Konzeption für mehr Sicherheit und Ruhe in der Oberstadt fehlt noch immer

Aus: Oberhessische Presse vom Samstag, 25. Oktober 2014
  • Aus: Oberhessische Presse vom Samstag, 25. Oktober 2014
  • hochgeladen von Karl-Heinz Gimbel

Die nächtlichen Zustände in der Marburger Oberstadt schreien noch immer nach einer Lösung. Es fehlt weiterhin ein Ansatz zur Verhinderung oder Vermeidung von Übertretungen und Straftaten.

Doch am Samstag ist ein Lösungsansatz in der Oberhessische Presse vorgestellt worden: Die CDU-Fraktion im Stadtparlament bringt Videoüberwachung als ein Lösungsmittel ins Spiel. Auf Seiten der Verantwortlichen und Verwaltung herrscht noch Schweigen. Doch gegen Videoüberwachung hat man sofort Stellung genommen. Also bisher: Keine Konzeption, aber Widerstand gegen Vorschläge.

Worum geht es?

Unbestritten ist, dass es in Marburg sehr viele meist junge Leute gibt, die es abends oder besser nachts in der Marburger Oberstadt in die dort überaus zahlreich vorhandenen Gaststätten treibt. Dies wird als „Partykultur“ beschrieben. Es ist ebenso unbestritten bei vielen jungen Leuten sehr viel überzähliges Geld vorhanden.

Es geht sehr vielen sehr gut. Manchen sogar so gut, dass sie sich mit Hilfe ihrer übermäßig vorhandenen finanziellen Mittel übermäßig betrinken. Und: Vielleicht wird dabei auch über das große Elend in der (weit entfernten) Welt diskutiert.

Um dieses schöne Leben, was früher völlig undenkbar war, kann man nur staunen. Aber es soll kein Neid aufkommen. Es geht ja uns allen gut, sehr gut.

Aber was ist gegen die Auswüchse, das sinnlose Betrinken (Geld aus dem Fenster werfen) zu tun?

Hier einige Gedanken (unter Einbeziehung bisheriger Vorschläge):

1. In den Gaststätten sollten die Wirte keinen Alkohol mehr verabreichen an Leute, die eh schon genug getrunken haben. Auch sollten die Wirte bei randalierenden, sich gegenseitig „anmachenden“ Gästen nicht zufrieden sein, wenn diese ihr Lokal verlassen haben und sie dann vor eventuell entstehenden Schäden an ihrem Inventar geschützt sind. Vielmehr sollten die Wirte die Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden der Stadt suchen und damit weitere dumme Taten bereits im Ansatz zu verhindern suchen.

Jede mögliche Eskalierung sollte vermieden und ihr sofort entgegengetreten werden.

2. Es muss in Marburg eine schnelle Eingreifstelle bestehen. Dazu fällt mir die „Oberstadtwache“ ein. Hier könnten Polizisten stationiert sein, die sofort reagieren können. Umherlaufende Streifen sind gut, aber sie können nicht an jeder der vielen Gaststätten und Straßen mit „Partykultur“ sein. Auch einsatzbereit sollten – wenn nötig – Hunde sein (wie schon geschehen) oder schnelle Polizei mit Motorrädern.

3. Zur Überwachung sollten an mehreren Stellen Kameras installiert werden, die ganze Straßenzüge im Blick haben. In Verbindung mit den Kameras sollten die dazugehörigen Monitore entweder in der Oberstadtwache oder in der Hauptstelle in Cappel überwacht werden.

Mit einer Videoüberwachung können schon bei Beginn von Handgreiflichkeiten und anderen Auseinandersetzungen Polizisten an diese Stellen gerufen werden (entweder die Streife oder andere Einsatzkräfte). Es sollte vor allem darum gehen, bereits im Ansatz größere Straftaten zu verhindern.

4. Auch andere, bisher fast jede Nacht vorkommende Vorkommnisse wie Werfen mit Flaschen, Beschmierungen, Verunreinigungen sollten belangt werden können. Dies geht ausschließlich mit konkreten Nachweisen wie Fotos oder Videos. Für die Reinigung sollten die Verursacher aufkommen. Vor solchen Aussagen wie: „Wozu gibt es Putzfrauen?“ sollte nicht kapituliert werden.

Zu dem CDU-Vorschlag zwei Anmerkungen:

Anmerkung 1: Es gibt die Aussage, eine Videoüberwachung wäre bei den Winkeln der Oberstadt nicht möglich. Das ist vorgeschoben und unter „unbedingt ein Gegenargument suchen, so unzutreffend es auch ist. Hauptsache, wir haben ein Gegenargument“.

Anmerkung 2: Es wird behauptet, es bestünden kaum überwindbare rechtliche Einschränkungen gegen den Einsatz von Kameras. Aber warum geht und funktioniert es anderswo?

Bürgerreporter:in:

Karl-Heinz Gimbel aus Marburg

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