreies Trinkwasser in ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen.
Das im Jahr 1959 in Betrieb gegangene Wasserwerk Fuhrberg wurde vor Beginn der Wanderung unter fachkundiger Führung im Außen- und Innenbereich besichtigt.
Aus 5 Horizontalfilterbrunnen mit einer Tiefe von jeweils 30 Metern, wird das kostbare Nass in einen Mischturm gepumpt, um eine gleichmäßige Qualität herzustellen. Von dort fließt das Wasser in einen von 4 Acceleratoren in dem Eisenverbindungen mit Hilfe von Flockungsmitteln oxidiert werden, anschließend durchfließt das Wasser unter Zugabe von Kalkhydrat eine offene Kiesfilteranlage. Hier werden noch letzte Reste von Eisen und Huminstoffen entfernt. Nach Durchfließen dieses Filters wird durch Zugabe von Natronlauge der korrekte ph – Wert des Wassers eingestellt, bevor es in großen Reinwasserbehältern gesammelt, und mit Hilfe von Kreiselpumpen auf seinen Weg nach Hannover für die Versorgung von 650 000 Menschen in der Landeshauptstadt, Langenhagen, Seelze und Laatzen, gebracht wird.
Etwa 43 % dieses Gebietes werden aus Fuhrberg mit Wasser versorgt, 42 % steuert das Wasserwerk von Elze-Berkhof dazu, der Rest des Bedarfes wird vom Wasserwerk Grasdorf gedeckt. Erstaunlich für die Wanderer war, dass trotz des heißen Sommers zu keiner Zeit die Wasserversorgung gefährdet war und nur 40 % der Förderleistung des Wasserwerks abgenommen wurden. Der Verbrauch an Trinkwasser in Deutschland ist in den letzten Jahren durch wassersparende Haushaltsgeräte, neue Technologien sowie verändertes Verbrauchsverhalten zurückgegangen.
Auf dem Gelände des Wasserwerks wurde die mitgebrachte Rucksackverpflegung eingenommen, bevor die dann anstehenden 15 km Wanderstrecke unter die Füße genommen wurde. Entlang des inzwischen angelegten Wasserlehrpfades wurde nochmals der Weg des Wassers bis zum Verbraucher anschaulich dargestellt, an einem Rastplatz mit Holzskulpturen konnte man sogar Wasser mit Hilfe einer Schwengelpumpe aus dem sandigen Untergrund zu Tage fördern. Der ausgetrocknete relativ breite Bach der Wulbek zeugte allerdings davon, dass der heiße Sommer nicht spurlos an der Natur vorübergegangen war. Am nördlichen Wendepunkt der Wanderung im Bärenbruch konnten die Wanderer die etwa 230 Jahre alte mächtige Wendeborntraubeneiche bestaunen, während der Boden an dieser Stelle mit wildem Hopfen bedeckt war. Eine in der Wanderkarte ausgewiesene Heidefläche war total vertrocknet und von ihrer einstigen Pracht war nichts mehr zu sehen. Nachdem auf urigen Pfaden die Wegspinne des Stern mit 6 zusammentreffenden Wanderwegen erreicht war, war es nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt der Wanderung am Wasserwerk, wo man sich mit einem herzlichen „Frisch auf“ verabschiedete, um den Heimweg mit der Gewissheit, einen interessanten Tag erlebt zu haben, antrat.
Günter Höppner

Bürgerreporter:in:

Karl-Heinz Pfennig aus Barsinghausen

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