Zu Hilma af KLINTs (r)evolutionärer KUNST (Teil 3): EVOLUTION statt Destruktion & ABSTRAKTION seit 1906

ROT - Schwan in WEIß - a&s-Texte zur Kunst: Will Hilma af KLINTs GEIST eine "Neue abstrakte EVOLUTIONs-Romantik"?
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Die Welt der KUNST hat Erstaunliches und Überraschendes zu bieten: „Wenn ich wüsste, was KUNST ist, würde ich es nicht verraten“ meinte Pablo PICASSO, Zeitgenosse der Hilma af KLINT. Beide machten 1906 r/evolutionäre Entdeckungen – PICASSOs Formexperimente führten zum KUBISMUS und KLINT bekam die Message quasi als Neue-Romantik-Messias-FRAU zu einem EMBRYO-SAMEN Gemälde: Ein allumfassendes SINNBILD der SCHÖPFUNG („Evolution“, sagte H. af Klint)? Zitate P.P.: "KUNST ist eine LÜGE, die uns die WAHRHEIT erkennen lässt." UND: "Das GEHEIMNIS der Kunst liegt darin, dass man nichts findet, sondern ewig sucht." Ars evolutoria als STIL (Goethe) demonstriert KEINE LÜGEn zur Wahrheitsfindung, (er)findet viel Neues und sucht „ewig“ ….

„Neue Abstraktion in der aktuellen Malerei“ – so titelt Sven DRÜHL aktuell in „Kunstforum International“ (Band 206 Jan./Febr. 2011. siehe a&s-p-Galerie.) Dazu auch den nachfolgende ESSAY Teil III zu Hilma af Klints Kunst.

Dass Tiermalerei evolutionär gesehen einen HÖHEPUNKT in den abstrahierten symbolisch aufgeladenen Bildern von Franz MARC (Pferde etc.) fand, weiß man durch webARTIKEL von mir; vielleicht. Dass SCHWAN-Malerei in KLINTscher Malerei bedeutsam ist, um EVOLUTION darzustellen, ist bisher weithin unbekannt. Über MARC & EVOLUTION schrieb ich in meinem Leserartikel-Blog auf ZEIT ONLINE 2009 - mit Weblinks zu Bildern - in http://community.zeit.de/user/wernerhahn/beitrag/2... (ANIMALISIERUNG & EVOLUTIONISIERUNG der KUNST: Franz MARC – ein Großer des 20. Jahrhunderts) Wer kennt sie nicht - die blauen, roten oder die gelben Pferde auf den Postkarten …

"Wird Hilma af KLINT (Theo- & Anthroposophin) die ABSTRAKTION der Moderne erfunden haben? Zu einem jvo FAZ-Artikel" (http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/49...) UND "Keine 'GEISTER-kunst': Moderne Kunst und Hilma af KLINT – Philipp Otto RUNGE – ars evolutoria …" (http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/49...) sind die DOPPEL-performance-Artikel zur Entdeckung Hilma af KLINTs. HIER Teil III - Zukunftsfragen ...

Durch Bewegungen wie den Kubismus und Expressionismus – entwickelt NACH (!) Hilma af KLINTs experimenteller Malerei in die ABSTRAKTION von 1906 - insbesondere wurde die Entstehung der abstrakten Kunst vorbereitet und evolvierte: In deren Bildern entwickelten sich Formen und Farben - von ihrem realen „Vorbild“ losgelöst; sie führten ein Eigenleben…. H.a. KLINTs Schwanen-Experimente (siehe DER SCHWAN Nr. 17, Gruppe IX, Serie SUW, 1914/15, Öl Lw, 155x152cm – a&s-p-Serie) brachte auch mich dazu, ABSTRAKT zu transmutieren; experimentelle a&s-malerei …

In der Malerei mit Wasserfarben fand die Tendenz zur Verselbständigung von Form und Farbe ein ideales Experimentierfeld. Siehe KANDINSKYs erstes abstraktes Bild. Das berühmte „ERSTE ABSTRAKTE AQUARELL“ des Malers W. Kandinskys (1866-1944) stellte ich vor. Ob das „Phantasiestück“ (Werner Hofmann 2010) 1910 , ’11 oder 1913 gemalt wurde, ist strittig. a&s-p-Bild. Siehe BILD & Artikel in GZ: http://www.giessener-zeitung.de/giessen/?page=medi... .

