Mit Orkantief "Joachim" nach Nürnberg

Nach dem Besuch der Nürnberger Freundinnen Anfang Dezember 2011 stand nun vom 16. – 18. 12. 2011 unser Gegenbesuch in Nürnberg auf dem Programm. Nun, der erste Tag stand unter keinem guten Stern – Orkantief „Joachim“ war ein ständiger Begleiter. Mit einer kleinen Verspätung startete unser Doppeldecker mit fast 70 Insassen in Marburg zur ersten Station nach Würzburg. Sturm und Regen machten dem Fahrer und dem Bus ganz schön zu schaffen. Links und rechts der Autobahn überschwemmte Wiesen. Ach ja, Autobahn, allzu viel war nicht los (bei so einem Wetter schickt man keinen Hund vor die Tür) und wir kamen gut voran. Erster Stopp dann das Möbelhaus Neubert in Würzburg wo uns ein gutes Frühstück wieder Frieden mit dem Wetter schließen ließ. Gut gesättigt und versorgt mit einigen Weihnachtsutensilien ging es dann weiter nach Nürnberg. Sturm und Regen hatten sich unterdessen etwas gelegt. Gegen 13 Uhr endlich am Ziel. Eine Abordnung des Nürnberger Frauenchores bereitete uns in der Lobby des Hotels einen ortstypischen Empfang: Glühwein, Lebkuchen und Dominosteine. Der Glühwein hätte eigentlich die nötige Bettschwere geliefert – daran war aber nicht zu denken. Unser Dirigent hatte eine Durchlaufprobe mit allen Stücken für das Konzert angesetzt. Alles lief reibungslos und man sah anschließend nur zufriedene Gesichter und Vorfreude auf den Christkindlesmarkt. Die Fahrt dorthin (ca. 8 km) entwickelte sich zu einer Suchfahrt nach geeigneten Unterführungen. Entweder war unser Doppeldecker zu hoch oder die Durchfahrthöhe zu gering. Nur nicht aufgeben hieß es für den Fahrer – endlich war eine geeignete Unterführung gefunden. Wie kommt man aber zu einem geeigneten Ausstieg in der Nähe des Marktes? Regen und Sturm hatten inzwischen wieder eingesetzt. Schließlich war es unserem Organisationsleiter zu bunt: „Halt! Raus! Von hier aus kommt ihr hin, fragt euch mal durch! Um 21 Uhr holt uns der Bus hier wieder ab!“ Da standen wir nun in Regenkleidung und mit Regenschirmen und fragten uns zum Christkindlesmarkt durch. Je näher wir dem Markt kamen, desto stärker nahmen Wind und Regen zu und die Lust auf einen Marktbummel ab. Da war eh nicht viel los – die Marktbetreiber konnten einem leidtun. Schnelle Umorientierung: Statt Markt- ein Wirtschaftsbesuch. Genügend Kneipen gab es ja. Aber wir hatten die Entscheidungsfreude der anderen Marktbesucher unterschätzt: die hatten alle die gleiche Idee. Ringsherum volle Gasträume. Warten war angesagt. Schließlich gelang es den Kellnern, Plätze zu organisieren und wir konnten uns den leiblichen Genüssen hingeben. Danach hatten Regen und Sturm etwas nachgelassen, und wir konnten auf dem Rückweg doch noch einen Hauch vom Flair des Nürnberger Christkindlesmarkt aufnehmen.
Für Samstagvormittag war dann eine Stadtführung geplant. Es regnete nicht! Der Bus fuhr uns zum vereinbarten Treffpunkt mit den Stadtführern, die jedoch nicht da waren und auch nicht mehr kamen. Also machten wir uns auf und erkundeten die Burg auf eigene Faust unter Zuhilfenahme der überall angebrachten Hinweistafeln. Wieder zurück im Hotel ein gutes Mittagessen, dann Umkleiden und schließlich Fahrt mit einem ortskundigen Lotsen (endlich!) zur Gustaf-Adolf-Kirche. Hier Ansingen, kurze Probe mit dem Frauenchor für „Stille Nacht“. Wieder Warten in einem Nebengebäude. 16 Uhr: Beginn des Konzerts. Für uns bedeutete das abermals Warten –diesmal in der Sakristei. Auftritt. Abgang in die Sakristei. Warten auf den Auftritt mit dem Frauenchor. Ende. Applaus. Schlussworte. Abfahrt zum geselligen Beisammensein (wieder mit einem Ortskundigen als Lotsen) in der Brauereigaststätte Lederer. Tolles Lokal, tolles Essen und Trinken, tolle Stimmung und tollem Programm der Gastgeberinnen und Gäste. Einem Open End standen die Lenkzeiten des Fahrers entgegen - aber was uns beim „Lederer“ fehlte, wurde im kleinen fränkischen Gasthaus des Hotels nachgeholt.
Die für den nächsten Vormittag geplante Stadtrundfahrt musste wegen kurzfristiger Verhinderung des Guides aus dem Nürnberger Männerchor leider ausfallen – so konnte etwas länger geschlafen und gefrühstückt werden.
Vor der Verabschiedung durch eine Abordnung des Frauenchors noch zwei Ständchen für die Damen und das überaus freundliche Hotelpersonal.
Nächstes Ziel war dann das Weingut Brand in Randersacker. Hier war eine Weinprobe mit einer zünftigen Vesper geordert. Um es kurz zu machen – eine gute Entscheidung. Der Kellermeister war gut drauf und stellte uns seine Frankenweine mit vielen Hintergrundinformationen vor. Und die Vesperplatte war so gut bestückt, dass wir am Montag in der Singstunde noch zu einem Resteessen einladen konnten.
„Joachim“ hatte sich inzwischen verabschiedet und der Regen war in leichten Schnee übergegangen. Weihnachten kann kommen!
Fazit: Eine schöne Chorreise mit Wetter- und Organisationskapriolen. (AM)

Bürgerreporter:in:

Hans Amling aus Marburg

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