Konzert Musikschule: Facettenreich und virtuos

Überzeugten mit einer Eigenkomposition: Sophie Eberle (rechts) und Anika Motzkus am Klavier.
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  • Überzeugten mit einer Eigenkomposition: Sophie Eberle (rechts) und Anika Motzkus am Klavier.
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Können und Leistung liegen ganz nah beieinander. Das bewies einmal mehr das Jahreskonzert der Sing- und Musikschule Gersthofen in der ausverkauften Stadthalle. Mit einem vielseitigen Programm unter der organisatorischen Gesamtleitung von Musikschulleiter Robert Kraus und der lebhaften Moderation von Franziska Harle und Tobias Kaltenstadler zeigten die Interpreten Ausdruckstärke, Anspruch und Leidenschaft.

Gleich zu Beginn des Konzerts symbolisierten Kinderchor, Blechbläser und Keyboardschüler mit dem Stück „Lieder, die wie Brücken sind“ die Bedeutung der Musik als verbindende Eigenschaft über alle Grenzen hinweg. Dass dies kein Privileg des Alters ist, bewiesen die Jüngsten der Musikschule. Sie beschworen als kleine „Schlossgespenster“ beschwingt die Geisterstunde.

Danach entführten tänzerisch schwebend die „Ballettratten“ unter der Choreographie von Angelika und Dariusz Szwarc das Publikum aus dem Alltag. Zur Musik von Peter Tschaikowsky und einer fetzigen Jazzdance-Einlage setzten die Ballettschüler einen spannungsreichen Kontrast im breitgefächerten Musikschulangebot.

Freude, Inspiration und Kreativität verkörperten Anika Motzkus (Klavier) und Sophie Eberle (Gesang). Sie demonstrierten das große Potenzial der Musikschule. Ihr „Please, don’t leave me alone“ war nicht irgendein Song, sondern ein von den Beiden selbst komponiertes Lied. Popmusik war auch beim Gitarrenorchester angesagt, verstärkt durch Violinen, Akkordeon, Querflöten, Percussion und Bass. Die jungen Talente interpretierten unter dem Motto „Gemeinsames Musizieren“ gekonnt „Dust in the Wind“ und „Jesus doesn’t want me for a Sunbeam“.

Seine sorgfältige Ausbildung zeigte das Streicher-Ensemble unter der Leitung von Simon Stadlmair. Das Quartett servierte gekonnt Werke von Georg Friedrich Telemann und Joseph Haydn. Als großes Talent entpuppte sich auch Johannes Schuster. Der „Jugend musiziert“-Preisträger überzeugte mit dem ersten Satz aus der „Sonata for Alto Saxophone & Piano“ von Lawson Lunde, kongenial begleitet von Matthias Schweihofer am Klavier.

Die „Tastenkids“ - ein Zusammenschluss von Akkordeon- und Keyboardschüler – zeigten virtuos ihre spielerische Harmonie mit einem Walzer und einem Marsch. Gotyes Hit „Somebody that I used to know“ interpretierten Chor 4 und Querflötenschüler auf besondere Weise. Viel Beifall gab es auch für die Band Pinky Pie und die Pop-Strings. Sie präsentierten den Beatles-Titel „Let it be“ mit viel Freude an Spiel und Gesang. Weiter ging es zu einer waschechten bayerischen Band. Der Erwachsenenchor – mittlerweile auf 38 feste Mitglieder angewachsen – zeigte, was er unter der Leitung von Susi und Robert Kraus gelernt hatte. Sein Spider-Murphy-Gang-Titel „s’Leb’n is wia a Traum“ erhielt spontane Zugabe-Rufe, die mit dem eingängigen „Lollipop“ auch erfüllt wurden.

Mal kurz die Welt retten

Nach der Pause rüttelte das Nachwuchsorchester Sunny Mood unter der Leitung von Gerhard Schuster mit den Pop-Klassikern „Final Countdown“ und „Just the way you are“ gewaltig an den Mauern der Stadthalle. Sein breitgefächertes Repertoire stellte der Chor 1mit Nenas Kultsong „99 Luftballons“ unter Beweis. Als tolle Typen lernte das Publikum die „Gersthofer Stadtstreicher“ kennen. Unter der Leitung von Margarete Wanner und Susanne Weis zeigten sie, dass klassische Instrumente auch temperamentvolle moderne Musik zaubern können.

Ihre Klasse für sich unterstrich einmal mehr die Vokalgruppe Delicious. Sie überzeugten mit einem Lied, das bereits unzählige Topkünstler gesungen hatten: den Soul-Evergreen „I’ll be there“. Mit coolem Sound, klasse Rhythmus und tollem Text ging es weiter. Der Chor 1a kam auf die Bühne, um mit dem Tim-Bendzko-Song „Nur noch kurz die Welt retten“.

Hohes Niveau

Einen besonderen Niveaupunkt setzte das Akkordeonorchester Accordimento unter der Stabführung von Stefanie Saule. Der Klangkörper bewies mit seiner „Kleinen Lachmusik“, dass Musik nicht nur eine ernste Angelegenheit ist. Die Komposition hielt sich in ihrem Aufbau eng an das Mozart-Original, ging dann aber an unerwarteten Stellen nahtlos in andere bekannte, motivisch gleich beginnende, jedoch völlig stilfremde Melodien über. Damit unterstrich das Orchester quasi ihren Anspruch auf den Joseph-Anton-Vöst-Preis, den Musikschulvorsitzender Armin Gaurieder den Musikern überreichte (siehe eigener Bericht).

Die Big Band unter Christian Schmerder servierte fetzigen, auf den Punkt gebrachten Soul-Funk mit messerscharfen Bläsern. Mit dem temporeichen Medley „Dance Mix“ aus Hits von Earth, Wind & Fire infizierte sie das Publikum mit Tanzfieber. Chor 2 hielt mit dem Ace-of-Base-Hit „All that she wants“ das hohe Niveau. Die Delicious – diesmal mit Frontsänger Markus Cirjan - setzten mit „Nossa Nossa” schließlich einen furiosen Schlusspunkt.

Bürgerreporter:in:

Siegfried Rupprecht aus Gersthofen

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