Im RÜCKBLICK zeigte sich GESTALT-Auflösung weit VOR KLINTscher Malerei schon im 19. Jahrhundert: Vor allem bei den an die Grenze zur Abstraktion heranreichenden Aquarellen von TURNER und CÉZANNE. Der Stil des KUBISMUS ist indessen ein gegensätzlicher Malstil - weit von dem durch Farbflächen hervorgerufenen malerischen Eindruck von reinen Aquarellen entfernt, die mit dem Pinsel und/oder Zerstäuber entwickelt wurden. Den kubistischen Bildern des Pablo PICASSO & Georges BRAQUE - den Bewunderern von CÉZANNEs Bilder-Welt, der hinter der Oberfläche der Dinge nach Dauerhaftem suchte, den Bildraum aus einfachen Körpern aufbauen wollte -, (so in meinem SBuch Kap. 11.8.1. /11.8.2.) liegen Liniengerüste zugrunde, in denen die Fragmente (organische) Naturformen zerlegen oder synthetisieren.

Juan GRIS’ Bildprogramm des synthetischen Kubismus versuchte, „das Abstrakte konkret zu machen“; mit Parallelen zur ARS EVOLUTORIA Bild-Entwicklung, wie ich 1989/1998 in meinem international weit verbreiteten Symmetriebuch (SB) herausgestellt habe (seit 2011 als eBOOK): Im Kapitel 11.8.2. „Vom Irrtum der Kunstphilosophie des Cécannismus-Kubismus mit ihrer zunehmenden Destruktion von Symmetrie und Perspektive. Neo-Kubismus der ars evolutoria“.

SYMMETRIEn-Destruktion - Linearperspektive als ein „miserables“ Mittel

Im speziellen Liniengerüst mit Linie und Form des Kubismus sind die Farben eingefügt; die den Emotionen verbundene Farbe blieb dabei weitgehend eliminiert: Gegenständliche Formen wurden kubistisch analysiert, zerlegt. Und Zergliedertes wurde zu neuartigen facettierten Gebilden wieder zusammengefügt. KLINTs Weg war ein anderer. In mehr oder weniger fast unkenntlichen Formen wurden die Farben im KUBISMUS auf Schwarz, Weiß, Braun und Grau reduziert. Schattierungen verstärken den Eindruck unterschiedlicher Blickwinkel.

Räumlich-perspektivische Verhältnisse erscheinen im kubistischen Bild verzerrt, anstatt der Natur den Spiegel vorzuhalten. Der Dichter Guillaume APOLLINAIRE – der Freund Picassos und Verteidiger der Kubisten - lehnte die Linear-Perspektive ab; für ihn war sie ein „miserables“ Mittel, „alles schrumpfen zu lassen“. Er plädierte für eine bewegliche Perspektive, die den Raum in unterschiedliche geometrische Ebenen zerteilt und die Gegenstände gleichzeitig aus verschieden Blickwinkeln darstellt. 1912 formulierte Apollinaire in einem kurzen Artikel (in Anlehnung an Kandinskys Schrift) die ANKUNFT einer Abstrakten Malerei: „Wir bewegen uns insofern auf eine vollständig neue Kunst zu (…) eine reine Malerei (…). Sie steht gerade erst am Beginn und ist noch nicht so abstrakt, wie sie sein möchte.“ (Katalog a.a.O., S.313.) Hilma af KLINTs Werk war unbekannt …

Zum IRRTUM der Kunstphilosophie des Kubismus mit der Abkehr (dem Abschied) von SYMMETRIE und Perspektive (NICHT aber bei Af KLINT), kam es zu einer Lehre, die eine „Kenntnis a priori“ von „Urlinien und „Urformen“ postuliert hat: Siehe dazu kritisch meine Beweisführung in Abschnitten 11.8.2. und 11.8.4. SB; vgl. Abb. 558 ebenda mit Legende – zu Formexperimenten des ersten Kubismus im 16. Jahrhundert: Albrecht Dürer, Ehart Schön, Giovanni Battista Bracelli (Abb. 557 a, 558).

Dass KUNST sich nicht darauf beschränken muss, Gegenstände AbzuBILDEN, war eine wichtige Errungenschaft der bildenden Kunst. Was aber die Kunst zu „BILDEN“ im Stande ist, belegen die vielfältigen Experimente (Kompositionstechniken) der Moderne (Bewegungen nach der „ersten“ Abstraktion) mit der zunehmenden Vertiefung und Erweiterung ihrer Wahrnehmungen und Vorstellungen…

Die Auflösung des Figurativen – ohne Gegenstand malen

Einen „konstruierten malerischen Generalbass“ wollte KANDINSKY verfassen und schrieb „Über das Geistige in der Kunst“ – seine theoretische Abhandlung von 1911. Zwischen 1908 und 1910 durchlebte Kandinsky eine Etappe, die sich in deutlichem künstlerischen Fortschritt niederschlugt: Er verbringt viel Zeit beim Malen in Murnau, wo er mit Gabriele Münter ein Haus kauft: das sog. RUSSENHAUS – vgl. a&s-Bild http://www.giessener-zeitung.de/giessen/?page=medi...

