Ausbildung bedeutet Zukunftssicherung

Fachleute aus der IHK und der HWK. Foto v.l.n.r.: Manfred Stöckl(Arbeitskreis Schule und Wirtschaft), Bernd Kabitschke (IHK), Petra Förg (IHK), Johannes Ostermeier (Arbeitskreis Schule und Wirtschaft), Alban Faußner (HWK) und Thomas Schmid (HWK).
  • Fachleute aus der IHK und der HWK. Foto v.l.n.r.: Manfred Stöckl(Arbeitskreis Schule und Wirtschaft), Bernd Kabitschke (IHK), Petra Förg (IHK), Johannes Ostermeier (Arbeitskreis Schule und Wirtschaft), Alban Faußner (HWK) und Thomas Schmid (HWK).
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Lehrer aus Haupt- und Realschulen informierten sich über neue und neu geordnete Ausbildungsberufe

Auf Einladung des Arbeitskreises Schule und Wirtschaft informierten Vertreter aus der Handwerkskammer (HWK) und der Industrie- und Handelskammer (IHK) über neue und neu geordnete Ausbildungsberufe für Haupt- und Realschüler. In verschiedenen Power-Point-Präsentationen konnten die Lehrkräfte dabei Informationen für ihre Schüler bekommen. Die Berufswahl stellt viele Jugendliche vor die Qual der Wahl. So informierte Petra Förg (IHK) darüber, dass es nicht nur den "Wunschberuf" gäbe, sondern jeder Bewerber auch für mehrere Berufe geeignet sei. "Motivieren Sie Ihre Schüler, verschiedenen Praktika zu absolvieren, um dort erste berufliche Erfahrungen zu sammeln" forderte die Leiterin der Ausbildungsberatung und Lehrstellenakquisition bei der IHK. Die IHK bietet auch ein Bewerbungsmanagement für Schwaben an, dessen Ansprechpartnerin Angela Bschorr ist. Hier sollen passgenau Auszubildende an ausbildungswillige Unternehmen vermittelt werden. Ziel des Projektes, so Petra Förg, sei es, Betriebe bei der Suche und Auswahl nach geeigneten Auszubildenden zu unterstützen und Jugendlichen zu einem geeigneten Ausbildungsplatz zu verhelfen. Das zielgerichtete Beratungsangebot besteht aus dem Erstellen von Anforderungsprofilen, der gezielten Vorauswahl von qualifizierten Bewerbern und dem persönlichen Kontakt zu Betrieben und Jugendlichen.
Ausbildungswillige Betriebe können unkompliziert ihre Angebote der IHK mitteilen, Jugendliche können sich dort als Lehrstellenbewerber registrieren lassen. Petra Förg: "Das Bewerbungsmanagement begleitet bei Bedarf Betriebe während der Probezeit, um bei auftretenden Problemen und Konflikten gemeinsame Lösungen zu erarbeiten und einem Ausbildungsabbruch vorzubeugen". Ihr Kollege Bernd Kabitschke, ebenfalls aus dem Geschäftsfeld Aus- und Weiterbildung bei der IHK, stellte die fünf wichtigsten zweijährigen Ausbildungsberufe vor: Verkäufer/in, Fachkraft im Gastgewerbe, Fachlagerist/in, Maschinen-/Anlagenführer/in und Teilezurichter/in. "Diese Berufe bedeuten einen soliden Einstieg zum Aufstieg - sie stellen sogenannte Brückenberufe dar, auf die weiter ausbildungsmäßig aufgebaut werden kann". Zweijährige Berufe wenden sich an vorwiegend praktisch begabte Jugendliche, haben weniger theoretische Inhalte, vermitteln eine solide Basisqualifikation durch eine kurze, maßgeschneiderte Ausbildung. So steht am Ende der Facharbeiter, der sich in diversen Anschlussberufen bis zum Meister oder Fachwirt weiterbilden kann. Bernd Kabitschke: "Ihre Schüler haben als Jungarbeiter bessere Chancen am Arbeitsmarkt". Am Ende der Ausbildung wird die Erwerbstätigkeit und nicht der Berufsabschluss bewertet, was keine Reduzierung des Sozialstatus bei Erwerbsminderung durch zweijährige Berufe bedeute. Für die auszubildenden Betriebe schließen zweijährige Berufe eine Lücke im Spektrum der Berufsvielfalt, die Ausbildungsdauer werde dem Berufsbild angepasst, die verkürzte Ausbildung bedeutete eine schnellere und überschaubare Ausbildung, qualifizierte Facharbeiter statt Anlernkräfte, kein "Verdrängungswettbewerb" zwischen zweijährigen, dreijährigen und dreieinhalbjährigen Ausbildungsberufen und kein Verwechseln dieser Tätigkeiten mit "Einfacharbeiten". Von der HWK standen den interessierten Lehrkräften aus den Landkreisen Augsburg-Land und Aichach-Friedberg Thomas Schmid und Alban Faußner Rede und Antwort. Beide sind erfahrene langjährige Ausbilder und vertreten die Hauptabteilung Berufsausbildung in der Handwerkskammer. "Wussten Sie, dass es über 100 Berufe für Jungen und Mädchen im Handwerk gibt"? - so Thomas Schmid. Bei seinem Statement vermittelte Thomas Schmid, dass junge Leute im Handwerk innerhalb kurzer Zeit eine ganze Menge lernen - "Sachen, die sie auch im alltäglichen Leben gut gebrauchen können". Im Gegensatz zur Schule, bei der die Theorie doch oft sehr trocken ist, werden bei einer Ausbildung im Handwerk praktische Kenntnisse erworben und angewendet. Das Handwerk in Stichworten: Selbstverwirklichung, zukunftssichere Ausbildung, Aufstiegschancen, über 100 Berufe, gute Verdienstmöglichkeiten, Freude im Beruf, Teamarbeit, Arbeitsplatz vor Ort, Chancen für Mädchen. Alban Faußner, Diplomingenieur bei der HWK, stellte den Begriff "Matching" vor und was dahinterstecke. "Matching" bedeutet passgenaues Verbinden, Zusammenfügen, Vergleichen und Zuordnen. Im Zusammenhang mit der Ausbildung ist das möglichst passgenaue Zusammenbringen von interessierten, ausbildungsfähigen jugendlichen Ausbildungsplatzbewerbern mit ausbildungswilligen Unternehmen, Firmen und Betrieben. "Dieser Service der Handwerkskammer ist für die Betriebe und die Jugendlichen kostenlos" - so Alban Faußner. Fazit: Jeder einzelne besetzte Ausbildungsplatz und dadurch jeder vermittelte Jugendliche sind jedoch wichtig und wertvoll im Sinne des Nationalen Paktes für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland. Manfred Stöckl und Johannes Ostermeier, die beiden Leiter des Arbeitskreises Schule und Wirtschaft in Augsburg-Land, freuten sich über eine anschließend breit gefächerte Diskussion.

Bürgerreporter:in:

Rosmarie Gumpp aus Ellgau

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