Melde oder der ‚Spanische Salat‘

Winzig klein - die Fruchstände der Gartenmelde
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Ob nun als Gemüse oder Zierpflanze, die Gartenmelde (Atriplex hortensis) aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse hat auch noch ganz ausgefallene Namen: Spanischer Salat, Spanischer Spinat …

Die Melde ist eine der ältesten Kulturpflanzen und wurde im Jahr 2000 vom Naturschutzbund Deutschland zur Nutzpflanze des Jahres gewählt.

Es gibt mehr als hundert Melde-Arten. Die Größen variieren, von zehn Zentimeter kleinen Winzlingen bis weit über anderthalb Meter hohen, stämmigen Pflanzen ist alles vertreten.

Die Gartenmelde ist einjährig und kann bis zu 2,5 m hoch werde. Ihre Blätter sind gelblich bis rötlich. Sie blüht bei uns ab April und bestäubt sich selbst. Nach der Blüte bilden sich gelbliche Schoten mit einem Durchmesser von 4 mm. Die schwarzen Samen hingegen noch winziger; sie sind knapp 2,5 mm groß.

Als Gemüse ist sie reich an Vitamin A und C; hat viele Mineralstoffe wie Kalzium, Kalium, Magnesium und Protein.
In den Samen der Gartenmelde ist Saponin enthalten, was abführende Wirkung hat.

Die Pflanze war schon den Römern bekannt und wurde nicht nur im Mittelmeerraum kultiviert, sondern auch in Tibet und Bengalen. Später verdrängte der Spinat die Melde.

Bereits im Mittelalter wusste man, dass Melde die Haare schwarz und Stoffe grün färben kann.

Früher kannte die Hausfrau aber auch einen medizinischen Nutzen der Melde; sie kannte Kochrezepte gegen Gicht, Gelbsucht und Halsschmerzen.
Sie machte Umschläge aus zerquetschten Blättern, diel lindern und heilen sollten.

Es war nicht zuletzt der hohe Anteil an Vitamin C, der die Melde zur Heilpflanze machte.

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Ich kannte bisher weder den medizinischen Nutzen noch den zum Füllen des Magens. Also fragte ich eine Freundin, die Kochbücher nicht nur sammelt, sondern auch aus ihnen kocht. Sie hat mir dann eines ihrer ‚Geheimrezepte‘ verraten: eine Melde-Quiche

Einen Teig aus 100 g Quark und 100 g Butter, 1250 g Vollkornmehl, 1 EL Honig, etwas Salz und 1 TL Backpulver schnell verkneten und 1 Stunde kalt stellen.
Danach auf einem eingefetteten Backblech ausrollen.

Für den Belag 800 g junge Blätter und Triebe der Melde waschen und klein zupfen.
1 gehackte Zwiebel in Butterschmalz glasig werden lassen und die Melde hinzugeben. Abkühlen und abtropfen lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen und zwei verquirlte Eier mit 1/8 l süße Sahne verrühren. Alles unter die Melde heben und auf den Teig geben.

Die Quiche bei 225 Grad gut 20 bis 25 backen.

Nun wünsche ich viel Spaß beim Sammeln und Backen – Guten Appetit !!!

Winzig klein - die Fruchstände der Gartenmelde
Die Melde mag Sonne, aber gedeiht auch im Halbschatten; sie braucht einen feuchten Boden. Sicher 'mag' sie auch diese Regentropfen ...
Bürgerreporter:in:

Uta Kubik-Ritter aus Uetze

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