Saso Avsenik
Sein Großvater erfand vor über 70 Jahren den Oberkrainerklang

Saso Avsenik und seine Oberkrainer | Foto: Matthias Bucher
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Musizieren ist eine Passion des Herzens.

Dies weiß auch unser heutiger Gast. Der Enkel, des legendären Slavko Avsenik begeistert seit Jahren mit seinen Oberkrainern die Menschen. In der dritten Generation dringt die Musik dieser besonderen Familie aus Begunje in die Herzen der Menschen ein. Mit Liedern wie dem „ Tromeptenecho“ oder „ Auf der Autobahn“ haben sie Musikgeschichte geschrieben.

Es freut mich sehr mit dem legendären Saso Avsenik zu sprechen.

Wie hast du deinen Großvater Slavko Avsenik als musikalischen Pionier wahrgenommen?

Meine älteste Erinnerung an ihn habe ich als vierjähriger Junge. Ich habe ihn in erster Linie als liebevollen Großvater kennengelernt, der eine sehr große Lebensfreude in sich hatte und gerne in der Natur war. Man hat ihn meistens gemeinsam mit seinem Akkordeon angetroffen. Für ihn war das Musizieren keine Arbeit, sondern vielmehr ein ganz großer Lebensinhalt.

Was zeichnet in deinen Augen einen guten Titel aus?

Ein guter Titel muss mehrere Aspekte beinhalten. In erster Linie muss dem Autor die Melodie gefallen. Du musst den Titel auch gerne spielen. Wenn die Melodie dann auch noch beim Publikum gut ankommt, ist dies der beste Fall. Bei uns müssen die Titel im klassischen Oberkrainer Stil arrangiert werden. Entweder ist dies im Polka oder Walzertakt. Wir bemühen uns hierbei immer eine gute Mischung aus instrumentalen und gesanglichen Titeln zu präsentieren.

Aktuell gibt es von euch einen ganz großen Erfolgstitel. Mit welchen Worten würdest du den Hit "Hallo kleine Maus" beschreiben?

Es war einer von fünf Titeln, den ich meiner Gruppe Anfang 2021 bei einer Probe vorgestellt habe. Diesen Titel habe ich meinen Musikern als Letztes gezeigt und dazu gesagt, dass dies so eine Art „ Andrea Berg Schlager Polka“ ist. Meine Jungs haben daraufhin gelacht und gesagt, dass dies eine ganz tolle Nummer sei. Sie haben gemeint, dass dies ein Hit werden wird. Es ist eine ganz leichte, eingängige Nummer. Selbst habe ich nicht daran geglaubt. Das Ganze ist eigentlich aus einem Wortspiel mit unserer Sängerin Lucia entstanden. Nach einem Telefonat mit ihr, habe ich mich an den Tisch gesetzt und die ersten Takte der Melodie aufgeschrieben. Daraus ist ganz automatisch der Song entstanden. Unser Klarinettist Tommy Budin hat mir den zweiten Instrumentalteil dazu geschrieben.

Wie ist eine klassische Oberkrainertracht zusammengesetzt?

Unsere Tracht besteht aus schwarzen Stiefeln, weißer Unterwäsche, einem weißen Hemd und der typischen Oberkrainerweste. Im Winter ist die Tracht sehr gut, da sie sehr warm ist, aber im Sommer muss man sehr viel schwitzen. Bei den älteren Trachten gehört manchmal auch ein schwarzer Hut dazu. Ebenso haben viele Gruppen noch einen roten Regenschirm mit dabei, um das Unheil von sich abzuwenden.
Die Frauen haben eine besonders farbenfrohe Tracht. Diese besteht aus einem Kleid mit Tuch.

Was zeichnet euer aktuelles Album "Polkalklänge ein Leben lang aus?"

Das Album ist zu unserem 15-jährigen Bühnenjubiläum auf den Markt gekommen. Es ist eine Hommage an 70 Jahre Oberkrainer Sound. Es beinhaltet eine Mischung aus alten und neuen Stücken. Es sind auch bisher unveröffentlichte Lieder von Slavko und Vitko Avsenik enthalten. Die Beiden haben bis zum Lebensende noch komponiert. Besonders hervorzuheben ist der Walzer " Silberblaue Mitternacht." Dieser ist für vier Klarinetten arrangiert und ein absoluter Hochgenuss. Aber auch zünftige Musik wie der Bierzelt Klassiker "Hallo kleine Maus“ sind auf dem Album enthalten.

Was war der prägendste Moment eurer bisherigen Karriere?

Ich würde sagen, dies war unser erster TV Auftritt im Musikantenstadl im Jahr 2009. Es war unser Beginn und der Augenblick, wo sich viele Türen für uns öffneten. Ich habe diese neue Oberkrainer Formation, zu ehren des 80. Geburtstags meines Großvaters als Hobby zusammengestellt. Beim Musikantenstadl haben wir erst gemerkt, wie hoch die Nachfrage nach uns war. Nachdem wir im ersten Jahr bereits 100 Auftritte hatten, entschieden wir uns dazu Profimusiker zu werden.

Wann tritt es bei dir das perfekte Heimatgefühl ein?

Das perfekte Heimatgefühl tritt bei mir unter anderem ein, wenn ich auf der Bühne viele schöne Walzermelodien von meinem Großvater spiele.
Es kann aber auch sein, dass es bei einem besonders guten kulinarischen Gericht eintritt.
Natürlich genieße ich auch die Natur und meine Heimat sehr. Die verschiedenen Jahreszeiten faszinieren mich jedes Mal aufs neue.

Welche Wünsche liegen dir am Herzen?

Ich würde mir wünschen, dass diese Besetzung möglichst lange so zusammen bleibt. Wir sind alle gute Musiker und liebe Menschen. Ich bin sehr dankbar, dass ich dies so erleben darf und hoffe die Menschen noch lange Zeit mit der Musik zu erreichen.

Vielen Dank für das Interview!

Bürgerreporter:in:

Matthias Bucher aus Burgau

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