Christi Himmelfahrt Highlight mit Erna Dirschinger und HeimatChor DonauRies

26. Mai 2022
13:30 - 17:00 Uhr
Ruinenkirche Spindeltal, 91809 Wellheim
HeimatChor DonauRies und Erna Dirschinger | Foto: © Bild: Christa Scheller CC
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  • HeimatChor DonauRies und Erna Dirschinger
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26. Mai, Hochfest Christi Himmelfahrt: der Anlass für Erna Dirschinger, dem Wesentlichen des Tages – was eben nicht der Vatertag ist! – Rechnung zu tragen.

Zusammen mit dem HeimatChor DonauRies lädt sie um 14.00 zur Maiandacht in die Ruinenkirche im Spindeltal.

Zur Nachmittagsfeier in diesem besonderen Kirchlein direkt am Weg zwischen Tagmersheim und Konstein gestalten werden Wo die Liebe wohnt, Lobe den Herrn meine Seele, Mutter Gottes wir rufen zu Dir, Schwarze Madonna und viele andere beliebte Kirchenlieder erklingen, wie auch: Die Sonne scheint für alle Menschen dieser Welt.
Die Gläubigen sind natürlich wie immer herzlich zum Mitsingen und Mitbeten eingeladen!

Im Anschluss an die Andacht besteht die Möglichkeit für eine Kaffee-Pause, bei schönem Wetter natürlich im Freien.

Christi Himmelfahrt (altgriechisch ἡ Ἀνάληψις τοῦ Κυρίου Análēpsis tou kyríou‚ die Aufnahme des Herrn, lateinisch Ascensio Domini Aufstieg des Herrn), in der Schweiz und in Liechtenstein Auffahrt (alemannisch Uuffert) genannt, bezeichnet im christlichen Glauben die Rückkehr Jesu Christi als Sohn Gottes zu seinem Vater in den Himmel.
Immer am 40. Tag der Osterzeit, also 39 Tage nach dem Ostersonntag gefeiert, fällt das Fest stets auf einen Donnerstag.
Die Zeit vor dem Fest Christi Himmelfahrt verbindet sich in Liturgie und Brauchtum der römisch-katholischen Kirche mit den Bitttagen, vielerorts auch mit Bittprozessionen (auch Öschprozessionen genannt).

