Ein moderner SYMMETRIE-Fan (Prä-Evolutionäre-Romantik-Pionier): Philipp Otto RUNGE in München (Hypo-Kunsthalle)

MOHN-Blüte 4zählig symmetrisch: in der FORM Realität (Mutante) - in Farben ars-evolutoria-evolutionisiert ... / VERGLEICHE zu 6zähliger Mohn-Blüte.
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  • MOHN-Blüte 4zählig symmetrisch: in der FORM Realität (Mutante) - in Farben ars-evolutoria-evolutionisiert ... / VERGLEICHE zu 6zähliger Mohn-Blüte.
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Als wichtigster Vertreter norddeutscher Romantik neben Caspar David Friedrich hat Philipp Otto RUNGE KUNSTGESCHICHTE geschrieben. PORs Bilder, von denen Runge zeitlebens kein einziges verkaufen konnte, waren bisher außerhalb von Hamburg nur vereinzelt zu sehen. Nunmehr hat Süddeutschland eine einmalige CHANCE, den sehr modernen Meister symmetrienbestimmter geometrischer Konstruktions-Zeichnungen zu erleben; Vorreiter einer EVOLUTIONÄREN ROMANTIK … Bilder eines „gläubigen Protestanten“ in Bayern (http://www.sonntagsblatt-bayern.de/news/aktuell/20...)

Ebenda lesen wir: „Mit ihrem breit gefächerten Spektrum bietet die Münchner Schau die einmalige Gelegenheit, den Romantiker wieder neu zu entdecken: auch als Kunsttheoretiker, der sehr zur Freude von Goethe dessen Farbenlehre dreidimensional zur Kugelform weiterentwickelte, als Kunstrevolutionär, der sich vom Klassizismus abwendete und in Ansätzen zur Abstraktion neigte, als Künstlerpersönlichkeit mit dem Selbstverständnis, aus innerer Notwendigkeit Kunstwerke erschaffen zu müssen. Seine zahlreichen Bildüberblendungen, das sich Öffnen hintereinander liegender Bildoberflächen, lassen den Maler im Zeitalter des weltweit verwendeten Softwareprodukts Windows ganz aktuell erscheinen.“

Für den Direktor der Hamburger Kunsthalle Hubertus Gaßner sei Letzteres die Erklärung, weshalb so viele junge Leute die Ausstellung auf ihrer ersten Station in Hamburg besucht haben.

RUNGE – ein BLÜTEN-Symmetrien-„Narr“?!

Hat POR auch MOHN-Blüten gezeichnet – gemalt – als Scherenschnitt etwa gestaltet ??? – Eine Antwort gibt die aktuelle Ausstellung anlässlich des 200. Todesjahrs von POR: in der Münchner Hypo-Kulturstiftung-Ausstellung: »Kosmos Runge - Morgen der Romantik«. Oder aber auch schon der Katalog? - S. 360 ff. „Pflanzenscherenschnitte“ ???. Siehe auch meine a&s-Bildergalerie-performance.

Googelt man „Mohnblüte Symmetrien“ kommt man auf die GZ: Und Gisela DAPPERs schönen Beitrag

http://www.giessener-zeitung.de/pohlheim/beitrag/5...

Und meinen Kommentar dazu:

Sich entfalten ... sich ausbreiten können ... sich entwickeln ... "weiter-entwickeln-können" und "dürfen": JA - Begriffe, die mit "...FREIHEIT..." zu tun haben: symbolische SCHÖNHEITEN als "kleine botanische Dokumentation" in der ENTFALTUNG einer Gartenmohnblüte. Gisela, Du hast radiäre Blüten-Symmetrien dargestellt, die auch anderszählig "mutieren" können bei Mohnblüten: ENTWICKLUNG - EVOLUTION(isierung) ... (...)

In http://www.botanik.univie.ac.at/lehre/lehrveransta... findet man anschaulich auf Seite 30 Infos über Papaver (Mohn):
„Frucht (Streufrucht) = Kapsel aus 2 miteinander verwachsenen Karpellen - (coenocarpes Gynoeceum) Öffnung erfolgt über Poren, welche im Pericarp gebildet werden (daher Porenkapsel), zahlreiche Samen werden ausgestreut“, so heißt es ebenda.

