Laufkreuzfahrt Süd-Ost-Asien mit der AIDA Diva - Teil 3

Der Kreuzfahrthafen für Kuala Lumpur/Malaysia, Port Kelang.
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  • Der Kreuzfahrthafen für Kuala Lumpur/Malaysia, Port Kelang.
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Mit Etappen in Pattaya/Thailand, Ko Samui/Thailand, auf hoher See, Penang/Malaysia, Kuala Lumpur/Malaysia, Singapur, Brunei und Vietnam - Februar/März 2012

Mit Singapur erreicht die AIDA den südlichsten Punkt ihrer Reise. Der Äquator ist bei der 6. Etappe nur noch 200 Kilometer entfernt und Schwüle schlägt den Läufern beim Verlassen des Schiffs entgegen. Die Temperatur liegt bei über 30 °C und kurz vorher hat es auch noch geregnet. Da noch alles nass ist, liegt die relative Feuchte sicher in der Nähe von 100 Prozent. Die Athleten sind aber trotzdem gut gelaunt, stellen sich noch zum Gruppenbild auf, bevor der Start auf dem Board Walk (1.263218,103.821218) erfolgt. Auf zwei Pendelstrecken laufen die Aktiven bis nach Sentosa Island. Tropisches Grün, Meer, Monorail und Hafenanlagen bilden die Kulisse für diesen attraktiven Lauf.
Am nächsten Tag bewegen sich die Laufkreuzfahrtteilnehmer (immer noch in Singapur) auf der 7. Etappe durch den Tropenwald des Mount Faber Parks (1.266522,103.821098). Im ersten Viertel überwiegend auf Treppen, auf dem Rest auf einer kurvigen Strecke bergab zum Start/Ziel zurück.

Singapur ist eine beeindruckend saubere und vandalismusfreie Stadt. Ich bin fasziniert von der Architektur in diesem kleinen Staat. Die Idee von Friedensreich Hundertwasser "Die gerade Linie ist gottlos und unmoralisch" ist an den neuesten Gebäuden konsequent verwirklicht. Rechte Winkel, gerade Linien und ebene Flächen sind beim Museum of Arts and Science, den fünf krummen Wohntürmen und dem Hotel Marina Bay Sands auf ein Minimum reduziert. Das Hotel ist mit seiner extravaganten Bauweise zum neuen Wahrzeichen von Singapur geworden. Auf den drei jeweils zweihundert Meter hohen Türmen ist der Dachgarten SkyPark von 340 Meter Länge installiert, auf dem sich der 150 Meter lange Infinity Pool mit Palmengarten befindet. Atemberaubend und weltweit bekannt ist die Perspektive über die abgesenkte Längsseite des Pools, bei der man den Eindruck hat, das Wasser würde im Nichts verschwinden. Alles in allem soll das Luxushotel 4,6 Milliarden Euro gekostet haben.

Der Luxusliner verlässt das ruhige Fahrwasser der Straße von Malakka und macht sich auf den 1.370 Kilometer langen Weg nach Maura, Emirat Brunei (auf Borneo). Auf dem Südchinesischen Meer hat der Kapitän mit erheblichem Seegang zu kämpfen. Daraus ergeben sich nun auch besondere Herausforderungen für die Ausdauerathleten. Neben den erhöhten Anforderungen an das Gleichgewichtsgefühl durch Rotwein und Ähnliches, müssen nun noch die Schwankungen des Schiffs austariert werden.

Frisch und munter treffen sich um 08:30 Uhr die Laufsportler vor dem Schiff. Heute waren nur die Biker (bzw. ihre Bikes) schneller. In Reih und Glied stehen die Räder in großer Zahl auf dem Kai (5.024855,115.071659).
Zu Fuß erreichen Björn, Bernd und die Laufgruppe den Startpunkt der 8. Etappe (Regenwaldlauf). Heute nehmen die Aktiven eine Pendelstrecke unter die Laufschuhe, die zum überwiegenden Teil durch tropischen Wald führt. Von frei lebenden Tieren ist wie immer nichts zu sehen. Geräusche von Vögeln, Zikaden und anderen Bewohnern bilden aber eine exotische Geräuschkulisse.