Eine Himmelfahrt wird nur vom Autor des Lukasevangelium (24,50–53 EU) und der Apostelgeschichte (1,1–11 EU) als sichtbarer Vorgang erzählt: Der auferstandene Christus ist vor den Augen seiner Jünger entschwunden und in den Himmel erhoben worden.
Eine Erhebung in den Himmel fehlt in wichtigen griechischen Handschriften.
Nur in der Apostelgeschichte findet sich die Zeitangabe von vierzig Tagen, während derer der Auferstandene sich zuvor seinen Jüngern gezeigt habe.
Eine Himmelfahrt findet kurze Erwähnung in 1 Petr 3,22 EU, Heb 4,14 EU und 9,24 EU und – nach christlicher Deutung – in Psalm 47 EU und Psalm 68,19 EU.
Die anderen drei Evangelien enthalten keine Himmelfahrtserzählung, die Erwähnung in Mk 16,19 EU ist eine spätere Erweiterung des Evangelien-Textes aus dem 2. Jahrhundert.
Auch in den Briefen des Paulus von Tarsus findet sich kein Hinweis auf eine Himmelfahrt unabhängig von der Auferstehung.
Die zwei zentralen Stellen zur Himmelfahrt sind Lk 24,50–51 und Apg 1,3.9–10:
Apostelgeschichte 1,3.9–10 EU:
3 Ihnen hat ER nach SEINEM Leiden durch viele Beweise gezeigt, dass ER lebt; vierzig Tage hindurch ist ER ihnen erschienen und hat vom Reich Gottes gesprochen. […]
9 Als ER das gesagt hatte, wurde ER vor ihren Augen emporgehoben und eine Wolke nahm IHN auf und entzog IHN ihren Blicken.
10 Während sie unverwandt IHM nach zum Himmel emporschauten, siehe, da standen zwei Männer in weißen Gewändern bei ihnen …
Lukas 24,50–51 EU:
50 Dann führte ER sie hinaus in die Nähe von Betanien. Dort erhob ER seine Hände und segnete sie.
51 Und es geschah, während ER sie segnete, verließ ER sie und wurde zum Himmel emporgehoben.
In der heutigen Theologie herrscht dahingehend Übereinstimmung, dass Himmelfahrt kein Ortswechsel, keine Art Weltraumstart ist und Jesus nicht als Raketenmann dargestellt werden soll.
Die von Lukas gewählten 40 Tage werden als symbolische Darstellung angesehen, da die 40 Tage einen hohen biblischen Symbolwert haben.
Die Wolke, die Jesus den Blicken der Jünger entzieht, ist schon im Alten Testament ein Symbol der machtvollen Erscheinung und Gegenwart Gottes. Gemeint ist also, dass Jesus in die raum- und zeitübersteigende Welt Gottes, in die Herrlichkeit Gottes eingegangen ist.
Der Himmel steht nicht für die Atmosphäre, für das Weltall oder für eine Hinterwelt (Nietzsche), sondern symbolisiert den endgültigen Eintritt der menschlichen Natur in die göttliche Herrlichkeit. Gemeint ist nicht ein räumlicher Ort jenseits der Welt, sondern die Lebensgemeinschaft Jesu mit dem Vater und die gemeinsame Ausübung der Gottesherrschaft des Vaters und des Sohnes.
Der Glaube an die Himmelfahrt wird in frühchristlichen Texten und Glaubensbekenntnissen bezeugt, z. B. bei Polykarp von Smyrna, Justin und Irenäus von Lyon. Der Glaube an die Himmelfahrt wird bereits im Romanum, dem Vorläufer des Apostolicums und des Nicäno-Konstantinopolitanums ausgedrückt:
Ich glaube an [...] Jesus Christus, der [...] am dritten Tag von den Toten auferstand, aufstieg in den Himmel und zur Rechten des Vaters sitzt, von dort wird ER kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.“
Das Verhältnis von Auferstehung und Himmelfahrt Christi war und ist Gegenstand theologischer Debatte. In traditioneller Theologie gibt es eine deutliche Abgrenzung zum Osterfest, an dem die Auferstehung Jesu Christi am dritten Tag nach seinem Tode gefeiert wird. Jesus stieg nach seinem Kreuzestod zunächst in ein, in der Tiefe lokalisiertes Jenseits hinab (hinabgestiegen in das Reich des Todes, siehe auch Höllenfahrt Jesu), aus dem er am dritten Tage wieder zu den Lebenden auferstand. Die Himmelfahrt Jesu bezeichnet demgegenüber das später folgende Ereignis, dass Jesus leiblich ins Jenseits gelangte, ohne (nochmals) zu sterben und ohne einen Leichnam zurückzulassen.
Bei dieser Himmelfahrt stieg er in ein, in der Höhe gelegenes Jenseits auf (siehe Himmel). Hält man sich an die einzige konkrete Zeitangabe in der Bibel, so vergingen zwischen Auferstehung und Himmelfahrt 40 Tage (Apg 1,3.9f EU), wenngleich Lk 24,51 EU eine Himmelfahrt am Ostertage nahezulegen scheint. Daher wird das Fest Christi Himmelfahrt 40 Tage nach Ostern gefeiert.
