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Auf dem Weg zum Bürgerfrühstück

Für gestandene Mannsbilder ist ein Schützenausmarsch normalerweise ein ziemlicher Klacks. Ehrlich. Ich meine so einen herrlichen Festumzug, wie ihn am letzten Maisonntag die Wunstorfer Innenstadt erlebte. Es war glücklicherweise nicht brütend heiß, sondern eher bedeckt und schön windig, was wunderbar kühlt und die körperliche Belastung in Grenzen hält. Da lassen sich anderthalb Runden durch eine überschaubare Innenstadt, wie es die Wunstorfer ist, vortrefflich meistern.
Schöner wäre es natürlich gewesen, wenn den Wegesrand noch viel mehr Schaulustige gesäumt hätten. Aber viele Schützenumzüge haben offenbar ihre besten Zeiten gesehen und an Anziehungskraft verloren. Es sei denn, es handelt sich um eine Hochburg wie das benachbarte Neustadt am Rübenberge, wo immer noch der Teufel los ist. Was auch immer dort das Geheimnis sein mag.

Der von schmissiger Marschmusik begleitete Rundgang durch die Wunstorfer City hatte an diesem Sonntag schon eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Stadtkurs beim Großen Preis von Monaco. Während die Grand-Prix-Piloten und ihre Boxencrews sorgsam darauf achten müssen, plötzlich nicht ohne Treibstoff dazustehen und ihre Boliden hilflos ausrollen lassen zu müssen, laufen die Honoratioren bei ihrem Aufwärmen in der Abtei eher Gefahr, zu viel zu tanken.

Nicht einmal wegen des Alkoholpegels. Nein, das ist nicht das Problem. Geübte Schützen und erprobte Brandschützer haben darin eine oft jahrzehntelange Erfahrung. Den zackigen Rhythmus der Marschmusik tragen sie schier im Blut und tänzeln mit hochfrequentem Schritt und aufrechtem Gang über Pflaster und Asphalt. Und das, obwohl ein paar Promille des Vorabends noch überlebt haben und gerade wieder mit frischem Hopfen angestachelt worden sind. Nein, gestandene Mannsbilder haben da eine ganz andere Achillesferse, die ihnen schwer zu schaffen macht, sobald sich ein Festumzug unerwartet lange hinzieht und Staus einen zwingen, mächtig auf der Stelle zu treten. Wer da nur ein Bierchen zu viel intus hat, dem pressiert es mit wachsendem Druck, der einem auch schon einmal die Tränen in die Augenjagen kann. Denn bei einem so ehrenvollen Auftritt darf natürlich niemand ungestraft aus der Reihe treten.

Da ist es gut, wenn sich das rettende Zelt rasch nähert, gerade noch kurz der Gruß der Kompaniechefs pariert werden kann, bevor alle Dämme zu brechen drohen ... Jetzt bloß noch die Kurve kriegen ... So schnell wie am Sonntag habe ich selten Weggefährten eingebüßt. Normalerweise ist ein Schützenausmarsch ein Klacks. Aber nur, wer vorher mit Bedacht aufgetankt hat.

Übrigens: Nach solchem Stress munden Hochzeitssuppe und Festtagsbraten noch einmal so gut. Da kann kommen, was will. Nicht ganz: Vor einem Kabarettisten möge uns der Herr bewahren ...

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1 Kommentar

Ja, die guten alten Zeiten. Wolfgang, ich hoffe doch, dass die gute alte Zeitung das lokale Geschehen nicht nur achtsam begleitet, sondern auch sorgfältig darauf achtet, Termine rechtzeitig anzukündigen. Das setzt voraus, dass die Redaktion im Bilde ist, also von den Veranstaltern in Kenntnis gesetzt worden ist. Wer als Lokaljournalist meint, er sei nicht dazu da, beispielsweise einem Volkslauf die Teilnehmer zuzutragen, hat aus meiner Sicht seinen Beruf verfehlt.

Aber auch wer sich mit Humor und Schreibe alle Mühe gibt, seinen Mitbürgern Lust auf dies und das zu machen, ist nicht selten bass erstaunt, wenn ein hochkarätiges Musikensemble in einem Ort partout keine Zuhörer findet. Die Gesellschaft verändert sich. Nicht nur im Großen, auch im Kleinen. Wenn jeder nur danach trachtet, seine Schäfchen ins Trockene zu bringen, bleibt die Gemeinschaft im Regen stehen.

In vielen Vereinen fordern die Mitglieder zwar immer professioneller aufgezogene Angebote, aber für das sportliche Miteinander ehrenamtlich Verantwortung zu übernehmen, da hört der Spaß für die meisten auf. Kein Wunder, dass Vorstände da entnervt das Handtuch werfen.
Also, Dein Fragezeichen ist nicht einfach aufzulösen ...

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