Für den Rest des Tages organisieren die Laufreiseteilnehmer eine Rundfahrt durch die Hauptstadt Bandar Seri Begawan und das Umland. Brunei ist am Pro-Kopf-Einkommen gemessen eines der reichsten Länder. Der Sultanspalast gilt als größter Palast der Welt. Durch den Reichtum des Landes bedingt, bedecken noch 70 Prozent des Landes tropische Regenwälder.

An der 9. Etappe in Vietnam nehme ich nicht teil, weil ich mich für einen Ganztagesausflug nach Ho Chi Minh City (von AIDA organisiert) entschieden habe.

Ho Chi Minh City hieß früher Saigon. Im gesamten Verwaltungsgebiet der Stadt leben 7 Millionen Einwohner (wovon nur die Kernstadt dicht bebaut ist). Die Stadt hat ihren traditionellen Charme bewahrt, heißt es in Reiseführern. Im Klartext: Vietnam ist ein armes Land. Man findet schöne Kolonialbauten, das Opernhaus, das 1886 errichtete Hauptpostamt, alte, schattige Alleen und die Kathedrale Notre Dame. Zwischen den einzelnen Stationen ist man immer wieder gezwungen, den Kampf mit einem Millionenheer von ehrgeizigen Motorradfahrern aufzunehmen.

Als Bonus sozusagen, spendierte die Laufreiseleitung auf den letzten beiden Seetagen zwei Spezialläufe: Einen Treppenlauf über neun Etagen mit anschließender Decksrunde und einen Staffellauf auf Deck 12. Beide „Erlebnisläufe“ wurden mit Engagement und viel Begeisterung angenommen. Als Zuschauer fanden sich zahlreiche Müßiggänger ein, die erstaunt, erschreckt oder interessiert dem ungewöhnlichen Treiben zusahen.

Die AIDA Diva ist ein empfehlenswertes Schiff. Beim überwiegend asiatischen Personal dominieren ehrliche Freundlichkeit, das Essen hat mir (2. Kreuzfahrt) sehr gut gefallen und das Informations- und Unterhaltungsprogramm (kostenlos) waren gut. Die Organisation on Bord war tadellos, wenn man mal von der Ausschiffung vor Koh Samui absieht. So an die 2.500 Passagiere in kürzester Zeit durch nur einen Ausgang nach Kontrolle auf die Tenderboote zu bringen, ist eben eine enorme Herausforderung.

Laufen und Teilnahme an den angebotenen AIDA-Diva-Ausflügen lassen sich schlecht unter einen Hut bringen. Als einziger Ausweg bieten sich selbst organisierte Exkursionen in Gemeinschaft anderer Läufer an. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass so etwas sicher nicht jedermanns Sache ist. Anlegehafen und Besichtigungsort liegen bei einigen Orten eine halbe oder mehr als eine Autostunde entfernt (Kuala Lumpur, Bandar Seri Begawan oder Ho Chi Minh City). Bei der Rückfahrt von Kuala Lumpur hatten wir zuerst mit einem Stau in der Hauptstadt zu kämpfen, im Laufe der Fahrt wurde die Autobahn von einem Tropengewitter unter Wasser gesetzt. Auf dem Weg von Bandar Seri Begawan zum Schiff kam es durch einen Unfall zum Stau auf der Autobahn. Das letzte Stück auf diesem Schnellweg legte unser Taxifahrer mit 190 km/h zurück. Das Schiff wartet bei Verspätung nur bei Personen, die ihren Ausflug bei AIDA gebucht haben. Alle Personen unserer Gruppe erreichen aber noch rechtzeitig die AIDA-Diva.

Wenn man aber daheim gut wieder angekommen ist, sind diese kleinen Irritationen schnell vergessen und die Erinnerungen an eine tolle 6.600 Kilometer lange Seereise mit Björn, einer netten Gruppe, schönen Läufen und vielen Impressionen in exotischen Ländern bilden das Bleibende dieser Laufreise.

www.spargelsprinter.de.vu

Bürgerreporter:in:

Rainer Lingemann aus Uetze

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