Viele Theologen betonen heute umgekehrt die Gemeinsamkeit von Auferstehung und Himmelfahrt. Nach Conzelmann/Lindemann besteht kein prinzipieller Unterschied zwischen Auferweckung und Erhöhung Jesu: „Generell gilt, dass Jesu Auferweckung niemals als bloße Wiederbelebung seines Leichnams […] verstanden worden ist; das Ostergeschehen bedeutet Jesu Einsetzung in eine einzigartige Würde (vgl. Röm 1,3f LUT), also im Grunde Auferweckung und Erhöhung zugleich. Das gilt auch dort, wo wie im Hymnus Phil 2,6–11 LUT nur von der Erhöhung, nicht aber von der Auferweckung die Rede ist, oder wo umgekehrt eine explizite Erhöhungsaussage fehlt (vgl. 1 Kor 15,4 f. LUT). Zwar ist jeweils der Akzent verschieden gesetzt; aber ein prinzipieller Unterschied besteht nicht.
Erst später werden Auferweckung und Erhöhung (Himmelfahrt) bewusst voneinander getrennt, ohne dass es jedoch zu einer einheitlichen Sicht gekommen wäre (nach Lk 24,51 LUT erfolgte die Auffahrt in den Himmel am Ostertag, nach Apg 1,3.9 f. LUT erst vierzig Tage danach). […] Später wird unterschieden zwischen den eigentlichen Ostererscheinungen auf Erden (Lk 24 LUT; Apg 1 LUT) und den anderen Erscheinungen Christi vom Himmel her (Apg 7,55 f. LUT; Apg 9,3 ff. LUT). Das Grundereignis ist der Sieg. Gott zieht SEINEN Sohn heraus und empor. Dies ist ein Triumph über alle Mächte dieser Welt, ein Triumph, an dem alle Christen Anteil haben.
Aus Sicht der heutigen Theologie meinen Erhöhung Christi und Himmelfahrt Christi sachlich dasselbe. In der lukanischen Christologie werden Auferstehung und Himmelfahrt durch ein zeitliches Interstitium von 40 Tagen voneinander abgehoben, nicht aber sachlich voneinander abgelöst. Die Himmelfahrt fällt zusammen mit der letzten Ostererscheinung.
Der Ausdruck, dass Christus zur Rechten Gottes sitzt ist selbstverständlich bildlich gemeint. Das Bild knüpft an die antike Vorstellung an, dass zur Rechten eines Königs etc. gewissermaßen der Kanzler oder der Regierungschef sitzt. Es soll damit gesagt werden, dass Jesus Anteil erhalten hat an der Herrlichkeit, Herrschaft, Macht und Göttlichkeit Gottes. Er ist nun der Herr bzw. unser Herr (vgl. 1 Kor 1,9; 6,17 u. a.). Die Erhöhung bedeutet also die Einsetzung Jesu in Gott-gleiche Machtstellung.
Unter der Rechten des Vaters verstehen wir die Herrlichkeit und die Ehre der Gottheit, in welcher der Sohn Gottes als Gott wesensgleich mit dem Vater von Ewigkeit her existiert und in der er nun, nachdem er in den letzten Zeiten Fleisch geworden, auch dem Leibe nach sitzt, da sein Fleisch mitverherrlicht ist. – Johannes von Damaskus, f. o. 4,2
Dies wird als Erfüllung der Vision des Propheten Daniel (Dan 7,14) und in eschatologischer Analogie als Fortsetzung der Erhöhung Christi am Kreuz interpretiert: ER entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. SEIN Leben war das eines Menschen; ER erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz. Darum hat IHN Gott über alle erhöht und IHM den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen. – Phil 2,8–9 EU
Das Hochfest der Ascensio Domini ist in der Liturgie von Jerusalem seit 383/384 durch das Itinerarium der Pilgerin Egeria bezeugt. Gemäß den lukanischen Texten ist der Termin vierzig Tage nach Ostern bzw. zehn Tage vor Pfingsten.
Die drei Tage vor Christi Himmelfahrt werden als Bitttage (lateinisch Rogationes oder Litaniae minores kleine Litaneien) mit den sogenannten Bittprozessionen begangen, Feldumgängen als Fürbitte um eine gute Ernte. Die Bitttage stehen in einer gewissen Spannung zum freudigen Charakter der Osterzeit, die liturgisch mit dem Pfingstfest endet. In Schwaben werden feierliche Bittprozessionen am Himmelfahrtstag Oeschprozession (von altdeutsch esch Getreideteil der Gemarkung) genannt. Bis 1955 wurde der Vortag von Christi Himmelfahrt als Vigil begangen.
In Erftstadt-Gymnich findet zu Christi Himmelfahrt der Gymnicher Ritt statt, eine Flurprozession, an der Reiter und Fußpilger teilnehmen. Auch am Freitag nach Christi Himmelfahrt, dem Hagelfreitag oder Schauerfreitag, oder am folgenden Sonntag waren mancherorts Prozessionen üblich. Die Himmelfahrtswoche wurde deshalb auch als Gang-, Bet, Bitt- oder Kreuzwoche bezeichnet, weil den Prozessionen das Kreuz vorangetragen wurde. Neben Bewahrung der Schöpfung in Weiterführung der ursprünglich agrarischen Ausrichtung können heute auch Arbeit für alle, Frieden, Brot für die Welt und Ehrfurcht vor dem menschlichen Leben Motive der Bittprozessionen sein.