Auch wikipedia informiert - http://de.wikipedia.org/wiki/Mohngew%C3%A4chse – und schreibt:

Die Blüten stehen einzeln oder in unterschiedlich aufgebauten Blütenständen zusammen. Die immer zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch oder zygomorph mit doppelter Blütenhülle (Perianth). Die zwei grünen oder kronblattartigen Kelchblätter umhüllen zum Schutz im knospigen Stadium die Kronblätter und fallen beim Öffnen der Blüten ab. So haben geöffnete Blüten vermeintlich nur einen Blütenhüllblattkreis. Es sind vier Kronblätter vorhanden. Es sind je nach Unterfamilie vier, sechs oder viele Staubblätter vorhanden. Zwei bis mehrere Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Die Samenanlagen sind in parietaler Plazentation angeordnet. Oft werden Kapselfrüchte ausgebildet.

Siehe auch über Blüten und Diagramme anschaulich in http://www2.hu-berlin.de/biologie/arboretum/skript...

Dass BLÜTEN natürlich EVOLUTIONär entwickelt wurden und sich für uns sichtbar (!) tagtäglich mutieren, ist a.a.O. dort NICHT das Thema.

Philipp Otto RUNGE – ein SYMMETRIE-Fan

Mit dem Blüten-Symmetrien-Wandel befasse ich mich schon seit meinem Buch über SYMMETRIE intensiv (seit 1989 – deutsche Publikation - und natürlich auch schon vor dessen Veröffentlichung); heute (seit 2011) auch als ebook weltweit in Englisch lesbar - seit 1989 bei world scientific als Buch und 2011 als http://ebooks.worldscinet.com/ISBN/9789812817440/t...

Siehe ebenda Kapitel 4.2.2. mit Abbildungen von 102 bis 136 und 7.2.1. („Pflanzen-Teratologie als wahre Fundgrube für heute beobachtbare Symmetrie-Änderungen“) mit den Abb. 200 bis 215. Hier auch Kapitel 7.2.2. – „Blüten- und Blattformen als Resultate von A-posteriori-Symmetrisationen und -Asymmetrisationen“.

Ebenda auch Beobachtungen an SCHNEEGLÖCKCHEN (Abb. 201-2016). Vgl. a.a.O. auch 10.3.9.1. Abb. 282-286.

In der Giessener Zeitung dazu auch ein bebilderter Artikel vom 11.3.10:

Frühlingsfest: SCHNEEGLÖCKCHEN-Mutationen – SYMMETRIE im Wandel

http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/28...

Ebenda viele anschauliche Bilder (25-a&s-Bilder-performance) und ein Gedicht:

EPILOG

Gedicht/Lied-Mutante
In Anlehnung an ein „volkstümliches“ WINTER-LIED.“Schneeflöckchen Weißröckchen“ (Verfassername unbekannt; Urtext & Liedherkunft nicht klar: Siehe mehr hierzu in http://de.wikipedia.org/wiki/Schneefl%C3%B6ckchen_... )

(Neuer – mutierter- Lied-Text von Werner Hahn)

Schnee-Glöckchen, Weiß-Röckchen

Schneeglöckchen, Weißröckchen,
noch bist du verschneit;
du kommst aus der Erde,
dein Weg war nicht weit.

Komm, kling mir im Beet,
du lieblicher Stern;
schaffst neue Symmetrien,
wir haben dich gern.

Schneeglöckchen, du reckst uns
dein Blütenkleid zu;
so schläfst du nicht länger
in himmlischer Ruh’.

Geometrische Konstruktionszeichnungen, die sich auf Linien, Radien, Kreise, Winkel und Spiralen stützen, lieferten das minimalistische Gerüst, auf dem sich künstlerische FREIHEITen schon bei dem Forscher-Maler PHILIPP OTTO RUNGE wirkungsvoll entfalten konnten. Darüber berichtete anlässlich der HH-Kunsthalle-Schau über POR ausführlich:

In dem Artikel „Keine „GEISTER-kunst“: Moderne Kunst und Hilma af KLINT – Philipp Otto RUNGE – ars evolutoria …“ - http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/49... - schrieb ich unter

„Fazit des Überblicks“

Ein „holistisches“ (ganzheitliches Weltbild) macht sich wie bei RUNGE stark – so auch H.S. -, das auch RUNGEs Anschauungsweise entspricht. „So bietet sich eine über das christliche Weltbild hinausgehende religiöse Sinnerfahrung an.“ (H.S.) Und: „Nehmen wir Evolutionsschritte oder –sprünge an und sehen diese mit Capra als ‚Paradigmenwechsel’“ so sehen wie RUNGE auch KLINT eine „geschichtliche Entwicklung“ vor allem in polaren Spannungen: KLINTs ‚Modernität’ ist aus der Sichtweise von ars evolutoria eklatant:

