Sehenswert: Die Dorfkirche in Vallstedt

Vallstedter Kirchenfenster "Moses mit den Gesetzestafeln", gestiftet 1912 von den Eheleuten Giesemann
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  • Vallstedter Kirchenfenster "Moses mit den Gesetzestafeln", gestiftet 1912 von den Eheleuten Giesemann
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Über die Geschichte der Dorfkirche von Vallstedt zerbrechen sich Historiker den Kopf, denn die Frage nach der Entstehung dieser St.-Martini-Kirche ist schwierig zu beantworten. Eine bischöfliche Weiheurkunde hat es gewiss gegeben, sie wurde wohl nicht als wichtig angesehen. Das Pergament wurde vermutlich abgeschabt und neu verwendet (beschriftet). Urkunden gingen durch Brände, Plünderungen und Kriegszerstörungen verloren, allein Steine in den Kirchenmauern lassen dauerhaft die Jahreszahlen 1443 (Umbau) und 1652 (während des Dreißigjährigen Krieges Zerstörung durch Schweden) erkennen.

Die ältesten Urkunden (um 1200) verweisen auf den Grundbesitz, den das Braunschweiger Kloster St. Cyriakus in Vallstedt hatte. Pastor Carl Simm, 1920: „Die Kapelle in Vallstedt wurde 840 gegründet.“ (Anmerkung d. A.: Entstehung des Hildesheimer Bischofssitzes im Jahr 815) Pastor Hans Buttler, 1955: „Die Kirche wurde zwischen 1150 und 1250 erbaut.“ Belegt ist, dass 1839 die Außenmauern „um 6 Fuß“ erhöht wurden.

Zur Orgel: 1749 klagte der Pastor über die reichen „unchristlichen“ Bauern, die nichts für die Kirchenausstattung spendierten. Die erste Orgel war 1776 „durch Bosheit unbrauchbar“ gemacht worden, hieß es. Erst 1846 bis 1849 wurde die Orgel gefertigt, die 1947 umgebaut und die 1991 erneuert wurde.

Zum Taufstein: Der ursprüngliche Taufstein von 1651 mit der Darstellung der Kundschafter des Josua trug die Inschrift „Margaretha Blust, Heinrich Bokelmann e(heliche) H(ausfrau) hat dieses der Kirche verehret zu Falstiet 1651“ und wurde 1839 an das Anton-Ulrich-Museum in Braunschweig abgegeben. Das heutige Taufbecken dürfte jüngeren Datums sein.

Mysteriöses: Am Kirchturm befindet sich eingemauertes, so genanntes „Bischofskreuz“, ein kreisrunder Stein mit einem erhabenen Kreuz, wobei unklar ist, was es darstellen könnte (evtl. den Sieg des Christentums über den Sonnenkult). Ein Eckstein an der Südseite des Turms trägt die Zeichen: „Ano dni M C CCC XX / XI I die urbani I / c thvata est“, gemeint ist wohl „i(n) choata est“ (im Jahr des Herrn 1431 – 1433).

Hinweis zur Orientierung: Vallstedt ist ein Ortsteil der Gemeinde Vechelde im Kreis Peine in Niedersachsen.
(Archivfotos)

Bürgerreporter:in:

Helmut Kuzina aus Wismar

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