Eine ganz besondere Buchlesung

Ein Buch mit Bildern und einem Text dazu, na gut wird gesagt werden, das ist doch so auch nichts seltenes. Diesen Worten stimmt man manchmal sogar zu, bei der Flut, der heute so publizierten Bücher oder Hefte.

Aber heute erlebten die Gäste in der Bibliothek das Besondere.

Barbara und Dietmar Petereit stellten ihr Werk mit dem Titel

“Empfundenes in Aquarell und Prosa“

vor.
Seit Oktober des letzten Jahres zeigte die Bibliothek in Aschersleben Bilder des Malers Dietmar Petereit. Diese Ausstellung stieß auf großes Interesse bei den Aschersleber Bürgern. Beide, sowohl der Künstler als auch seine Frau haben ihre Kindheit und Jugend in unserer Stadt verbracht und sind noch heute verwurzelt mit ihrer Heimat.

Seit vielen Jahrzehnten bereist das Ehepaar die Welt. War das bis 1989 nur in östlicher Richtung möglich, so konnte man die anderen Himmelsrichtungen erst danach einschlagen.
Bei all diesen Reisen waren eine Staffelei und ein Rucksack mit Farben, Paletten und Pinseln dabei.

Ein schönes Motiv bei diesen Reisen zu finden, fallen Herrn Petereit und seiner Gattin nicht schwer. Wo andere den Fotoapparat bemühen, hält der Maler die Szene auf einem Blatt fest. Seine Arbeiten entstehen ausschließlich als Aquarelle und im Freien.
Da für eine Vorzeichnung mit Bleistift keine Zeit ist, kommt die Farbe sofort auf den Maluntergrund. Als Untergrund wird meistens Papier verwendet. Seine Frau ist in den mehr als 40 Ehejahren quasi zur Mitmalerin geworden.

Die Autoren beschreiben in ihrem Buch die Entstehung der Bilder so:

„Ist ein Motiv gefunden, wird mit ihm Zwiesprache gehalten, dann die Staffelei aufgebaut- und los geht es...........
Die Gesamtatmosphäre und auch die Informationsmuster des Wassers vor Ort, mit dem die Farben gemischt werden, gehen mit in die Ausstrahlung des Bildes ein. Gerade die äußeren Umstände sind Mitgestalter und machen die Aquarelle einmalig und einzigartig.
Regentropfen oder Schneeflocken fallen aufs Papier. Der Sturm bläst die gerade aufgetragenen Farben auf eine andere Stelle, die Trockenheit verhindert das geplante Ineinanderfließen der Konturen oder Frost lässt auf dem Papier eine Eisschicht entstehen.“

So hat jedes Bild eine ganz besondere Geschichte. Ist ein Aquarell in Island bei Frost entstanden, musste der Künstler die Farben in die warme Hand nehmen, um sie flüssig genug zu halten oder Wüstensand geriet in einem ausgetrockneten Flussbett in Australien mit aufs Bild. Ameisen krochen auf die noch nasse Farbe und Fliegen hinterließen Spuren.

Zuschauer beäugten neugierig was der Mann da wohl anstellen will mit seinen Pinseln und den bunten Farben.
Aber all das kann man nachlesen in dem Buch, das den Gästen vorgestellt wurde.
Gut, das in der Familie Petereit die Idee geboren wurde. alles das festzuhalten.

Im Gegenüber von Bild und Text empfangen Leser und Betrachter eigene Gedanken und Gefühle.
Eindrucksvoll sind die Schilderungen einer Dame, so beschreibt es die Autorin, als sie das Bild der zugefrorenen Ostsee sieht und in Tränen ausbricht. Diese Frau hat während der Flucht über das eisige Meer im Jahre 1945 ihre Mutter verloren.

So also hat jedes Bild eine Geschichte. Barbara Petereit hat diese in ihren Texten gefühlvoll aufgezeichnet.

Das Buch erschien im Dresdner Buchverlag GbR 2009

Bürgerreporter:in:

Gisela Ewe aus Aschersleben

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