Kompetenz, Humanität und Verantwortung tragen die DLRG seit 100 Jahren

Pressemitteilung des DLRG-Landesverbandes Hessen e.V.

Im Oktober 1913 wurde die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft in Leipzig gegründet. Den 100. Geburtstag der mittlerweile mit über 1,2 Mio. Mitgliedern und Förderern größten Wasserrettungsorganisation der Welt feierte die hessische DLRG am 01.09.2013 im und um das Schloss Biebrich in Wiesbaden.

Vizepräsident Carsten Brust begrüßte mehr als 160 geladene Ehrengäste im Schloss Biebrich der Landeshauptstadt Wiesbaden. Darunter waren der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier, der Staatssekretär im Hessischen Ministerium des Innern und für Sport, Werner Koch, DLRG-Präsident Dr. Klaus Wilkens und viele weitere Vertreter aus Politik, Hilfsorganisationen, Sport und Kultur und der hessischen DLRG.

Landesverbandspräsident Thorsten Reus verdeutlichte in seiner Ansprache, dass schon die Gründer des Verbandes feststellten, dass man der hohen Zahl von Ertrinkungstoten (damals über 5.000 jährlich) nur entgegenwirken kann, wenn einerseits die Selbstvorsorge durch das Schwimmen lernen, andererseits die Fremdvorsorge durch das Vorhalten eines Wasserrettungsdienstes und des Katastrophenschutzes entwickelt werden.

„Diesem humanitären Gedanken, nämlich die Menschen vor dem Ertrinken zu retten, konnte nur durch die stetige Entwicklung der notwendigen Kompetenzen, nämlich dem Lernen und Lehren des Schwimmens und Rettens sowie dem Aufbau der Wasserrettung insgesamt Rechnung getragen werden.“, so der Präsident der hessischen DLRG. Weiterhin sei es stets notwendig, Menschen zu finden und dafür zu begeistern, sich auf Bundes-, Landes- oder kommunaler Ebene für die Verbreitung des humanitären Gründergedankens, aber auch der Weiterentwicklung der notwendigen Kompetenzen einzusetzen.

Vor 88 Jahren, am 19.04.1925, wurde in Kassel der „DLRG Landesverband Hessen-Nassau und Waldeck“ gegründet. Heute gehören dem „DLRG Landesverband Hessen e. V.“ mit Sitz in Wiesbaden etwa 100.000 Mitglieder und Förderer an, die sich in 24 Kreisverbänden/Bezirken und über 200 örtlichen Gliederungen engagieren.

Reus dankte den Verantwortlichen aus der Politik für deren langjährige Unterstützung auf allen Ebenen, insbesondere der Hessischen Landesregierung. Das Zusammenwirken mit den Feuerwehren und Hilfsorganisationen sei ein weiterer wesentlicher Baustein der erfolgreichen Arbeit, was sich nicht nur in den Hochwasserkatastrophen des neuen Jahrtausends gezeigt habe. Die DLRG Hessen setzte im Juni über 170 Helferinnen und Helfer in Hessen, vor allem aber in Ostdeutschland ein.

„Es ist für die DLRG unabdingbar, dass die Menschen Schwimmen und Retten lernen können, weshalb die Bädererhaltung und ein realistisches Nutzungsangebot für Kurse und Veranstaltungen eine Grundvoraussetzung für unsere Arbeit vor Ort darstellt. Hier sind alle politisch Verantwortlichen, aber auch Funktionäre von Bäderbetrieben und Verantwortungsträger aus Sport und Kultur aufgerufen, mit uns gemeinsame Lösungen zu entwickeln.“, zeigte der hessische DLRG-Präsident die aktuelle Herausforderung der hessischen Lebensretter auf.

Trotzdem sieht die hessische DLRG auch weiterhin die Chance, dass sich genügend ehrenamtliche Menschen für die humanitären Ziele der DLRG begeistern können und sich kompetent und verantwortungsvoll der Bekämpfung des Ertrinkungstodes stellen. In den letzten Jahren ertranken in Deutschland weniger als 500 Menschen (in Hessen zwischen 17 und 30), was auch ein Verdienst der DLRG ist.

„Ich gratuliere der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft herzlich zu ihrem 100-jährigen Geburtstag. Dass die DLRG schon ein ganzes Jahrhundert lang besteht, zeigt vor allem, wie unverzichtbar sie für unsere Gesellschaft geworden ist. Aber es ist auch ein Zeichen dafür, dass es über so viele Jahre gelungen ist, andere für die gemeinsamen Aufgaben zu begeistern“, sagte der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier in seiner Festrede. Gleichzeitig dankte er den Ehrenamtlichen für ihr Engagement: „Sie helfen, wo Menschen in Not sind. Ihr Einsatz ist für unsere Gesellschaft im wahrsten Sinne des Wortes unbezahlbar. Er basiert auf der Überzeugung, dass es richtig ist, für andere Menschen da zu sein“, so der Ministerpräsident.

Wie kompetent und verantwortungsvoll die hessische DLRG den humanitären Gedanken von einst weiter gelebt und entwickelt hat, zeigten die Lebensretter rund um das Biebricher Schloss. Eine große Fahrzeugausstellung „früher und heute“, Rundfahrten mit modernsten Motorrettungsbooten auf dem Rhein und viele Informationen rund um das Schwimmen, Retten und den Wasserrettungsdienst boten sich den Ehrengästen und vor allem der Bevölkerung aus nah und fern.

Neben der Verleihung des „Willibald-Görg-Preises“ – hier wurden diejenigen örtlichen Gliederungen geehrt, die im vergangenen Jahr die nominal höchste Steigerung an Mitgliederzuwachs aufweisen konnten -, wurden auch die Wasserrettungszüge aus dem Main-Kinzig-Kreis, dem Landkreis Marburg-Biedenkopf, dem Wetteraukreis, dem Kreis Bergstraße, Werra-Meißner-Kreis und dem Rheingau für ihren Einsatz während der Hochwasserkatastrophe im Juni/Juli 2013 ausgezeichnet.

Am Nachmittag übergab Staatssekretär Koch zwei Gerätewagen Wasserrettung an die Wasserrettungszüge Wetterau und Wiesbaden, bevor LV-Präsident Thorsten Reus den zahlreichen Helferinnen und Helfern an den Informationsständen, der Fahrzeugschau, den Bootsrundfahrten und den um das leibliche Wohl der über 2000 Besucher besorgten Fleißigen für die Organisation eines tollen Events dankte.

Nachfolgend eine kleine Bilderserie von mir zu der gelungenen Jubiläumsveranstaltung des DLRG-LV Hessen.