Eine Brockenfahrt, Flieger und Baumkuchen

Blick auf Wernigerode
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TSV-Egestorf-Wandergruppe feiert 25-jähriges Bestehen in Wernigerode

Ganz im Sinne und Zweck der Gründungsurkunde zur Wandergruppe vom 08. März 1995:

Die Natur zu erleben, geselliges Beisammensein zu pflegen und aktiv etwas für die Gesundheit zu tun....

sollte nun auch das 25-jährige Bestehen der Wandergruppe würdig und angemessen begangen werden.

So wurde beschlossen, dem Alter der Mitglieder entsprechend, es noch einmal so richtig „krachen“ zu lassen, mit etwas Wandern, ein wenig Kultur, viel Gesundheit und noch mehr geselligem Beisammensein.

1. Tag Anreise, Schloss- und Stadtrundgang

Zur Einstimmung auf besonders erlebnisreiche und schöne Tage, wurde das Restaurant Schlossterrassen in Wernigerode als Treffpunkt vorgegeben. Trotz etwas mühsamer Parkplatzssuche, trafen gegen Mittag die 12 Teilnehmer zum Schlossaufstieg ein. Bei herrlichem Wetter und bester Fernsicht mit Brockenblick wurde sich für den folgenden Stadtrundgang bei einem Mittagessen gestärkt.

Die Stadtbesichtigung, von einem Wanderführer bestens mit Erläuterungen begleitet, führte durch ausgewählte Gassen, Straßen und baugeschichtliche Höhepunkte. Wernigerode hat ca. 32.500 Einwohner und wurde 1121 erstmals urkundliche erwähnt. Besonders sehenswert ist der Marktplatz mit seinem Rathaus aus dem Jahr 1420 und die vielen Fachwerkhäuser, die das Stadtbild prägen.

Anschließend wurde zum Hasseröder Burghotel gefahren, eingecheckt und die Zimmer, alle wie bestellt im 6. und 7. Stockwerk mit Brockenblick, bezogen.

Nach dem Abendessen, mit einem sehr varianten- und umfangreichen Büfett, einschließlich aller Getränke, konnten wir zum gemütlichen Teil des Abends in der Bar übergehen. Trotz der coronabedingten Hygieneauflagen, mit zwei 6er-Tischen für die Gruppe nebeneinander, war es ein schöner unterhaltsamer Abend, zumal später auch noch ein Gesangsduo mit Balladen und Liedern auftrat.

2. Tag Brockenfahrt und Besuch im Brockenhaus

Nach einem sehr reichlichen Frühstücksbüfett brachte der Linienbus 201 die Gruppe kostenlos zum Bahnhof der Brockenbahn. Schon gut 30 Minuten vor Abfahrt der Bahn konnten die Wagen bestiegen werden, und somit hatte in der Gruppe jeder auch seinen Sitzplatz. Die Auffahrt war oft sehr „holperig“, und vielleicht hat da auch so mancher Fahrgast an die schmale Gleisspur und die steilen Abhängen der Strecke gedacht. Nach gut 1,5 Stunden Fahrt über Schierke und Drei Annen Hohne war der Brockengipfel erreicht. Schon bei der Auffahrt hatte nach Schierke Regen eingesetzt, und so empfing uns der Brockengipfel mit Nebel, starkem Regen und Windstärken in Böen bis 70 km/h, was schon Sturmstärke ist. Aber die Gruppe hatte sich kleidungsmäßig auf dieses Wetter vorbereitet (Motto: wir wandern bei jedem Wetter), und so wurde erst einmal zum Brockenstein für das obligatorische Gruppenfoto gegangen. Nicht ganz einfach, denn der Sturm zerrte ganz ordentlich an der Kleidung, und man hatte Mühe sich auf den Beinen zu halten.

Dann war erst einmal Aufwärmen in dem Restaurant angesagt, und später ging es gemeinsam zum Brockenhaus mit der umfangreichen Sammlung zur Bockengeschichte, Fauna und Flora und einem Besuch der ehemaligen Abhöreinrichtung in der oberen Kuppel. Hier waren alle sehr erstaunt, welchen technischen Aufwand die damaligen Nutzer dieser Anlage betrieben haben, um „den Westen“ auszuhorchen und zu beobachten.

Auf dem Weg zum Gleis der Brockenbahn hatte der Sturm noch etwas zugelegt, so zumindest der Eindruck, kam der Regen doch nun fast waagerecht. Aber die Wagen der Brockenbahn waren sehr gut geheizt, was dem Trocknungsprozess der Kleidung zu Gute kam.