Im katholischen Brauchtum einiger Gegenden (z. B. im bayerischen Mittenwald oder im Kloster Neustift in Südtirol) wird die Statue des Auferstandenen an Christi Himmelfahrt durch das Heiliggeistloch auf den Kirchenspeicher gezogen. Die neun Tage zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten sind die Zeit der Pfingstnovene, in der besonders um die Gaben des Heiligen Geistes gebetet wird.
In den Kirchen des byzantinischen Ritus endet mit dem Vortag des Himmelfahrtsfestes die Osterzeit. Die Göttliche Liturgie wird noch einmal gefeiert wie am Ostersonntag, nur die Lesungen sind andere. Zum Abschluss wird in einer feierlichen Prozession das Epitaphion (Grabtuch) vom Altar weggetragen, auf dem es, für die Gläubigen sichtbar, die ganze Osterzeit hindurch als Symbol des leeren Grabs lag.
Die Texte des Himmelfahrtstages selbst sind Ausdruck von Freude: die Auffahrt in die Höhe wird als Triumph über das Irdische und Eingang in die Herrlichkeit des Vaters verstanden und verbindet sich mit der freudigen Erwartung der Sendung des Geistes.
Das Kontakion (bezeichnet neben dem Troparion und Kanon eine der frühen Hymnenformen.
In diesem vielstrophigen Gebilde folgen nach einer Eingangsstrophe 20 bis 40 gleich aufgebaute Strophen) drückt das Festgeheimnis mit diesen Worten aus: nachdem DU für uns den Heilsplan erfüllt und das Irdische mit dem Himmlischen wieder vereint hast, fuhrst DU empor in Herrlichkeit, Christus unser Gott. Nicht aber bist DU von uns fortgegangen, nein, ungetrennt rufst DU denen, die DICH lieben, zu: Ich bin bei Euch und Niemand kann gegen Euch sein.
In der frühchristlichen Katakombenmalerei findet sich das Himmelfahrtmotiv nicht.
Ab dem vierten Jahrhundert entfaltet es sich in unterschiedlichen Spielarten: Christus schreitet gen Himmel und wird von der Hand Gottes in Empfang genommen.
Ab dem sechsten Jahrhundert ist Christus – auch bei Himmelfahrtsdarstellungen – von einer Mandorla umgeben, die meist von vier Engeln himmelwärts gehoben wird.
Um 1000 kommt der Typ des entschwindenden Christus auf. Dabei bleiben oft nur die Beine oder Füße samt dem Fußabdruck sichtbar, ab dem 14. Jahrhundert nur noch die Fußabdrücke.
In der katholischen Ikonographie der Barockzeit tritt das Motiv Christi Himmelfahrt zu Gunsten der Aufnahme Mariens in den Himmel und der Verherrlichung anderer beliebter Heiliger etwas zurück.
Das Fest Christi Himmelfahrt wird in der Liturgie der katholischen Kirche, der orthodoxen Kirche und der anglikanischen Kirche als Hochfest begangen. Das Datum des Hochfestes ist vom Datum des beweglichen Osterfestes abhängig. Der frühestmögliche Termin ist der 30. April, der späteste der 3. Juni.
Christi Himmelfahrt in den Jahren bis 2027:
2023: 18. Mai, 2024: 09. Mai, 2025: 29. Mai, 2026: 14. Mai, 2027: 06. Mai
Christi Himmelfahrt ist seit 1934 gesetzlicher Feiertag in Deutschland, außerdem in der Schweiz Österreich, Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Grönland, Haiti, Indonesien, Island, Kolumbien, Liechtenstein, Luxemburg, Madagaskar, Namibia, den Niederlanden, Norwegen und Schweden.
In Italien, Polen und Ungarn wurde das Fest als gesetzlicher Feiertag abgeschafft und wird nur am darauffolgenden Sonntag kirchlich begangen. In Italien laufen Bemühungen, Christi Himmelfahrt wieder als gesetzlichen Feiertag einzuführen.
Im weltlichen Bereich entwickelte sich in Deutschland der Feiertag zum Vatertag, regional auch als Herrentag bezeichnet. An diesem Tag gibt es Bräuche wie die Herrenpartie (eine Kutschfahrt oder Wanderung in die Natur mit Konsum von Alkohol) oder Tagesausflüge mit der ganzen Familie.
Im Jahr 2008 fiel Christi Himmelfahrt auf den Tag der Arbeit (1. Mai). Dies geschieht aber nur sehr selten, zuvor im Jahr 1913 und danach wieder 2160.
An Christi Himmelfahrt wird jährlich im Aachener Rathaus der Karlspreis verliehen.

