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Meine Wahlheimat Wehrheim/Ts.

Ortsteil Wehrheim

Erstmals geschichtlich erwähnt wurde Wehrheim in einer Urkunde Kaiser Heinrichs III. aus dem Jahr 1046, mit der er das Dorf “Wirena” seiner Ehefrau Agnes schenkte. Keltische und germanische Sprachelemente mischen sich in dem altertümlichen Namen “Wirena”, bedeuten Wasser, Sumpf, Bach und bezeichnen damit die umgebende Landschaft der Siedlung mit dem Erlenbach. Vorgeschichtliche Hügelgräber säumen die uralten Höhenwege, die über die "Schlink" nach Norden führen, Keltengräber am Bahnhof sprechen von Siedlungen in Dorfnähe lange vor der Römerzeit.

Vor den kalten Nordwinden durch den Höhenzug der "Schlink" geschützt, duckt sich die kleine karolingische Siedlung auf der natürlichen Bodenerhebung zwischen Grabengasse und der Borngasse von der katholischen bis zur evangelischen Kirche, umflossen von den Bächen aus den hochgelegenen Riedwiesen.

Viele Herren hat der Ort erlebt, die Friedberger Burggrafen zur Stauferzeit, danach die Grafen von Diez, denen die Wehrheimer ihr Wappen mit den zwei goldenen Löwen im roten Feld verdanken. Sie haben im Jahr 1243 das "Kloster Thron" gegründet und für Wehrheim bei Kaiser Karl IV. im Jahre 1372 die Stadtrechte erwirkt. Reste der alten Stadtmauer, die einmal übermannshoch gewesen war, ziehen von der Gartenstraße zur Hauptstraße. Die kleine Burganlage der Grafen, stolz "Schloß Werhen" genannt, stand dort, wo heute die katholische Kirche und das Pfarrhaus sich befinden.

Zum Gericht Wehrheim gehörten damals Anspach und Bizzenbach sowie die Rodungssiedlungen Obernhain, Niedernhain und Stalnhain.

Unter der Herrschaft der Grafen von Nassau-Dillenburg, die den Ort "erheirat" hatten, wurden die Einwohner zwangsreformiert und als sich im Jahre 1564 der Erzbischof von Trier an der Herrschaft beteiligte, erhielt Wehrheim einen doppelten Verwaltungsstab, was zu endlosen Machtkämpfen zwischen trierischen und nassauischen Amtsverwaltern samt ihrem Anhang führte. Erinnerungen an die Zeit der "Zwieherrschaft" sind der ehemalige Trierer Amtshof in der Pfaffenwiesbacher Straße und das oranische Amtshaus in der Hauptstraße gegenüber dem Rathaus.

Pestepidemien und Kriegsnöte, besonders während des Dreißigjährigen Krieges, dezimierten die Bevölkerung. Brandkatastrophen brachten die Leute um ihre ärmliche Existenz. Not und Verzweiflung schlugen um in die Wut der Hexenjagden. 35 Prozesse wurden in den Jahren zwischen 1633 und 1688 geführt und fast alle endeten mit Todesurteilen.

Damals hatte Wehrheim eine Stadtmauer, zwei Stadttore und mindestens zwei Türme. Im Turm am Obertor wurden die Gefangenen bis zu ihrem Prozeß verwahrt. Zum Obertor führte die "Obergasse", der obere Teil der heutigen Hauptstraße, in dieser Richtung zog man in die Wetterau. "Untergasse" nannte sich der Teil der Straße, der vom Rathaus zum "Untertor", dem heutigen Stadttor, verlief.

Um 1860 wird von fünf Brandweihern im alten Ortskern außerhalb des Wallgrabens berichtet, der auch als Wasserreservoir diente, aber allmählich verlandete. Nach einem verheerenden Brand im Jahr 1819 begannen die Wehrheimer, sich außerhalb der Stadtmauer anzusiedeln und den engbebauten alten Dorfkern aufzulockern. Damals wurde die abgebrannte rechte Seite der Hauptstraße neu vermessen und erhielt ihr modernes Gepräge.

Im Jahr 1814 wurde Wehrheim nach einem kurzen Zwischenspiel im Amt Cleeberg dem Amt Usingen zugeschlagen und verlor nun offiziell seine Stadtrechte und seine Gerichtsbarkeit. 1866 wurde man preußisch, damals hatte der Ort 1561 Einwohner.

Seit dem Jahre 1848 gab es eine Posthalterstelle im Gasthaus "Taunus", die noch außerhalb des Ortes an der Straße von Bad Homburg nach Usingen lag.

1895 wurde die Bahnverbindung "Bad Homburg - Usingen" eröffnet und damit Wehrheim stärker an den Bad Homburg/Frankfurter Raum angeschlossen. Diese Entwicklung hat sich seit dem Zweiten Weltkrieg bis in unsere Tage fortgesetzt.

1972 haben sich Wehrheim, Obernhain, Pfaffenwiesbach und Friedrichsthal zur Großgemeinde zusammengeschlossen. Damit hat ein neues Kapitel der Wehrheimer Geschichte begonnen.

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2 Kommentare

Winterfotos bei der Hitze zurzeit kühlen ein
wenig ab
Sehr informativ Dein Beitrag mit den Fotos

Wehrheim zeigt, daß man auch ohne Größenwahn eine Ortskernverschönerung nebst Einkaufszentrum gestalten und bauen kann.
Friedrichsdorf im Taunus sollte sich ein Beispiel daran nehmen.

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