Noch bis mindestens 1912 tauchen erkennbare Gegenstände in seinen Bildern immer wieder auf. Die Grundlagen der Abstraktion waren bereits gelegt. Das Motiv löste sich immer mehr in den Farbmassen auf, obwohl Kandinsky es noch nicht wagte, darauf vollkommen zu verzichten. Er fürchtet, ins Dekorative zu verfallen und Bilder zu machen, "die - grob gesagt - einer Krawatte, einem Teppich gleichen würden. Die Schönheit der Farbe und der Form ist kein genügendes Ziel in der Kunst."

Die Jahre zwischen 1910 und dem Beginn des ersten Weltkrieges sind die entscheidenden für W.K.:

Die eindeutig ungegenständliche Entwicklung seines Werkes führt zum Bruch mit der NKVM, die 1911 die Ausstellung von "Komposition V" mit der seltsamen Begründung ablehnte, das Format entspräche nicht den vorgeschriebenen Massen. Aus diesem Grunde vertieft Kandinsky seine Freundschaft zu Franz MARC und dem Musiker Arnold SCHÖNBERG, den Mitstreitern beim Entstehen des BLAUEN REITERs.

Theosophie ("Gottesweisheit") – KLINT & KANDINSKY

Hilma af KLINTs Denken entsprach Kandinskys CREDO der „inneren Notwendigkeit“; dass Kunst dem Inneren erwächst. Beider Interesse galt dem „SPIRTUAL IN ART“ – in Den Haags „Gemeentemuseim“ erfolgte vom 2.9.-22.11.1987 eine Ausstellung unter diesem Titel: Der Ansatz des Schauunternehmens war es, zu belegen, dass es bei der ABSTRAKTION um mehr als ein „l’art-pou-l’art-IDEAL“ ging: „sondern aus der mystisch spirituellen ‚JENSEITSORIENTIERTHET’ der Künstler“ (so Raimund Stecker, S..302 in KFI –Kunstforum International Bd. 91 – 10/11 1987) sei das Abstrakte entwickelt worden. „Kompositionen“ Kandinskys wurde erstmals eine KLINTsche Abstraktion gegenübergestellt, die von 1906 datiert ist: ein an einen EMBRYO erinnerndes BILD: http://www.giessener-zeitung.de/giessen/?page=medi... - ERSTES abstraktes Gemälde der Moderne? Hilma af KLINT: Nr. I, 1906, Öl/Lwd, 50x38 cm Stiftung HaK, Jarna. a&s-p-archiv; auch kunstforum international Bd. 91, 1987 - S. 306. Das GEISTIGE Kandinskys sollte in der Den-Haag-Schau aber nicht als SPIRITUELLES gesehen werden; so ebenda im Artikel KFI.

Obwohl Sigmar POLKE sagte, in Den Haag ’87 präsent, dass ein Künstler „nicht mehr ist, als ein Medium höherer Kräfte“ (ebenda). Vgl. Berühmtes POLKE-Werk. Ob S.P. an Malewitsch gedacht hat: "Schwarzes Quadrat" etc.?. (Sammlung Froehlich.)
Bild 5 aus Beitrag: STAATSKÜNSTLER & KUNST-MARKT-HEROE Sigmar POLKE gestorben / BILD http://www.myheimat.de/gladenbach/kultur/beruehmte...

A propos MALEWITSCHs Abstraktheit: Hilma af KLINT entwickelte analoge Bilder (KREIS/OVAL…)

Kunst-evolutionäre Wege zum VERSCHWINDEN der figurativen Malerei

Unter „ABSOLUT“ verstand Wassily Kandinsky die „rein abstrakte Form ohne gegenständliche Überbrückung“ (1914, Vortrag „Mein Werdegang“). „Reine“ Malerei sollte eine „absolute“ Malerei, wenn - von jeglichem Gegenstand unabhängig - mit abstrakten Formen gearbeitet wird: mit Bildelementen, die der Maler frei erfindet. Mit der Eliminierung des Gegenstandes wurden „revolutionär“ (geistesgeschichtlich „evolutionär“) die Schranken der abbildenden Kunst eingerissen, PERSPEKTIVE verschwand (vorerst) aus den Tafelbildern des W. Kandinsky. Siehe hierzu HAHN, Werner (2008): Rückkehr zur Renaissance: Kandinsky und Malwitschs Kunst-Evolution (Mutationen). STIL-Fragen. In: ZEIT Online v. 15.11.2008.

