Königsbrunn siegt in Verlängerung

Marco Sternheimer hatte Nerven wie Drahtseile und erzielte eine Sekunde vor Schluß den Siegtreffer.
  • Marco Sternheimer hatte Nerven wie Drahtseile und erzielte eine Sekunde vor Schluß den Siegtreffer.
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Mit 3:2 gewinnt der EHC Königsbrunn seine Auswärtspartie gegen die „Löwen“ des EHC Waldkraiburg. Nach 60 Spielminuten wäre ein Sieg verdient gewesen, doch die Entscheidung fiel erst in Overtime durch Sudden Death.

Die Gastgeber begannen mit 16 Feldspielern, Königsbrunn reiste mit einem 11 Mann Rumpfkader an. Neben den Ausfällen vom Freitag musste Coach Bobby Linke noch auf Peter Brückner und Gustav Veisert verzichten. Im Tor stand von Beginn an Routinier Stefan Vajs, unter der Woche fiel er noch krankheitsbedingt aus.

Der EHC startete selbstbewusst und konzentriert in die Partie, in den ersten Minuten riskieren aber beide Mannschaften nicht allzu viel. Königsbrunn hatte mehr vom Spiel und war meist in Scheibenbesitz. Die erste Großchance konnten aber die Gastgeber vorweisen, in der 12. Minute entschärft Stefan Vajs eine Direktabnahme und hielt seinen Kasten sauber. Königsbrunn markierte dann den ersten Treffer, in Überzahl fälschte Max Lukes die Vorlage von Marco Sternheimer zum 1:0 für die Brunnenstädter ab. Nur eine Minute später fiel dann sogar noch das 2:0 durch Toms Prokopovics, der zusammen mit Dennis Tausend ins gegnerische Drittel drückte und mit einem schnellen Schuss Christoph Lode im Tor der Gastgeber überraschte. Auch danach blieben die Königsbrunner am Drücker und hätten auch noch einen weiteren Treffer nachlegen können, bis zur ersten Pause fielen aber keine Tore mehr.

Nach der hochverdienten 2:0 Führung starteten die Brunnenstädter gut in die Partie. Königsbrunn verpasste es aber, einen weiteren Treffer nachzulegen. Nach einem Offensivfoul überstand die Mannschaft zwar eine Unterzahlsituation. Doch gleich danach erzielte Waldkraiburg in der 28. Spielminute den Anschlusstreffer zum 2:1, Königsbrunn hatte die Ordnung noch nicht wiedergefunden. Der Treffer zeigte Wirkung, die Gastgeber kamen jetzt besser ins Spiel und boten nun einen Kampf auf Augenhöhe. In der 33. Spielminute gelang dann Waldkraiburg in einer Vier gegen Vier Situation sogar noch der Ausgleich, ein abgefälschter Schuss fand den Weg ins Königsbrunner Tor. Die Brunnenstädter gerieten nun ins Schwimmen, doch die Defensive hielt bis Drittelende stand. Sekunden vor der Pause wäre fast noch die Königsbrunner Führung gefallen, stattdessen ging es mit dem leistungsgerechten 2:2 ein letztes Mal in die Kabinen.

Im letzten Drittel hatte sich Königsbrunn wieder gefangen und dominierte das Geschehen auf dem Eis. Die Gastgeber kamen zwar auch zu Chancen, doch die Brunnenstädter erhöhten die Schlagzahl mit fortlaufender Spieldauer. Waldkraiburg zog nun einige Strafzeiten und hatte arge Probleme, den Puck wieder unter Kontrolle zu bringen. Die Königsbrunner ließen die Scheibe schön laufen und schnürten die Gastgeber konsequent im eigenen Drittel ein. Ein Treffer wollte aber, trotz drückender Überlegenheit, nicht fallen. Die Löwen machten ihrem Namen alle Ehre und verteidigten mit sehr viel Einsatz und Leidenschaft. Doch nach 60 Spielminuten stand es immer noch 2:2, die Entscheidung musste nun in Overtime fallen, maximal fünf Minuten mit jeweils drei Feldspielern gegeneinander. Beide Mannschaften hatten zwar Chancen, doch der entscheidende Treffer wollte zunächst nicht fallen. Sechs Sekunden vor Ende der Verlängerung eroberte sich dann Marco Sternheimer den Puck an der eigenen blauen Linie und schloss seinen Alleingang eine Sekunde vor Spielende eiskalt mit dem entscheidenden Treffer zum 3:2 ab.

Königsbrunn holt sich am Ende hochverdient den Sieg und wichtige zwei Punkte gegen kämpferisch starke Gastgeber. Die Brunnenstädter stehen nun punktgleich mit dem Tabellenzweiten Peißenberg auf dem zweiten Rang und haben nun eine Woche Zeit zu regenerieren, ehe es am nächsten Wochenende gegen die direkte Konkurrenz um die ersten Plätze geht. Für Waldkraiburg wir die Luft im Kampf um den achten Tabellenplatz dünn, ein Punkt ist zu wenig um den Abstand auf Erding zu verkleinern.

EHC-Coach Bobby fand nach Spiel viele warme Worte für seine Mannschaft: „Ich kann den Jungs heute keinen Vorwurf machen. Wir sind die Reise mit 11 Feldspielern angetreten und wollten das Spiel nicht kurzfristig absagen. Im ersten Drittel waren wir eiskalt und sehr clever. Danach ist uns sichtlich die Luft ausgegangen, was aber nachvollziehbar ist, wenn man seit mehreren Wochen keine drei Blöcke aufbieten kann. Ich bin stolz auf die Jungs, wie sie sich jede Woche in den Dienst der Mannschaft stellen, obwohl sie krank oder angeschlagen sind. Wir müssen jetzt langsam aber an die Gesundheit unser Spieler denken!"

Tore: 0:1 Lukes (Bullnheimer, Sternheimer) (16.), 0:2 Prokopovics (Tausend) (17.), 1:2 Hefke (Bernhardt) (28.), 2:2 Maierhofer (Rott, Bernhardt) (33.), 2:3 Sternheimer (65. Overtime)

Strafminuten: EHC Waldkraiburg 12 EHC Königsbrunn 8 Zuschauer: 262

Bürgerreporter:in:

Horst Plate aus Königsbrunn

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