Die Ruinenkirche Spindeltal ist eine wiederbelebte mittelalterliche Marienwallfahrtsstätte bei Wellheim im Landkreis Eichstätt in Oberbayern. Sie liegt am südlichen Talrand des Spindeltals, eines Seitentals des Wellheimer Trockentals in der Südlichen Frankenalb, ca. zwei Kilometer westlich vom Wellheimer Ortsteil Konstein.
Kirchlich gesehen liegt sie an der Grenze zwischen den Bistümern Eichstätt und Augsburg, im Pfarrsprengel Wellheim/Rennertshofen (Bistum Augsburg). Der Name des Tals soll sich von Spindelbäumen ableiten.
Graf Conrad von Helfenstein, Landvogt von Monheim, erwarb im Jahre 1458 vom Markgrafen von Ansbach Burg und Markt Wellheim als erbliches Lehen.
Sein Sohn Jörg von Helfenstein ließ 1477/78 im Spindeltal anstelle einer baufälligen Marienkapelle eine gotische Kirche errichten, die sich rasch zu einer Marienwallfahrtsstätte entwickelte.
Nach Aussterben der Heidenheim-Wellheimer Hauptlinie der Helfensteiner (1517) und nach seinem Religionswechsel 1542 ließ der Neuburger Pfalzgraf Ottheinrich um 1550 die Kapelle profanieren, Kirchengeräte entfernen und das Dach abtragen.
Dies bedeutete das Ende der Wallfahrt.
1727 stürzte Franz Ferdinand von Schwab, Herr auf Trippach und pfalz-neuburgischer Kastner zu Graisbach, in der Nähe der Kirchenruine vom Pferd, blieb aber unverletzt.
Aus Dankbarkeit brachte er in der Ruine ein Mariengemälde an. Bald setzten wieder Wallfahrten aus den Dörfern der Umgebung ein.
Der Pfarrer vom nahen Rögling, zum Bistum Eichstätt gehörend, der 1729 auf den alten gotischen Resten die Kirche neu erbaut und 1747 erweitert hatte, stritt sich jahrzehntelang mit dem Pfarrer von Wellheim, zum Bistum Augsburg gehörend, um die Wallfahrtseinnahmen, Ursache war die nicht eindeutige Lage der Kirche.
Auch der Pfarrer vom benachbarten Ort Ensfeld (Bistum Eichstätt) reklamierte die Einnahmen für sich.
Nachdem die Wellheimer erneut die Opfer an sich genommen hatten, beantragte das Ordinariat Eichstätt beim Ordinariat Augsburg am 26. April 1781 den Abbruch. Man verständigte sich auf eine kleinere Lösung, nämlich die Kirche nicht zu "demolieren", sondern sie zu schließen und dem natürlichen Verfall zu überlassen.
Da die Wallfahrten auch zur geschlossenen Kirche nicht nachließen, wurde die Kirche in Ausführung einer Neuburger Regierungsanordnung vom Landrichter von Monheim 1783 zerstört. Der Grund wurde an Privat verkauft. Das Pilger-Wirtshaus hielt sich noch bis 1811.
In Rögling hatte der Pfarrer 1775 für das Spindeltal-Gnadenbild eine Kapelle an die Pfarrkirche angebaut; dorthin gelangte aus der Spindeltalkirche außer dem Gnadenbild auch ein Rokoko-Altar von 1750 mit einer Anna-selbdritt-Darstellung und Plastiken der Eichstätter Bistumsheiligen Willibald und Walburga.
In der Ruine wurde 1931 eine verschüttete gotische Madonnenfigur aus Ellinger Buntsandstein gefunden und in die nahe Pfarrkirche von Ensfeld verbracht.
Nach einem erneuten Besitzstreit verblieb sie dort.
Der Ensfelder Hochschullehrer Andreas Bauch, Regens des Priesterseminars Eichstätt und Professor der dortigen Philosophisch-theologischen Hochschule, ließ in den 1960er Jahren das Bruchsteinmauerwerk der Ruine festigen, um sie vor dem gänzlichen Zerfall zu bewahren.
1984 wurde in der Ruine auf Privatinitiative hin ein Holzkreuz aufgestellt und bald darauf wieder ein Madonnenbild angebracht. Ab 1985 wieder regelmäßig Ziel von Gläubigen, wurde die Ruinenkirche trotz Bedenken des Denkmalschutzes teilweise wieder aufgemauert und mit einem Schutzdach versehen. Zudem wurden Fenster und Türen eingebaut, sowie Bänke eingestellt.
Im Oktober 1996 segnete der Eichstätter Bischof Dr. Walter Mixa die nunmehrige Ruinenkirche “Zu unserer lieben Frau im Spindeltal“. 2005 fand dort das 10. Motorradtreffen der Katholischen Landjugendbewegung Eichstätt statt. Der jährliche Motorradgottesdienst hat sich seither fest etabliert.
2006 wurde eine Kopie der Spindeltal-Madonna in der Kirche aufgestellt.
Die jetzige Kirche wird von der Diözese Augsburg als zur Pfarrei Wellheim als Teil der Filialkirche Gammersfeld gehörend betrachtet. Sie ist jedoch nicht in Kirchenbesitz, sondern im Rahmen eines Pachtvertrages im Besitz des eingetragenen Vereins Freunde der Spindeltalkirche e. V.. Regelmäßige Messfeiern finden auf Grund der personellen Situation in der Seelsorgeeinheit spätestens seit 2001 nicht mehr statt.
Die Kirche kann aber für Kasualfeiern nach Anmeldung bei der Pfarreiengemeinschaft Urdonautal und in Absprache mit dem Vereins genutzt werden.

