Unterschleißheim wird für dumm verkauft

Thermenprojekt Hollern: Viele Bürger wegen Verkehr besorgt
024.11.09|München NordFacebook
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Unterschleißheim - Der Andrang ist groß beim CSU-Ortsteilgespräch in Hollern. Der Hauptredner, Echings Bürgermeister Josef Riemensberger (CSU), informiert über das Thermalbad-Projekt.
Das Thema bewegt viele – entsprechend voll ist der Saal. Foto: Michalek
Außerdem auf dem Podium: Unterschleißheims Bürgermeister Rolf Zeitler und sein Stellvertreter Theo Pregler. Riemensberger gibt die Richtung vor: Die Therme ist Standortfaktor, wird mit der Natur in Einklang gebracht und die Verkehrsbelastung hält sich in Grenzen.
Als er eine Skizze mit einer zusätzlichen Straße am See zeigt und anklingen lässt, dass das präventiv-medizinische Konzept noch nicht steht, merken die Zuhörer ganz besonders auf. Die bisher offiziell nicht bekannte Straße findet sich in einer Zeichnung der Regierung von Oberbayern. Sie führt im Süosten am See entlang, schneidet das Mallertshofer Holz und scheint auf die Staatsstraße 2053 zu führen, die Eching mit der B 13 verbindet. Westlich verläuft die Trasse entlang des Ortsteils „Geflügelhof“ und mündet in den Kreisel des geplanten Abzweigs von der B 13 Richtung Therme. Es entsteht der Eindruck, als könnte diese Straße eine Zu- und Ableitung sein für den Verkehr von Eching hin zur Therme und zurück.
Riemensberger verneint das. Mit dem Hinweis „Ich gehe davon aus, dass nicht alle Straßen gebaut werden, die eingezeichnet sind“, bleibt er eine klärende Antwort jedoch schuldig. Zeitler ergänzt später: „Das wird sicher keine Straße, sondern ein Radweg.“
Überraschend sind auch die Aussagen zum Konzept für die Therme. Dies sei bisher nicht festgezurrt, sagt Riemensberger zunächst. Als ein Zuhörer nachfragt, ob womöglich eine Diskrepanz bestehe zwischen dem Wunsch der Kommunen, ein präventiv-medizinisches Angebot zu schaffen, und den Vorstellungen eines Investors, der mit einem „Spaßbad“ mehr Geld verdienen könnte, äußert sich Riemensberger eher vage: Ein guter Investor werde nicht das Konzept von Erding nachbauen. Zumindest in Unterschleißheim war bisher ausschließlich von einem präventiv-medizinischen Charakter der Anlage die Rede.
Insgesamt steht für die Vertreter beider Kommunen fest: Die Therme ist ein attraktives Alleinstellungsmerkmal. Sie zerstört den Naturraum am Hollerner See nicht. Und die Verkehrsbelastung halten Riemensberger und Zeitler für verträglich, stützen sich auf Gutachten und vertrauen darauf, dass die Besucher vor allem am Wochenende in die Therme strömen. An Tagen ohne Berufsverkehr auf der B 13. Ob dieser Abend die Zuhörer überzeugt hat, ist offen. Sie sorgen sich vor allem um die Lebensqualität am See. bw

Bürgerreporter:in:

Robert Lutz aus Unterschleißheim

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