Erster Schultag 2008

Auf dem Schulweg
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Noch in den letzten Tagen des alten Jahres war ich mit meiner Tochter wegen eines Rezeptes beim Kinderarzt. Dort sah ich sehr gut gemeinte Ratschläge in Form eines Plakates. Thema: Wie sehr sollte man Kinder mit der Schule belasten? So drücke ich das jetzt mal aus.
Es ging nicht darum, ob Kinder bei uns in den Schulen unter- oder überfordert werden. Es ging schlicht darum, wieviel Gewicht auf den Rücken unserer Kinder gut bzw. eben nicht gut für deren Gesundheit ist. Und ganz groß als Fazit dieser Aufführungen stand dort folgende ärztliche Empfehlung:
Der Schulranzen sollte nie mehr als 10 Prozent des Körpergewichts ihres Kindes betragen!

Heute früh nun begann der erste Schultag des Jahres 2008 mit dem Schulweg. Doch bevor es auf diesen ging, musste meine Tochter natürlich auch ihren Ranzen "uffhuckeln". Ich schätze, der ist so um die zweieinhalb Kilo schwer. Das wäre aber bereits zuviel, denn Manuela wiegt 19,6 Kilogramm - dürfte also nur 1.960 Gramm (oder 1,96 Kilo) tragen. Und dabei haben wir noch nicht mal alle Bücher drin, denn die darf sie in der Schule lassen. Aber da sie heute Sport hat, muss sie noch den Turnbeutel (ca. 800 Gramm) mitnehmen. Sie hat also schon jetzt deutlich Übergewicht zu schleppen. Und das bei zum Teil glatten Gehwegen, denn wir haben Winter.

Doch wie ich bereits sagte, sie hat ja noch Glück, dass ihre Bücher in der Schule verbleiben dürfen. Ich sehe aber früh auch andere Kinder ihres Alters und ihrer Größe, die nicht in die gleiche Schule gehen, aber fast den gleichen Weg haben. Und wenn ich die dann so beobachte, wie sie fast erdrückt unter ihren Schulränzen hervor schauen, dann finde ich schon bedenklich, ob Lernen gut für die Gesundheit ist.
Und wenn ich mir dann noch vorstelle, so ein Kind mit solch einer Last auf dem Rücken rutscht wirklich mal aus: es wäre fast verschüttet und käme ohne fremde Hilfe gar nicht wieder auf die Beine!

Auch hier zeigt sich doch mal wieder deutlich, dass irgendwas an unserem Schulsystem nicht in Ordnung ist: es fehlen ganz einfach Gelder!
Wären diese vorhanden, so könnten die Kinder die Bücher und Hefte, welche sie nicht für Hausaufgaben benötigen, in den Schulen lassen. Doch dafür benötigen diese die Möglichkeit, das Lehrmaterial entsprechend unterzubringen - und dies verursacht Kosten.

Und noch etwas ist mir aufgefallen: es gibt Schultaschen (Ranzen), die sind leer bereits so schwer, dass sie eigentlich gar nicht verkauft bzw. den Kindern auf den Rücken gepackt werden dürften! Und da sind nun wiederum die Eltern gefragt, denn in allererster Linie sie sind für die Kinder verantwortlich. Vor allem für deren Gesundheit.

Auf dem Schulweg
Gruß an alle myheimat'lern
Bürgerreporter:in:

Thomas Jacobi aus Annaberg-Buchholz

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