Erich Neumann, freier investigativer Journalist www.cmp-medien.de
über Kavalaris International Press Organisation https://kavalaris.press
Medienunternehmer im Gesundheits- und Justizbereich
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Postfach 11 11, 67501 Worms
GSM +49 160 962 86 676 | e-Mail e.neumann@cmp-medien.de

© Bild: Christa Scheller CC – HeimatChor DonauRies und Erna Dirschinger
© Bild: https://de.wikipedia.org CC – Innenansicht Ruinenkirche Spindeltal
© Bild: https://de.wikipedia.org CC – Außenansicht Ruinenkirche Spindeltal
© Bild: https://de.wikipedia.org CC – Eine der ältesten Darstellungen der Himmelfahrt als Elfenbeinrelief, Mailand oder Rom um 400, die sog. Reidersche Tafel, Bayerisches Nationalmuseum, München
© Bild: https://de.wikipedia.org CC – Entschwindender Christus mit der Inschrift Omnes traham ad me ipsum – Alle werde ich an mich ziehen, 1597, Dom zu Ribe
© Bild: https://de.wikipedia.org CC – Darstellung der Himmelfahrt im Rabbula-Evangeliar, sechstes Jahrhundert
© Bild: https://de.wikipedia.org CC – Christus in der Mandorla, von Engeln getragen. Tempera auf Holz von Andrea Mantegna, um 1461
© Bild: https://de.wikipedia.org CC – Himmelfahrtskapelle auf dem Ölberg in Jerusalem, um 1150
© Bild: https://de.wikipedia.org CC – letzter Fußabdruck Christi in der Himmelfahrtskapelle

Bürgerreporter:in:

Erich Neumann aus Kempten

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