myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Zuckerrübensirup - 1947 in der Not als Ersatz für Zucker

Wie versprochen bringe ich weitere Rezepte aus Omas Sammlung. Zugegeben, die Geschichte mit dem kalten Hirn war nicht jedermanns Sache. Auch meine nicht. Aber es wurde auch in dieser kargen Zeit Kuchen gebacken. Wer Kuchen backt, der muss auch süßen können. Interessiert? Einfach weiterlesen.

Im Augenblick sieht man im nördlichen Oberbayern überall die Zuckerrüben herumliegen. Ganze Halden warten auf den Abtransport. Heutzutage gibt es Zuckerrübensirup für gesundheitsbewusste Feinschmecker für gutes Geld zu kaufen.

Wie aber war das seinerzeit? Was machte die Hausfrau im Jahre 1947, als der Zucker Mangelware war, aber dennoch mal ein Kuchen auf den Tisch sollte? Man verwendete selbst gekochten Zuckerrübensirup.

In einer alten Rezeptsammlung aus Großmutters Sammlung findet man dazu ein Rezept. Man benötigt dazu etwa 10 kg Zuckerrüben, die man bestimmt vom Bauern bekommen kann, wenn man freundlich fragt. Man muss sie nicht einfach vom Feld holen/stehlen.

Also die 10 Kg Zuckerrüben in klarem Wasser allergründlichst abbürsten, nachspülen, nochmal bürsten, nochmals spülen und dann die sauberen Rüben in Schnipsel schneiden. Nun einen entsprechend großen Topf geben und wenig Wasser zugeben. Den Inhalt weich kochen lassen. Man nehme nun ein reines Tuch und presse den Saft hindurch. Die Rübenschnipsel halten wir noch auf. Sobald der Saft durchgepresst ist, kommt er wieder auf den Ofen und wird gekocht, bis aus dem Saft eine dicke, zähe Masse wird.

Oma hat damals weithalsige Gläser genommen und den Sirup dorthinein abgefüllt.

Aus 10 Kg Rüben erhält man nicht sehr viel Sirup. Dafür ist er aber von großer Süßkraft. Nach dem Abfüllen kümmern wir uns wieder um die Schnipsel.

Die kocht man abermals, zugedeckt mit Wasser, aus. Den Saft kann man zum Süßen von Getränken verwenden. Er hält aber nicht lange.

Omas Küche war aus der Not raus sparsam. Das Rezept ist dabei total simpel. Es macht halt ein bisserl Arbeit....

Weitere Beiträge zu den Themen

RezeptNotOmas KücheOmaRübenZuckerrübensirupSüßstoffKuchenHerbstZuckerrüben1947Zuckerrübensaft

2 Kommentare

Ich kann mich an die Erzählungen meiner Mutter erinnern, dass meine Omi öfter Bonbons aus Zuckerrübensirup hergestellt hat.
Damit ihre Mädchen auch zu schlechten Zeiten mal was Süßes hatten.

Ja, das waren schon krasse Zeiten. Irgendwie muss ich dann immer lächeln, wenn aktuell von Armut die Rede ist. Die Leute damals hätten sich über die heutigen Sozialleistungen vermutlich gefreut - Kindergeld, Erziehungsgeld, Anerkennung der Erziehungsjahre bei der Rente, Grundsicherung und was es alles gibt. Ich will damit aber nicht sagen, dass ich glaube, es geht den Leuten heute zu gut. Nicht, dass es da ein Mißverständnis gibt.

Beteiligen Sie sich!

Um zu kommentieren, öffnen Sie den Artikel auf unserer Webseite.

Zur Webseite