Der Weg zum Hotel von der Haltestelle war schnell zurückgelegt, und es wurde sich nach der Ankunft in der Lobby für 18 Uhr zum gemeinsamen Abendessen verabredet.

Bei dem sehr guten Abendbüfett, einem guten Wein oder süffigem Bier konnten die Teilnehmer den zwar recht nassen, aber doch sehr erlebnisreichen Tag, Revue passieren lassen. Selbstverständlich wurde auch dieser Abend mit einem geselligen Beisammensein in der Bar fortgesetzt und noch so mancher Willkommensgetränkegutschein eingelöst.

3. Tag Besuch der Glasmanufaktur und Luftfahrtmuseum

Nach dem Frühstück brachte der Linienbus die Gruppe wieder kostenlos nach Wernigerode und dann weiter nach Derenburg zur Glasmanufaktur. Auch andere Besucher von Wernigerode hatten wohl bei dem „gemischten“ Wetter die Idee auf einem Besuch hier, wie der gut gefüllte Parkplatz zeigte. Doch in der sehr großen Präsentations- und Verkaufsanlage störten sich die Besucher gegenseitig nicht, und der Hygieneabstand konnte problemlos eingehalten werden. Es gab wirklich vieles an Glaskunst- und Gebrauchsartikeln zu sehen. Auch die Weihnachtsausstellung war sehr umfangreich und sehenswert, was so manchen Besucher nicht von den Preisen abschreckte und zu Käufen animierte. Unser Besuch wurde mit einem Cafébesuch beendet, bevor es wieder, leider im Regen, zurück zur Bushaltestelle ging.

Nun stand noch der Besuch des Luftfahrtmuseums an. Auf dem ca. 3 km langen Fußmarsch dorthin erwischte uns nochmals ein Regenguss, aber getreu unserem Motto: Wir wandern bei jedem Wetter ..... Na ja, trocken wäre es schöner gewesen.

Der Eintritt in das Luftfahrtmuseum war für uns als Hotelgäste auch kostenlos, und dieser Besuch hat sich wirklich gelohnt. Dieses Museum ist heute noch in privater Hand, zählt zu den fünf größten seiner Art in Deutschland (neben München, Speyer, Waren und Hannover-Laatzen) und wurde 1999 eröffnet. In vier großen Hangars gibt es über 50 Flugzeuge und Helikopter zu bestaunen. Viele Exponate aus der Luftfahrtgeschichte, dem Flugzeugbau und Zubehör vervollständigen diese Ausstellung. Wer mochte, hätte in einem der Flugsimulatoren ein Flugzeug oder einen Rettungshubschrauber „hautnah selbst fliegen“ können..
Auf einem Hangardach konnte noch eine Transall C-160, Spitzname Silberne Gams, über eine Stahlaussenleiter besichtigt werden.

Gemeinsam wurde dann der drei Kilometer lange Fußweg zum Hotel, in der Hoffnung ohne Regen, angetreten, und nach einer dreiviertel Stunde waren alle wieder im Hotel. Nach einer kurzen Kaffeerunde im Hotelcafé wurde sich auf die Zimmer zurückgezogen und für das Abendbüfett fit gemacht.

Um 20:00 Uhr war wieder die Hotelbar gemeinsamer Treffpunkt, und unser Abschiedsabend wurde um eine Magie- und Zauberschau bereichert. Anschließend wurde noch geklönt, über das bisher Erlebte geredet und beschlossen, vor unserer Rückfahrt noch die Baumkuchenbäckerei zu besuchen.

4. Tag Baumkuchenbäckerei und Rückfahrt.

Nach wieder ausgiebigem Frühstück und Auschecken wurde nun noch die Baumkuchenbäckerei besucht. Leider war die reale Bäckerei aufgrund der coronabedingten Hygienerichtlinie an dem Tag nicht zu besichtigen, aber die lecker anzusehende Kuchenauswahl in dem Shop hat uns auch so zum Einkauf verleitet.

Dann hieß es Abschied nehmen um die Heimreise anzutreten, wobei aber auch Aussagen, es hätte ruhig noch einen Tag länger dauern können, laut wurden.

Fazit: Eine runde gelungene Reise, mit schönen Erlebnissen, insgesamt über 12 km Wanderstrecken und interessanten gemeinsamen Abenden, für die sich die Mühen der Planung und der umfangreiche Schriftwechsel gelohnt haben.

Text: Karl-Heinz Pfennig
Fotos: Manfred Held, Karl-Heinz Pfennig

Bürgerreporter:in:

Karl-Heinz Pfennig aus Barsinghausen

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