Leserbrief aus dem Lohhofer Anzeiger

„Recht weit neben der Sache“

Der Echinger Bürgermeister Riemensberger lag bei der
letzten Bürgerversammlung, als er die Proteste gegen
das Thermalbadprojekt Hollern wegen der ökologischen
Auswirkungen zurückwies, recht weit neben der Sache.
Wie kann er angesichts der drohenden Flächenversiegelung
von mindestens 60.000 m² mit einem Hotel von der
Größe des neben dem Kaufland liegenden Dolce-Hotels
von einer „Einbettung in den Naturraum“ sprechen? Auch
muss man sich nicht irgendwelche Karten ansehen, um
zu erkennen, dass hier ein wertvolles Naturgebiet verlorengeht;
Feldlerchen und Rebhühner sind nun mal nicht
auf Karten eingezeichnet.
Überhaupt würde es den beteiligten Politkern gut anstehen,
die für die Thermenanlage vorhergesehene Nordwestecke
des Sees persönlich aufzusuchen. Wie könnte
sonst die Unterschleißheimer CSU behaupten, dass dieses
Gebiet durch das Thermenprojekt „zum grünen Nah-
Kundenbewererholungsgebiet
umgewandelt wird“, obwohl es bereits
vor über 10 Jahren renaturiert wurde?
Und ist das Nichtvorhandensein von Parkplätzen wirklich
eine „Negativentwicklung“? Bisher haben die erholungsuchenden
Echinger und Unterschleißheimer Bürger kein
Auto gebraucht, sondern es viel mehr geschätzt, ein
autofreies Gebiet inmitten des von Autobahnen und Bundesstraßen
umschlossenen Münchner Nordens zu
haben.
Eine weitere Behauptung der Unterschleißheimer CSU
ist äußerst fragwürdig: Braucht man Thermalbad und
Gewerbegebiet, um die Erschließung des Hollerner Sees
bezahlen zu können? Auf der Westhälfte ist bereits eine
Rekultivierung erfolgt, für die ja wohl das Kieswerk
zuständig ist. Für den Erhalt der Erholungsflächen würden
doch die sprudelnden Gewerbesteuereinnahmen -
nicht zuletzt vom Kieswerk - locker reichen. Wer profitiert
dann letztendlich vom Thermenprojekt? Wohl nicht der
Großteil der Bürger, die sich vehement dagegen aussprechen,
endlich eine öffentliche Anhörung fordern und sich
wünschen, dass die Politiker von ihrer Profilierungssucht
und Geldgier ablassen und sich für die Interessen der
Bürger einsetzen, die eine naturbelassene Landschaft
einer Luxustherme mit Hotel und Gewerbegebiet vorziehen.
Angelika und Erich Spitzenberger

Bürgerreporter:in:

Robert Lutz aus Unterschleißheim

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