Ab 1920 manifestiert sich unter dem Einfluss der russischen Konstruktivisten indessen eine neue Formensprache in W. K.s Werken:

Analog zu MALEWITSCH mit seinen suprematistischen Formen – jedoch die „Mechanik“ im Werk der Konstruktivisten ablehnend - strebte W. K. (auch „russischer Messias“ genannt; KLINT analog = „schwedischer Messias“!) nach Formen geometrischer Art, die „freier, elastischer, abstrakter“ sein sollen und nicht an einen Gegenstand gebunden sein dürfen.

Autonomie der Farbe und Formen ...

Auf einmal werde „vom Künstler eine Autonomie der Farbe und Formen ins Feld geführt, die es so vormals nicht gab“, wird in Band 206 von Kunstforum International 2011 (Titel NEUE ABSTRAKTION) behauptet. Farbe besitze jetzt eine „Eigenwertigkeit“. „Dies ist ein revolutionärer Schritt in der Malerei“ – so KFI. MALEWITSCH & C0 Ideologien überholt? In der FAZ beklagte ich:

Aus dem „Nullpunkt der Malerei“ (FAZ), aus Malewitschs „Schwarzem Quadrat“ wieder herauszukommen und zu wirklich neuen Erlebnis-Räumen zu finden, ist in der von GAßNER (Kunsthalle Hamburg) kuratierten Ausstellung, nicht zu sehen. „Kunst kommt von Kunst“ sagte HKH-Chef Gaßner mit verengtem Blick.

Wer wie und wozu zu neuen Ufern aufgebrochen ist, wird im verfilzten Markt mit seinen Szene-Seilschaften natürlich nicht wahrgenommen. Der ehemalige Kunsthallendirektor Prof. Werner Hofmann hätte garantiert eine bessere (aktuellere) Ausstellung in Hamburg konzipiert, weil er als Kunst-Wissenschaftler inter- und transdisziplinär denken/arbeiten konnte, was heute – wie man sieht - immer noch in dieser tradierten „Zunft der „Kunst“-Gelehrten“ (FAZ: „Kunstemphatiker“) sehr sehr selten ist.

Als „Gegengift“ gegen die Hamburger „Kunstemphatiker“ (FAZ 30.3.2007) empfahl ich im Kommentar folgende Informationen zum Thema:

Neo-Suprematismus und Anti-Suprematismus überwinden Malevitschs Quadrat

Man hat im konstruktivistischen „Schwarzen Quadrat“, das für Malevitsch eine Art NULLPUNKT darstellte, den äußersten Grad an Abstraktion (Gegenstandslosigkeit) gesehen: ein Bildzeichen der totalen Ereignis- und Konfliktlosigkeit mit „Selbstaufhebung des Gestaltungsaktes“ (Werner Hofmann). Anders als bei Malevitsch, visualisiert mein „Urform-Modell“ (samt Theorie) nicht (!) das „Nichts“, die „Leere“, „das Ende“, „das Nichtsein“; eine philosophisch und bildkünstlerisch-(natur)wissenschaftlich ganz andere Gegenposition zur manifesthaft entwickelten Theorie des dogmatisierenden SUPREMATISMUS: Entgegen der Lehre von „reiner Gegenstandslosigkeit“ basiert kontradiktorisch ars evolutoria (Evolutionäre Natur-und-Kunst-Ästhetik; vgl. Hahn/Weibel in PDF EST und ars evolutoria in www.art-and-science.de) auf nicht-gegenstandslosen Grund-Formen bzw. -Schwingungen/Farben/Lichtern vollkommenster (schönster) Art, die anschaulich „Ikone“ um den „Nullpunkt der Welt(en)“ darstellen sollen. Sie sind weitestgehend hypothetisch-realistisch Modelle, denen als „schönstes“ Dreieck (Plato) ein wahres (nicht gleichseitiges!) „Elementardreieck“ zugrunde liegt. Raumordnung geht hier zum „Nullpunkt“ ohne sich (wie Malevitsch) gegen das Tatsächliche, Objektive zu wenden.