SYMMETRIE und POLARITÄT

„SYMMETRIE und POLARITÄT“ zeigte sich P.O.R.s vier „Zeiten“ – das beschrieb ich im web. Wie bei RUNGE hat bei KLINT die SYMMETRIE eine ikonographische Funktion.
Als „Urprinzip des Lebens“ analog zu RUNGE stellt auch HaK männlich-weibliche Polarität in Symmetrien dar; siehe a&s-p-Bilderbeleg. Mutmaßlich nicht als „Kampfmotiv“ wie bei BÖHMEs Sichtweise, sondern als gleichstarke Kräfte (Bilateral-SYMMETRIE).

Eine Symmetrie-Mittelachse zeigen eine Vielzahl von Gemälden KLINTs – teils streng und teils (wie bei RUNGE) in sich seitlich entsprechenden Motiven (kleinen Variationen). H.a.K. unterstreicht Gleichwertigkeit und Zusammengehörigkeit in der bilateralen frontalen Symmetrie-Gestaltung. (Zu Böhme - Mystiker, Philosoph und christlicher Theosoph - siehe meine RUNGE-Artikel im Netz und http://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_B%C3%B6hme .)

Ich erinnere an die Parallele zu RUNGE:

In „Von kleinen Manifesten zum Großen MANIFEST: "Evolutionäre Neue Romantik" (zu P.O. RUNGE - Teil 2)“ stellte ich dar, dass der frühe Konstruktivist (!) und Konzeptkünstler (!) Runge über das auch symbolisch gemeinte Stilmittel der (frontalen) SYMMETRIE - "symmetrische Eintheilungen" (Ph.O.R.) in Analogie zu den Naturkräften - ein Höchstmaß an Ausgewogenheit; mit Lebendigkeit malte, zeichnete geschnitten hat (siehe die berühmten Scherenschnitte)! "Strenge" Spiegelbild-Symmetrie wurde von POR dynamisiert und mit seitlichen Symmetrien kombiniert: ein analoges Bildgestalten zeigt H. af KLINT.

Entwickelte RUNGE ein 3-dimensionales Farbsystem, beschäftigte auch KLINT die Farbenlehre; siehe Bildbeispiele. RUNGE hat das erste dreidimensionale Farbsystem, die „Erste Figur der Schöpfung“ mit Grundfarben-Symmetrien entwickelt. Damit beeindruckte er prominente Zeitgenossen; GOETHE z.B.. Auch KLINTsche Malerei zeigt Versuche, um einen Zusammenhang mit dem UNIVERSUM herzustellen. Stets mit Werken, die ein Kosmos-Weltverständnis widerspiegeln sollen; mit KREATIV-SYMMETRIEN … Eine PRÄ-Moderne Kunst! (Vorreiter von EVOLUTIONs-Romantik: Evolutionary New Romanticism in Contemporary Art).

Wie P.O. RUNGEs Werk als Ergebnis von kulturell-evolutionären Prozessen begründet und charakterisiert werden kann, zeigt sich auch im KLINTschen Kunstwollen ein - ars evoutoria verwandtes - Entwicklungs-Denken: Das sich mit Goethe/Lamarck/Darwin & RUNGE skizzieren lässt: GOETHE (1749-1832) – Lamarcks Zeitgenosse - war DER Vorläufer der Pioniere der Evolutionsforschung DARWIN & LAMARCK: GOETHEs präevolluzerischer Metamorphose-Versuch von 1790 (Urpflanze-Hypothese) gilt als grundlegendes Werk der Botanik; das Blatt wurde als Grundform pflanzlicher Organe beschrieben. Leitmotiv des gesamten DÜRERschen sowie GOETHE-&-RUNGE-Schaffens: natura naturata & natura naturans.

Meine EMPFEHLUNG: besucht München und die POR-Kosmos-Schau:

Seit dem 13. Mai ist in MÜNCHEN „Kosmos Runge” zu sehen. Unter diesem Titel zeigt die Hypo-Kunsthalle eine grandiose Retrospektive des m.E. wichtigsten (Früh)Romantikers. Die Ausstellung kommt aus Hamburg, wo die Kunsthalle das Gros seines Œuvres besitzt; siehe meine Web-Beiträge auch in der GZ.

