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Essbares und Heilendes am Wegesrand

 Brennnessel, Löwenzahn, Rotklee, Weidenröschen, Schöllkraut, Giersch & Co wachsen meist unbeachtet am Wegesrand – die Wildkräuter werden gern als „Unkraut“ bezeichnet. Zu Unrecht, wie die Teilnehmer der Wildkräuterwanderung des Landschaftspflegeverbandes Landkreis Augsburg erfuhren, die rund um Kloster Holzen führte. Kräuterfachfrau und Buchautorin Renate Hudak gab einen interessanten Einblick, wie man aus dem reichhaltigen Kräutertopf der Natur für die Gesundheit und den Speiseplan schöpfen kann: Welche Pflanzen essbar oder heilkräftig sind, deren Erkennungsmerkmale, Wirk- und Geschmacksstoffe sowie Konservierungsmöglichkeiten. „Achten Sie darauf, wo sie die Wildkräuter sammeln“, betonte Renate Hudak gleich zum Auftakt. Es sei nicht ratsam, direkt an Spazierwegen oder Weidegründen, neben Ackerland oder an Straßen zu sammeln. Hundehinterlassenschaften, Spritzmittel und Autoabgase könnten sich auf und in den Pflanzen wiederfinden.“
Vor dem Eingangstor zum Klosterhof machten sich die etwa 30 Kräuterinteressierten auf den Weg. Es war nicht verwunderlich, dass sich die Gruppe nach einer Stunde erst wenige 100 Meter bewegt hatte – fand sich doch auf engem Raum ein Füllhorn an Kräutern: Etwa der Giersch, auch Dreiblatt genannt. Zu erkennen am dreikantigen Stiel und den dreigeteilten Blättern wirkt er als „tolle Gesundheitspflanze“ stoffwechselanregend und entwässernd. Sein feinwürziges Aroma verwöhnt den Gaumen. „Er passt im Salat bestens zu Löwenzahn und Brennnessel“, empfahl die Kräuterfachfrau.
Auch die Brennnessel wurde genau betrachtet, die oft wegen ihrer Nesselgifte gefürchtet ist. Seit Menschengedenken werde sie in vielen Lebensbereichen eingesetzt, erklärte Renate Hudak. In der Heilkunde zählt sie zu den ältesten Heilkräutern, beim Gemüseanbau düngt man mit der Brennnesseljauche erfolgreich. Sogar in der Textilindustrie wurde die Brennnessel früher genutzt, um aus den faserreichen Stängeln Nesselstoff herzustellen. In der Volksmedizin wird die eisenhaltige Brennnessel erfolgreich zur Entgiftung und Entschlackung eingesetzt und deren Samen kann als „Powerspender“ beschrieben werden kann. Aus ihrer Wurzel könne auch Tee gemacht werden, der bei Prostataleiden begleitend eingesetzt werden kann, erfuhren die Teilnehmer.
Ein paar Schritte weiter widmete die Gruppe dann dem Schöllkraut ihre Aufmerksamkeit. Es wächst gerne unauffällig an Mauern, doch sein dottergelber Milchsaft macht es zu einer besonderen Erscheinung. Dieser komme beim Abbrechen der Stängel zum Vorschein, so Renate Hudak, und könne lokal angewandt Abhilfe bei Warzen bringen.
Und nicht zuletzt fand sich beim Wildkräuterspaziergang auch der Spitzwegerich am Wegesrand, der in der Küche wie in der Naturapotheke Einsatz findet. Er wächst unauffällig an Wegrändern und Wiesen. Man erkennt ihn schon im zeitigen Frühjahr an seinen langen schmalen Blättern, die wie Lanzen aus dem Boden schießen. In der Küche bieten die grünen Blütenknospen einen champion-artigen Geschmack. Bei Husten kann ein Tee oder Sirup aus Spitzwegerichblättern helfen. Zudem sei er wegen seiner antiseptischen Wirkung auch als „Wiesen-Pflaster“ bekannt, so die Expertin. „Wenn man sich in der freien Natur verletzt hat, hilft es, den Saft der Spitzwegerichblätter auf Wunde oder Mückenstich zu geben. Es wirkt abschwellend, kühlend und blutstillend.“
Reich an Funden und Eindrücken kehrten die Teilnehmer nach zweistündigem Spaziergang, der teils von heftigen Regengüssen begleitet war, begeistert zurück. Renate Hudak gab noch einen ganz allgemeinen Tipp mit auf den Weg: „Sammeln sie nur Kräuter, die sie sicher kennen. Es gibt manch giftigen Doppelgänger unter den wilden Kräutern. Allen voran der beliebte Bärlauch. Dieser kann schnell mit dem Maiglöckchen oder der Herbstzeitlosen verwechselt werden.“ Viele Wildkräuter könne man auch im eigenen Garten ziehen.

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