Mangelerscheinung auf Wunstorfer Weihnachtsmarkt

1. Dezember 2012
Wunstorf City, 31515 Wunstorf
So oder anders könnte die Krippe auf dem Wunstorfer Weihnachtsmarkt aussehen.
  • So oder anders könnte die Krippe auf dem Wunstorfer Weihnachtsmarkt aussehen.
  • hochgeladen von Winfried Gburek

Jetzt, so kurz vor Weihnachten, zog mich auch der Wunstorfer Weihnachtsmarkt an. Ich staunte nicht schlecht, wie viel Menschen dort auf engem Raum versammelt sind. Mittendrin bahnen sich die Jüngsten ihren Weg. Sie haben vor allem ein Ziel: das Kinderkarussell. Kein Problem für die Eltern, denn wenn die Kinder zufrieden mit dem Karussell fahren, dann können sie selbst ganz entspannt einen Glühwein trinken, eine Bratwurst verspeisen oder einen Kartoffelpuffer, oder vielleicht ein Fischbrötchen, oder doch besser Kartoffeln mit Pilzen? Und nicht das Schmalzgebäck zu vergessen. Auf dem Wunstorfer Weihnachtsmarkt kann man das alles bekommen – und noch mehr. Vielleicht sollte ich auch einmal nach dem modischen Schmuck sehen, oder nach einer schönen Kerze? – In Gedanken versunken spricht mich ein Nachbar an. Zugegeben, er war schon etwas angetrunken. Aber total freundlich und aufgeschlossen. Er wollte von mir wissen, warum diese Ansammlung von Buden eigentlich Weihnachtsmarkt heißt? – Na, sagte ich, weil bald Weihnachten ist und… Weiter kam ich nicht, denn er setzte – und es schien durchaus vorbereitet – meinen Satz fort: „… weil es Bratwürstchen, gebrannte Mandeln, Kartoffelpuffer gibt und…“ – er schien mit seiner Aufzählung gar nicht mehr aufhören zu wollen. „Ja aber, was erwarten Sie denn auf einem Weihnachtsmarkt?“, unterbrach ich ihn. „es ist ja ganz nett hier, zugegeben“, antwortete er, „aber Weihnachten, wo kommt hier das Fest Weihnachten vor?“ – Es verging schon eine lange Zeit des Schweigens, bis mein Glühweinfreund erneut das Wort ergriff: „Finden Sie denn nicht, dass hier etwas fehlt, was auf das Weihnachtsfest zumindest hinweisen könnte, damit wir den Hintergrund des Marktes zum Beispiel den Kindern erklären können und selbst nicht aus den Augen verlieren?“ „Was schlagen Sie vor?“ „Ich denke schlicht und einfach an eine kleine Darstellung der Weihnachtskrippe. Sie wissen schon: mit Maria und Josef, dem Esel und dem Ochsen und der Futterkrippe. Aber noch ohne Jesus. Denn den können wir doch erst am Heiligen Abend hineinlegen. Aber das wird schwierig. Denn am Heiligen Abend hat der Weihnachtsmarkt - geschlossen.“ „Machen Sie doch mal den Vorschlag! Das ist eine gute Idee! – Hallo, Sie, warten Sie doch einmal. Der Mann hier hat eine gute Idee“, rief ich einem Organisator nach. Doch der reagierte gar nicht und machte sich so schnell er konnte davon. „Machen Sie sich nichts daraus. Es ist doch die Zeit der freudigen Erwartung und Muße“, lachte mein Gesprächspartner. „Ich habe es schon mehrfach versucht, ihn anzusprechen. Er hält mich offenbar nur für einen dummen Betrunkenen, der jeden Tag seinen Hals neu auffüllt. Aber ich weiß schon, warum Weihnachten gefeiert wird! Ob er das auch weiß? Tja, das ich nicht.“ Ob es richtig war, weiß ich bis heute nicht. Aber ich spendierte ihm und mir noch einen Glühwein. Und dabei versprach ich hoch und heilig, mich mit allen Kräften für eine Krippe auf dem Weihnachtsmarkt 2012 einzusetzen. „Ich bin mir sicher, dass wir das gemeinsam hinbekommen.“ „Gemeinsam? Mit mir können Sie nicht rechnen. Ich weiß nicht einmal wo ich morgen bin. Geschweige denn im nächsten Jahr“, sprach, trank den Rest des spendierten Glühweins aus und ging. – Da stand ich nun mit einem Versprechen. Und was mache ich jetzt? – Ich fange gleich mit den Planungen an und rufe alle Wunstorfer auf, bei allem nach besten Kräften mitzuhelfen. Wer macht mit? Bitte melden unter HerrLoewe@web.de. Wunstorf braucht im nächsten Jahr eine Weihnachtskrippe auf dem Weihnachtsmarkt. Das kriegen wir hin! Oder?

Bürgerreporter:in:

Winfried Gburek aus Wunstorf

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