(Zum FAZ-Artikel: „Hamburg ist Mekka - Die schwarze Kiste: Aus Angst vor Anschlägen wurde der provokante „Cube“ des deutschen Künstlers Gregor Schneider in Venedig verboten. Jetzt steht der Kunst-Würfel in Hamburg. Ist er mehr als eine Provokation?...“)

2008 wh in „Die Presse“:
Thema EVOLUTION (ars evolutoria) im MUMOK nicht berücksichtigt

(siehe wernerhahn in http://diepresse.com/home/kultur/news/366280/Mathe...):

ZITATanfang:

Die Ausstellung ist "gespickt mit Stars", zahlreiche große Namen sind im MUMOK vertreten. Wie verschieden beispielsweise das Quadrat als Form und Idee hier jeweils interpretiert wird, zeigt die Ausstellung in Beispielen von gängigen Kunstmarkt/Kunstszene-Künstlern. Wer wie und wozu zu neuen Ufern aufgebrochen ist, wird im verfilzten Markt mit seinen Szene-Seilschaften natürlich nicht wahrgenommen. Dass ein Neo-Suprematismus und Anti-Suprematismus Malevitschs Quadrat überwunden hat, erfährt man nicht. Anders als bei Malevitsch, visualisiert das „Urform-Modell“ (samt Theorie) der ars evolutoria nicht (!) das „Nichts“, die „Leere“, „das Ende“, „das Nichtsein“ (siehe die Theorie des dogmatisierenden SUPREMATISMUS). Hierzu vgl. Hahn/Weibel in PDF EST und ars evolutoria in www.art-and-science.de mit Links.

ZITATende.

Vgl. auch iwh n FOCUS http://www.focus.de/kultur/kunst/neo-suprematismus...

„Epoche des großen Geistigen“

In seinen Schriften mit kunst-revolutionärem Sendungsbewusstsein sprach W.K. von der „Epoche des großen Geistigen“ der Menschheit, in der es zu einer SYNTHESE der Künste und einer SYNTHESE zwischen Künsten und Wissenschaften kommen müsse:

Mit Ablehnung des positivistischen (toten) „Materialismus“ zugunsten des (lebendigen) „Geistigen“, der Dimension des Nichtmateriellen. (W.K.: „Punkt und Linie zu Fläche“ 1926, S. 22, 31 f.) “Synthetische Kunst“ bestimmte auch das Credo der synthetischen Arbeit des Bauhauses (Vereinigung von Kunst, Wissenschaft, Industrie). Synthetische Elemente zeigt Af KLINT ebenfalls. Siehe – oft gelesen – „Die TRANSMUTATIONEN des Wassily KANDINSKY: abstrakt - absolut – konkret – biomorph/figurativ“ – wernerhahn in http://www.myheimat.de/gladenbach/kultur/die-trans... .

1996 präsentierte ich zusammen mit Peter WEIBEL „Evolutionäre Symmetrietheorie: Selbstorganisation und dynamische Systeme“. In der Anthologie erörterte ich meine philosophisch und bildkünstlerisch-(natur)wissenschaftlich ganz andere Gegenposition zur manifesthaft entwickelten Theorie des dogmatisierenden SUPREMATISMUS des Malevitsch: Entgegen der Lehre von „reiner Gegenstandslosigkeit” basiert kontradiktorisch ars evolutoria (Evolutionäre Natur-und-Kunst-Ästhetik) auf nicht-gegenstandslosen Grund-Formen bzw. -Schwingungen/Farben/Lichtern vollkommenster (schönster) Art, die anschaulich „Ikone” um den „Nullpunkt der Welt(en)” darstellen sollen. Neo-Suprematismus und Anti-Suprematismus überwinden Malevitschs Quadrat. Hierzu vgl. Hahn/Weibel in PDF EST und ars evolutoria in www.art-and-science.de mit Links. Anmerken möchte ich hier dass Peter WEIBEL in KUNSTFORUM Bd. 163 1/2 2003 („Das Magische“) einen Artikel publizierte: „Magie im Bild“ (S. 150ff; Gespräch mit Birgit Richard). Im gleichen Band KFI wird die Schwedin Hilma af Klint mit neuer Bildsprache vorgestellt (S. 61ff.):