In HH hatte der Künstler gelebt und dort sammelte Alfred LICHTWARK fast hundert Jahre nach dem Tod des allzu früh Verstorbenen das POR-Werk, das erst spät verstanden wurde und gewürdigt worden ist. Dass der kunstsinnige J.W. v. Goethe POR gelobt hat (STIL war für ihn das oberste Kriterium für Qualität) , diskutierte ich in Artikeln:

Der Geheimrat fand die „Zeiten” so „schön und toll zugleich”, „voll Anmut und Herrlichkeit”; dass so einer nicht lange leben konnte, war für ihn klar: entweder sterben oder „verrückt werden”. Die bis ins Letzte ausgetüftelten Symmetrien-Konstruktionen haben den Metamorphose-Fachmann/Autor GOETHE begeistert. Pflanzen zeigen WANDEL (EVOLUTION): in ihrem symmetrischen Aufbau, in den Achsen und Ordnungen …

Dass POR eine neue Kunstwelt erschaffen hat – mit kosmischem Blick (Perspektiven) – habe ich ausführlichst eröertert (siehe w.oben). In den POR-Bildern steckt ein tieferer Sinn: VORSTUFE einer „EVOLUTIONÄREN ROMANTIK“ wie ich sie MANIFEST-artig beschrieben habe. POR entwickelte, parallel zu Goethe, eine komplexe Farbenlehre mit „ERSTER FIGUR DER SCHÖPFUNG“.

Mehr dazu

Siehe auch http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/44...
(Zu SYMMETRIE & Polarität, Perspektive und LICHT-Erkenntnis-Wollen in RUNGEs Werk (Heike Scheel & P.O.R))

Auch: http://www.giessener-zeitung.de/giessen/?page=medi...

Vor dem Ausstellungs-Ende (4. September 2011) werde ich mir die ROR-Schau in MÜNCHEN ansehen und "genießen"!

Zum Abschluss ein ZITAT aus München zu POR in München:

„Das Klischee vom Romantiker als weltfremdem Chaoten zerfällt hier in ein Nichts. Hervor kommt vielmehr ein - heute würde man sagen - Konzeptkünstler, der botanische Darstellung mit ornamentaler Ordnung (wie später der Jugendstil) kombiniert, damals moderne Naturphilosophie mit der alten Form der Allegorie, Religion mit typischen Signalen aus der Kunstgeschichte. Runge geht bei seinen Varianten der Tageszeiten-Blätter „Der Morgen“, „Der Tag“, „Der Abend“, „Die Nacht“ programmatisch kühl vor. Aber das darf einen nicht kümmern. Genießen sollte man vielmehr den träumerischen Charme, die erzählerische Vielfalt und auch den Detail-Spaß, die sich zusammen mit straffer Komposition in den Bildern finden lassen.“

Quelle: http://www.merkur-online.de/nachrichten/kultur/wun...

Und noch'n GOETHE Gedicht:

Dilettant und Künstler

Blätter, nach Natur gestammelt,
Sind sie endlich auch gesammelt,
Deuten wohl auf Kunst und Leben;
Aber ihr, im Künstlerkranze,
Jedes Blatt sei euch das Ganze,
Und belohnt ist euer Streben.

Literatur / LINKS (werner hahn):

14.12.10:

Philipp Otto RUNGEs universal-visionärer SYMMETRIENbestimmter Kunstentwurf mit prä-evoluzzerischer „Erster Figur der Schöpfung“. Zum 200. Todesjahr
http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/42...

4.1.11: Manifeste zu Runge: Evolutions-Romantik (...)
http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/43...

5.1.11: Über PHANTASIE & „Phantasiestücke“ der bildenden KUNST (Werner Hofmann) – RUNGEs Phantastik (…)
http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/43...

6.1.11: Neues ROMANTIK-Wollen heute: Paul KLEE, Romantic Conceptualism und EVOLUTIONÄRE neue ROMANTIK (ENR). Art-and-science-Texte zur KUNST
http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/43...

20.1.11: Die „PHANTASIE“, J.W. von GOETHEs „Göttin“ und Philipp Otto RUNGEs Werk (Theorien)
http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/44...

27.4.11: a&s-Texte zur Kunst: Will Hilma af KLINTs GEIST eine "Neue abstrakte EVOLUTIONs-Romantik"?
http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/49...

Bürgerreporter:in:

W. H. aus Gladenbach

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