Volleyballer entdecken schwarzes Gold

Volleyballer auf der Suche nach dem schwarzen Gold
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"Guten Morgen und herzlich willkommen im Bergwerk Barsinghausen!", begrüßte der Zechenführer am Sonntag, die Volleyballerkinder der Sportgemeinschaft (SG) Letter 05 und ihre Eltern vor der Grubenfahrt. Abteilungsleiterin Jessika Zimmermann hatte im Vorfeld die Saisonfahrt der jüngsten Volleyballer als Familienausflug geplant. "Bei der Besichtigung des Klosterstollens kann mir wenigstens keiner abhanden kommen", teilte Zimmermann schmunzelnd mit. Bevor sich die 30 Teilnehmer unter Tage wagten, wurden alle eingekleidet. Helme und Grubenlampen wurden ausgeteilt und schon hieß es Platz nehmen und die Einfahrt in das Stollenmundloch begann. Die Grubenbahn kämpfte sich durch den dunklen, engen, kalten Tunnel und das Grundwasser lief an den Wänden herunter. Die Kinder fanden es etwas unheimlich im Personenzug. "Braucht jemand Licht?", fragten die Kinder mit der Taschenlampe und leuchteten. 1300 Meter lang fuhr die Bahn unter dem Deister entlang zum Flöz. Dorthin wo bis 1957 noch die Kohle abgebaut wurde. Dann hieß es aussteigen. Der Besucherführer erläuterte den Volleyballkindern und ihren Eltern an den sich anschließenden Stationen die technischen Zusammenhänge, die den Deisterbergbau kennzeichneten. Man konnte das Vorbereiten einer Sprengung, den Wurfschaufellader, Bohrmaschinen, Presslufthammer und die Schüttelrutsche sehen und vor allem hören. Da mussten sich alle die Ohren zu halten. Und die Kleinsten fingen fast an zu weinen. Einigen war einfach nur kalt. Unter Tage sind es konstant 9 Grad. Der Rundweg durch den Stollen führte über alte Strecken und verlassene Abbaue. In geduckter Haltung ging es durch enge Tunnel. Wer nicht aufpasste, stieß sich den Kopf. Gut, dass alle einen Helm auf hatten. Die Gruppe erfuhr, dass über 100 Jahre im Deister Kohle abgebaut wurde. Erst im Jahre 1869 fand man nach 13 Jahren Grabungsarbeiten endlich die vermutete Kohle. "Darum heißt es auch Glück auf. Denn mit Glück fand man Kohle das schwarze Gold und man hatte Glück auf Erfolg", erklärte der ehemalige Steiger. "Gibt es hier auch richtiges Gold?", wollte ein kleines Mädchen wissen. "Nein, das gibt es im Deister nicht, nur Katzengold", erklärte der Bergwerkführer lächelnd. Seinerzeit versorgte die Wealden-Steinkohle aus Barsinghausen die Bevölkerung vom Harz bis in die Lüneburger Heide mit Energie. Die Kumpel mussten dafür hart im Streb unter Tage arbeiten. Sie lagen mit Bohrhämmer auf dem nassen kalten Boden und holten liegend die Bodenschätze aus dem Erdreich. Auf Förderteppichen wurde die abgebaute Kohle zu den Transportmitteln geschafft und mit den Grubenponys ans Tageslicht gefördert. Ein Knochen harter Job. Nach Schließung des Bergwerks wurden die Schächte verfüllt und liefen mit Wasser zu. Im Jahre 1986 fand sich eine kleine Gruppe von ehemaligen Barsinghäuser Bergleuten zusammen, um die Geschichte des Steinkohlenbergbaus am Deister der Nachwelt zu erhalten. Die Schächte wurden wieder freigelegt und zum Besucherbergwerk ausgebaut. Das freute alle kleinen Volleyballer und natürlich auch ihre Eltern. Nach fast zwei Stunden waren alle froh wieder die Sonne zu sehen. Mittlerweile war es 12 Uhr und die Kinder hatten Hunger. Im Biergarten vor dem Zechensaal gab es dann für alle Volleyballkinder draußen ein Hotdog. Nach dem Essen tobten sich die Kinder auf dem Parkplatz vor der Zeche aus. Sie spielten Ball, sahen sich im Außengelände Exponate an, wanderten auf den Hügel und freuten sich über den schönen Tag bevor es wieder nach Hause ging.

Bürgerreporter:in:

Jessika Zimmermann aus Seelze

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