Spiritistisch erfahren soll HaK „von ihrem geistigen Führer AMALIEL im Jahr 1906 den ersten Auftrag zu einem umfassenden ‚Tempel der Bilder’“ erhalten haben: “(…) Ziel ist es den Samen dazustellen, aus dem die EVOLUTION unter Regen und Sturm, Blitz und Gewitter hervorgeht. Dann kommen bleischwere Wolken von oben.“ Eine bis 1915 anwachsende Zahl „medialer Bilder“ sei somit entstanden … (S. 62.) Siehe dazu ERSTES abstraktes Gemälde der Moderne - Hilma af KLINT: Nr. I, 1906 weiter oben – EMBRYO – SAMEN – „Regen und Sturm, Blitz und Gewitter“ …

KLINT hat das TEMPEL-Projekt für 111 großformatige Bilder nicht umsetzen können. Seit 1916 malte sie bewusster, heißt es. Das Malen wurde „nicht mehr der Lenkung übersinnlicher Wesen überlassen“ – will KFI wissen. Weniger „jenseitige Botschaften“ fortan. KLINT konnte sich laut KFI aber „nie von spiritistischen Einflüsterungen ihrer Führer befreien“.

Theosoph KANDINSKY – malende Naturforscherin Hilma af KLINT

Wie KLINT begann sich auch der große Maler-Forscher KANDINSKY für die Theosophie ("Gottesweisheit") zu interessieren, deren geistige Bezüge zum Teil seinen ähneln. Auf den Bildern wird bereits so weit auf die gegenständliche Darstellung verzichtet, dass nur hin und wieder einige Striche auf Figuren oder Objekte anspielen, die eher in SYMBOLISCHer Beziehung zur Bedeutung des Bildes stehen, als dass sie eindeutig sein Thema darstellen. Diese kleinen gegenständlichen Bezugspunkte offenbaren oft Kandinskys Überzeugung von der Sendung der neuen Malerei. „SINTFLUT“-Malerei W.K.s ist ein Sinnbild der Kunst-ERNEUERUNG, doch das Thema des Gemäldes bestand einzig und allein im Konflikt der vibrierenden Farbmassen und in dem Ziel, "als eine materialisierende Kraft das zur Offenbarung gereifte Geistige" zu verkörpern. Siehe BILD http://www.giessener-zeitung.de/giessen/?page=medi...

KLINT versuchte indessen schon 1906 den „Samen dazustellen, aus dem die EVOLUTION unter Regen und Sturm, Blitz und Gewitter hervorgeht“ – so fortschrittlich bemühte sich die an Geometrie und Botanik sowie Zoologie (siehe Schwanen-Serie) interessierte Schwedin …

KLINT & KLEE

KLINT war quasi eine Neue-Romantik-Messias-FRAU; siehe EMBRYO-SAMEN Gemälde und Folgen … Ein allumfassendes SINNBILD der SCHÖPFUNG sah Paul KLEE als Neue-Romantik-Vertreter in einem „schöpfungsursprünglichen Punkt“ und in einer „Art Formel (…) für Tier, Pflanze, Mensch, Erde, Feuer, Wasser, Luft und alle kreisenden Kräfte zugleich.“ („Tagebücher“ 1988, 1916, Nr. 10008, S. 400.) Dass Klee den Wunsch formulierte, ein Werk von größtmöglicher Spannweite „durch das ganze elementare, gegenständliche, inhaltliche und stilistische Gebiet“ zu erarbeiten, habe ich in meinem Symmetriebuch diskutiert. Zur Bedeutung der RUNGEschen „Ersten Figur der Schöpfung“ bitte Artikel von mir ergoogeln. Stichworte: Evolutions-Romantik, Evolutionäre Neo-Romantik. Siehe auch Bildmaterial in wh vom 14.04.2010 - MH: http://www.myheimat.de/gladenbach/natur/evolutiona... UND GZ http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/44...

PS: Zu den neuen Stichworten: Evolutions-Romantik, Evolutionäre Neo-Romantik.

Semir Zeki in Düsseldorf – Werner Hahn – von Pattern Project, 30. September 2010, meldet mit Bildzitat: Bild 8 aus Beitrag: Evolutionäre Theorie von “ALLEM” (ETOE-Teil 3): EVOLUTIONISM”-UNIVERSALISM-Kunst nach... / facebook: "Wir wissen fast nichts über die Organisation des Gehirns...
Also so fand ich zu Werner Hahn http://www.art-and-science.de/./8.htm , und ich, die Ornament Spezialistin ;-) habe noch nie von ihm gehört! Unverzeihlich... (http://www.facebook.com/notes/pattern-project/semi...)

Bürgerreporter:in:

W. H. aus Gladenbach

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