Das Leben ist bunt
Schweben durch đđââđźâđđ¸đ
FĂźr die Wuppertaler Schwebebahn gab es einen Vorläufer: Im Jahr 1824 stellte der Engländer Henry Robinson Palmer ein Bahnsystem vor, das erheblich von den bis dahin bekannten Konstruktionen abwich. Es war im Grunde eine kleine Schwebebahn, bei der hängende Transportbehälter von Pferden gezogen wurden. Der Industrielle und Politiker Friedrich Harkort begeisterte sich fĂźr diese Bahn. Er lieĂ durch seine Fabrik 1826 probehalber in Elberfeld auf dem Gelände des heutigen Finanzamtes an der KasinostraĂe eine solche Bahn aufstellen. Gemeinsam mit dem Bergrat Heintzmann versuchte er, die Ăffentlichkeit dafĂźr zu interessieren.
Am 9. September 1826 wurde im Rathaus zu Elberfeld von zehn BĂźrgern unter Vorsitz des Landrates Graf von Seyssel dâAix Ăźber eine solche Palmersche Bahn von der Ruhr zur Wupper beraten. Harkort, Bergrat Heintzmann und der Markscheider Bohnert inspizierten danach die vorgesehene Strecke. Sie sollte von Elberfeld Ăźber Uellendahl-Horath-Herzkamp nach Hinsbeck oder von Elberfeld Ăźber Horath bis Langenberg und weiter durch das Deilbachtal fĂźhren. Die Pläne wurden jedoch nicht verwirklicht, da verschiedene Grubenbesitzer Einspruch einlegten. Sie fĂźhlten sich benachteiligt, da sie nicht einbezogen wurden. Das Oberbergamt verfĂźgte daraufhin die vorläufige Einstellung der Planungen.
1898 war Baubeginn in Wuppertal. Nach einer Bauzeit von etwa drei Jahren unter der Leitung des Ingenieurs Wilhelm Feldmann konnte sie bis 1901 feierlich in Betrieb genommen werden. FĂźr TragegerĂźst und Haltestellen wurden rund 19.200 Tonnen Stahl verarbeitet. Die Baukosten betrugen 16 Millionen Mark. Ein enormer Einsatz an Planern und Vermessern war nĂśtig, um jedes Detail, jeden Anschlusspunkt der Konstruktion durchzuplanen. Stark umstritten war die FĂźhrung Ăźber den Sonnborner Abschnitt, da die Bahn hier direkt im StraĂenraum zwischen den Häusern durchgefĂźhrt werden sollte. Kritiker forderten eine sĂźdliche Umgehung, wurden aber Ăźberstimmt.
Noch während der Bauphase unternahm Kaiser Wilhelm II. bei seinem Besuch in den Wupperstädten am 24. Oktober 1900 eine Probefahrt mit der Schwebebahn:
âKaiser Wilhelm hat durch sein Erscheinen zur Einweihung der Schwebebahn in Elberfeld, dieses vĂśllig neuen Verkehrsmittels, sein reges Interesse am modernen Verkehrswesen gezeigt. Er, der einst das Wort sprach: âWir stehen unter dem Zeichen des Verkehrsâ, wird gewiss mit Befriedigung die Treppe zu der eigenartigen Bahn erstiegen haben, die einzig in ihrer Art in der ganzen Welt dasteht. Die hohen Herrschaften nahmen in dem groĂen, roten Schwebewagen Platz. Ein Glockenzeichen und sofort saust der erste Wagen an der hängenden Schiene entlang Ăźber die Wupper dahin, so ruhig und sicher wie ein kaiserlicher Wagen auf glattem Pflaster. Wer die elegant und ruhig dahingleitenden kolossalen Wagen nicht durch die Luft eilen sah, kann sich nicht leicht einen Begriff von der VorzĂźglichkeit dieses neuen Verkehrsmittels machen. Der Schwebewagen verlieĂ den Bahnhof um 1 Uhr 11 Min. und traf um 1.50 im Vohwinkel ein.â
â Bericht im Neuigkeits-Welt-Blatt vom 30. Oktober 1900
Letztes Jahr habe ich es endlich geschafft: auf nach Wuppertal und die gesamte Strecke mit der Schwebebahn abgefahren - einfach herrlich.