Anti-Atom- Kundgebung mit Frühlingsfest in Neckarwestheim am 21.3.2010

21. März 2010
Augsburg, Plärrer, 86150 Augsburg
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hier etwas verspätet ein Bericht in der Bietigheimer Zeitung vom 22 .März:

Die Kundgebung, die verbunden war mit einem Frühlingsfest, wurde von 27 Parteien und Organisationen unterstützt. "Das ist erst der Anfang und er macht Mut für mehr", freute sich die BUND-Landesvorsitzende Dr. Brigitte Dahlbender über die unerwartet starke Beteiligung an diesem Sonntag.

Und stellte fest: Seit 30 Jahren ist dies die größte Kundgebung Südddeutschlands. Nicht nur aus der Region waren Aktivisten der Anti-Atomkraftbewegung gekommen, begrüßt wurden auch Mitstreiter aus Hessen und Bayern, aus Österreich, der Schweiz und aus dem elsässischen Fessenheim. Sie alle skandierten vor den Toren des ältesten kernkraftwerks GKN I: "Abschalten".

Denn der über 30 Jahre alte Meiler, für den die Laufzeit in diesem Jahr laut Atomkonsens im Jahr 2000 zu Ende gehen sollte, ist weiterhin in Betrieb und seine Betreiber möchten ihn gern auch noch weiter nutzen. Dass sowohl in der schwarz-gelben Bundesregierung als auch in der baden-württembergischen Landesregierung Bestrebungen im Gange seien, die Laufzeit weiter auszudehnen, bringt Fundamentalkritiker wie den Arzt Dr. Franz Wagner vom Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar und dem Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn auf die Palme. Eine "Todesmaschine" nennt er den Reaktor, den "geldgeile Bonzen" mit Hilfe "technikvernarrter Ingenieure" dazu nutzen, Milliardenprofite zu machen.

Dass GKN-Betreiber EnBW vor dem Aufmarsch der Gegner ein Gerüst mit einem tiefblauen Transparent aufbauen ließ, begreifen die Demonstranten als Provokation. "Liebe Sonne, ich mag Dich, ich will Dich. Aber ohne Kernkraft fehlt mir was. Dein Stromnetz", heißt es darauf in großen weißen Lettern.

Flugs erklommen Kletterer von der Naturschutz-Organisation "Robin Wood" den luftigen Quader und verhängten den Spruch mit ihrer Botschaft: "Lächeln statt strahlen". Wie Franz Wagner ("Tausend Quadratmeter Luft geben noch keinen Inhalt") beklagten auch der Kabarettist Peter Grohmann und BUND-Bundesvorsitzender Professor Dr. Hubert Weiger als Hauptredner die Aktion des Stromriesen.

Ihre Antwort darauf kam auch prompt und unversöhnlich. "Wir fordern nicht nur die Stilllegung von GKN I, sondern aller Atomkraftwerke", postulierte Weiger und kündigte bundesweit eine Kette von weiteren Aktionen an. Unabhängig davon, wer in Berlin regiert, dürfe es kein "Rollback" in Sachen Atomausstieg geben: "Der Ausstieg aus dem Ausstieg muss verhindert werden."

Die nächste Demonstration ist auch bereits fest eingeplant. Sie findet am 24. April 2010 im hessischen Biblis statt und soll mit einer symbolischen Umzingelung des Atomkraftwerks ihren Höhepunkt finden. "Ich hoffe Euch dort alle wiederzusehen", warb Ingo Hoppe vom dortigen Aktionsbündnis "AKW.Ende" um rege Beteiligung. Günther Jungnickl

Bürgerreporter:in:

Lothar Büch aus Meitingen

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