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Mein Chor Cantus Wirena Wehrheim

Präzise und rein gesungene "Sünde"

Der Wehrheimer Chor Cantus Wirena füllte mit Rossinis Spätwerk "Petite Messe Solenelle" die Aula der Limesschule
WEHRHEIM (sch). Riesenandrang und große Enge herrschte in der Aula der Limesschule beim Chorkonzert von Cantus Wirena - über 350 Besucher waren für ein nicht alltägliches Konzert gekommen: die "Petite Messe Solenelle" von Gioacchino Rossini (1792-1868). Eng zu ging es auch auf der Bühne, wo sich unter der Leitung von Dirigent Marc Opeskin die 45 Sänger des Chores, Pianist, Orgelspielerin und vier Gesangssolisten versammelt hatten. Zum ersten Mal wurde ein Konzert von Cantus Wirena, die sich in intensiver Probenarbeit, darunter auch ein intensives Chor-Wochenende vorbereitet hatten, und dem Usinger Kulturkreis gemeinsam veranstaltet. Eine sehr gute, detailreiche Einführung ins Werk gab zu Beginn Anita Djafari, die sich für die Förderung der Veranstaltung auch bei der Stiftung Volksbank Usinger Land bedankte. Als Ehrengäste waren Bürgermeister Gregor Sommer, die Bezirksvorsitzende des Landfrauenverbandes Edith Sorg-Emmerich und die Landespolitikerin Petra Fuhrmann gekommen.
"Das ist keine Musik für euch Deutsche" habe der Komponist dem einflussreichen Musikkritiker Eduard Hannslik zu seinem im Alter von 71 Jahren 1863 komponierten Spätwerk einmal gesagt. Als "letzte Todsünde meines Alters" bezeichnete der Komponist seine "Kleine feierliche Messe", aber das Publikum hatte große Freude an dieser "Sünde"! Denn klein ist die Messe nur im Verzicht auf ein Orchester, aber nicht in Umfang und musikalischem Anspruch.
Fast alle Solisten hatten ihre Ausbildung am Frankfurter Dr. Hoch´s Konservatorium oder der Frankfurter Hochschule für Musik genossen und es war für den Chor sicher eine besondere Motivation, mit solch guten Solisten auftreten zu dürfen. Am Piano spielte Marcel Neeb, Ute Wischniowski war für das heute selten zu hörende Harmonium vorgesehen gewesen. Jedoch versagte das alte Instrument kurz vor der Aufführung seinen Dienst und wurde durch ein mordernes Keyboard mit Orgelklang ersetzt. Als Gesangssolisten waren Sopranistin Christine Kildau, Alt Ariane Treffer, Tenor Gustavo Quaresma und Bass Johannes Wilhelmi zu hören.
Aus 16 Sätzen besteht Rossinis Spätwerk, die mit einer Pause aufgeführt wurden. Schon beim "Kyrie" und "Gloria", noch ohne Solisten, wurde die Klangreinheit und Präzision deutlich, mit der Opeskin das "Instrument Chor" zum Klingen brachte. Dass Rossini beides - musikalische Klarheit und Einfachheit, sowie Klangfarbenpracht - miteinander zu verbinden verstand, brachte der Chor sehr eindrucksvoll zu Gehör. Dabei galt es auch die eingebauten Fugen und einige, wegen der hohen Tempi recht schwierige Passagen zu bewältigen. Immer wieder hatte der Chor aber aber auch längere Pausen, wenn zum Beispiel in "Et in terra pax", "Gratias agimus tibi" und "Qui tollis" die Sänger ihre Soli gaben. Hier zeigte nsich trotz, oder gerade wegen ihrer ausgezeichneten Darbietungen am ehesten die Beschränkungen der Aula, die von der Akustik halt doch nicht mit einem Kirchenschiff konkurrieren kann.
Das größte Pensum hatte Pianist Neeb, der sowohl Chor, wie auch die Solisten begleitete und dabei ein nuancenreiches Spiel, aber auch gelegentliche, kleinere Unsicherheiten zeigte. Nicht so recht zum Tragen - bis auf das Orgelsolo "Prelude religieux" - kam leider die zu leise verstärkte Orgel, was aber den gelungenen Gesamteindruck, der immer wieder auch mit heftigem Zwischenapplaus bedacht wurde, nicht schmälern konnte.

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