Kolpingsfamilien aus der Diözese Augsburg treffen ungarische Partner

19. November 2010
18:00 Uhr
Kolpingzentrum , 86152 Augsburg

Die Lebendigkeit der Partnerschaften zwischen ungarischen Kolpingsfamilien und Kolpingsfamilien aus dem Diözesanverband Augsburg konnten die über 50 Teilnehmer beim Partnerschaftstreffen im Kolping Hotel Spa & Family Resort in Alsópáhok / Ungarn vom 19. bis 21. November 2010 erleben. Alle fünf Jahre veranstaltet der Diözesanverband ein solches Treffen für die 13 Kolpingsfamilien aus dem Diözesanverband Augsburg, die eine ungarische Kolpingsfamilien zum Teil schon fast 20 Jahre als Partner haben. Vertreter der Partnerkolpingsfamilien berichteten am ersten Abend ausführlich über die Höhepunkte ihrer Freundschaft in den vergangenen Jahren. Die stellvertretende Diözesanvorsitzende aus Augsburg Sonja Tomaschek freute sich im Rahmen des Partnerschaftstreffens dem kürzlich neu gewählten ungarischen Kolping-Nationalvorsitzenden László Laczhegyi aus Szekesféhervár zur Wahl zu gratulieren.

Regelmäßige Treffen und Hilfe

Die Kolpingsfamilie Göggingen trifft sich regelmäßig zu Begegnungen mit den Kolpingfeunden aus Budaörs. Die deutschen Gäste waren 2009 ganz begeistert von den Passionsspielen in Budaörs, die dort alle zehn Jahre im Freien aufgeführt werden. Auch in diesem Jahr haben sich die beiden Kolpingsfamilien bereits im Kolping-Ferienhaus in Weißenbach / Tirol getroffen. Gemeinsam feierten die Partner auch die Jubiläen. In Günzburg, Kaufbeuren, Lindau oder auch bei einer Feier zu 20 Jahre Fall des eisernen Vorhangs in Nördlingen fanden Begegnungen statt. Die Partnerschaft findet aber auch ganz praktisch statt. So transportierte die Kolpingsfamilie Buchloe erst vor wenigen Wochen Gebrauchtkleidung und Gegenstände für eine Schule nach Pecs. Auch im Bus, der von Augsburg aufgebrochen war, waren Taschen mit Gebrauchtkleidung an Bord. Die Kolpingsfamilie Marktoberdorf hat bei einer Aktion Kartons für Kinder gepackt, die von den Partnern in Boly an Bedürftige verteilt wurden.

Bekämpfung von Armut eine Aufgabe von Kolping

In einem gemeinsamen inhaltlichen Teil ging es anlässlich des europäischen Jahres gegen Armut und soziale Ausgrenzung um das Thema Armut. Emmy Zugorné, ehemalige Regionalsekretärin der Kolping-Region West in Ungarn, referierte zum Einstieg zum Thema. Dabei berichtete sie auch aus ihrer eigenen Erfahrung als Sozialarbeiterin. Schockiert waren die Teilnehmer von der Erzählung über eine Neunköpfige Familie. Die Kinder waren mit Brandverletzungen in die Schule gekommen. Die Sozialarbeiter mussten kontrollieren, wo diese herkamen. Die Familie lebt auf 28 Quadratmeter. Bei dieser Enge blieb es nicht aus, dass die Kinder den Ofen in der Mitte des Raums berührten. Wichtig war Emmy Zugorné, dass es nicht nur um materielle Armut geht und dass die betroffenen auf gleicher Augenhöhe als Menschen behandelt werden. In Kleingruppen sammelten die Teilnehmer betroffene Personengruppen in Deutschland und Ungarn und dachten über Lösungsmöglichkeiten nach. Die Unterschiede waren dabei nicht groß. Ähnlich wie die Kolpingsfamilie Lindau sind auch die ungarischen Kolpingsfamilie als soziale Netzwerke aktiv. 250 Pakete im Wert von 25 Euro verteilen die Lindauer jährlich in der Weihnachtszeit an Bedürftige in der Inselstadt. Dabei ist ihnen neben der materiellen Hilfe auch die persönliche Begegnung wichtig. Mit jedem, der ein Paket bekommt, sprechen sie persönlich und nehmen sich Zeit.

Erfahrungsaustausch für die Kolpingarbeit

In einem weiteren inhaltlichen Teil berichtete Anton Steiner, Vorsitzender der Kolpingsfamilie Lengenwang, über seine Erfahrungen beim Aufbau der Kolpingsfamilie. Wichtig ist ihm die Botschaft, dass jede Kolpingsfamilien mehrere Gruppen braucht. „Wir müssen allen anderen einen Schritt voraus sein und vor anderen Vereinen einen neue Gruppe für eine Zielgruppe gründen“, so Steiner. Die Kolpingsfamilie Lengenwang, die vor 8 Jahren gegründet wurde, hat heute über 160 Mitglieder. Viele weitere praktische Tipps gab er den anderen Kolpingverantwortlichen aus seiner Erfahrung mit. So sollten sie zum Beispiel zu Kooperationen mit anderen Vereinen und Einrichtungen vor Ort bereit sein. Auch bringe nur eine persönliche und begeisternde Werbung bei der Gründung einer neuen Gruppe einen Erfolg.

Partnerschaft wurzelt im Glauben

Das gemeinsame Fundament im Glauben für die Partnerschaften feierten die Teilnehmer bei den zweisprachigen Messfeiern in der Hauskapelle des Kolping-Hotels. Kolping-Diözesanpräses Alois Zeller sah es als ein schönes Zeichen an, dass das Treffen mit einer Messfeier zum Fest der heiligen Elisabeth, die in Ungarn geboren wurde, begann. Auch zum Abschluss feierten die Teilnehmer mit Präses Zeller die Eucharistie. In seiner Predigt gab er mit einer Geschichte eine Antwort auf die Frage, welcher König Christus ist.

Motivation zur Vertiefung

Das gemeinsame Treffen war für den Austausch sehr wichtig. Das bestätigten die Teilnehmer bei der Reflexion. Zudem gehe von einem solchen Treffen ein neuer Impuls und Motivation für die Intensivierung der Partnerschaft aus. Viele Kolpingsfamilien in Ungarn sind weiter interessiert an Partnerschaften mit deutschen Kolpingsfamilien. So waren ungarische Kolpingmitglieder aus Hévíc und Budapest nach Alsopahok gekommen, um ihre Hoffnung auf eine Freundschaft mit einer Kolpingsfamilie in Deutschland zum Ausdruck zu bringen.

Bürgerreporter:in:

Kolping Augsburg aus Augsburg

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