Kunst mit Kettensägen

Der Kettensägenmann Heiko Behr
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Er ist groß. Er ist stark. Er ist ein Mann wie ein Baum. Und die Bäume haben es ihm angetan. Heiko Behr, der aus der Südheide stammt, hat seit Jahren ein ungewöhnliches Hobby.
Er bearbeitet Bäume mit Motorkettensägen und kreiert die schönsten Skulpturen aus Holz.

Nicht durch Zufall ist der gelernte Kfz Mechaniker & Industriemeister zum Kettensägensport gekommen. Heiko Behr hat als Mitglied der freiwilligen Feuerwehr den Umgang mit der Motorsäge gelernt und liebäugelte schon viele zuvor Jahre der Sägekunst.
Bei einer Europameisterschaft jedoch, die er vor Jahren besuchte, ließ das Kribbeln in seinen Fingern nicht mehr nach. Nachdem er zahlreiche Tipps von Profis bekam und Workshops absolvierte, begann er schließlich selbst das Schnitzen mit der Säge.
Wer da an „schnitzen“ denkt, der stellt sich meist eine kleine Handwerkstube vor, in der jemand bedächtig mit Ruhe ein Stück Holz bearbeitet. Doch diese Art, in der mannshohe Skulpturen beim dröhnenden Lärm entstehen, ist weitaus archaischer und heißt unter anderem auch Carving oder Speedcarving. Die seit den 50er Jahren in den USA von Holzfällern betriebene Kunst, kam erst etwas später in den 70er Jahren nach Europa. Holzbildhauer entwickelten daraus nach und nach das Kettensägenschnitzen. Es gibt zahlreiche Events und Veranstaltungen, in der Künstler der ganzen Welt ihr Können unter beweis stellen und stets zum Publikumsmagnet werden.

5 unterschiedliche Sägen setzt Heiko mittlerweile ein, um seine Art Kunst perfekt zu gestalten. Da sind verschiedene Schwertlängen zum glätten, eine für Kurvenschnitte, eine zum Fräsen, ein Carvingschwert und kleinere für filigrane Arbeiten.
Von Weihnachtsdekorationen über Gartenschmuck bis hin zu individuellen Wünschen lässt er nichts offen. Welche Vielfalt in ihm steckt, lassen die Fotos erahnen.

Und so führt er uns in seinen Garten und schmeißt die große Kettensäge an.
Vor ihm eine dicker Baumstamm – sonst nichts!

Sofort riecht es nach frischem Holz. Meterhoch fliegen Späne umher und dem lauten Motorengeräusch kann man nicht entkommen. Man staunt nicht schlecht, wenn man zuschauen kann, wie aus einem groben Holzklotz eine sehr kunstvolle Skulptur mit Kettensägen verschiedener Größen detailliert geschnitzt wird.
Dennoch könnte man meinen, es wäre sehr einfach. Als führe er die Säge wie durch ein Stück Butterkuchen.
Doch schon allein beim halten der schweren Säge stelle ich schnell fest, das man nicht nur Nervenstärke bei diesem Hobby braucht. Handwerkliches Geschick, Konzentration, Phantasie und den nötigen Respekt vor der Säge, sagt Behr, sind Vorrausetzungen um neben dem Spaß auch Unfallfrei, mit den zum Teil 100ccm starken Motorsägen seinem Hobby nachzukommen. Er arbeitet teilweise mit Techniken der klassischen Holzbildhauer und hat zusätzlich eigene Methoden entwickelt.
Am Ende unseres Besuches bewundern wir die vielen Kunstwerke und wünschen dem Kettensägenmann, der in einer Wolke aus Holzspänen verschwindet,
einen allzeit guten und vor allem sicheren Schnitt.

Bürgerreporter:in:

Stefan Schlamelcher aus Wunstorf

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