Wandern auf dem "Urwaldsteig" Edersee

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In diesem Jahr wanderte eine 22 Personen starke Gruppe der Abteilung Wandern und Freizeit des TSV Friesen Hänigsen sogar 5 Tage hintereinander, vom 16. – 20. Mai 2012, über den 68 km langen Urwaldsteig Edersee unter der Führung von Wanderführer Friedhelm Imse.
Rund um den Edersee bieten sich - einer Perlenkette gleich - herrliche Ausblicke auf eine einmalige Wald- und Seelandschaft. Man wandert durch einige der letzten Urwälder Deutschlands. Der “Urwaldsteig Edersee” wurde kürzlich mit dem Gütesiegel des Deutschen Wanderverbandes als “Qualitätsweg Wanderbares Deutschland” ausgezeichnet.
Die Gruppe quartierte sich in Hotel Werbetal in Nieder-Werbe, einen Ortsteil von Waldeck ein. Gleich nach der Ankunft wurden die Wanderstiefel geschnürt und los ging es in die erste 14 km lange Tagestour die mit einem kräftigen Aufstieg begann. Auf der Höhe wurde die Gruppe dann mit ersten faszinierenden Waldbildern und Aussichten auf den Edersee belohnt. Weiter ging es an Steilhängen entlang durch krüppelige Eichen- und Buchenwälder hinab in das Bärenbachtal, tief in das Gestein gegraben, wo der nächste Anstieg in Serpentinen steil aus dem Tal hinaus führte. Kaum war die Höhe erreicht, ging es langsam abwärts in die Waldecker Bucht. Dann hinauf auf den Schlossberg mit dem alles überragenden Schloss. Nach einer ausgiebigen Pause führte der Steig über den Ziegenberg hinauf zur Kanzel. Gefallende Bäume liegen quer über den Pfad. Ein weites Ederseepanorama empfängt die Wanderer. Etwas weiter, am Uhrenkopf, ein herrlicher Blick auf die unten liegende Staumauer der Talsperre, welche im 2. Weltkrieg zerstört wurde und viele Todesopfer forderte. Nach einen steilen Abstieg zur Staumauer war das erste Etappenziel erreicht. Dort wartete ein Bus, der die Gruppe zurück zum Hotel brachte. Das Wetter war nicht so gut. Ein kalter Wind blies kräftig welcher mit einigen Regenschauern begleitet wurde.
Am 2. Tag wurde die Wanderung an der Sperrmauer wieder aufgenommen. Das Wetter hatte sich gebessert. Es war sonnig und warm. Zunächst ging es hinab zu der unterhalb der Talsperre liegenden Ortschaft Hemfurth. Aber dann führt der Steig steil hinauf zum Peterskopf. Es galt 300 Höhenmeter in weiten Serpentinen zu überwinden. Man hätte ja die vorhandene Standseilbahn nutzen können, aber ein Wanderer macht so etwas nicht. Am Hochspeicherbecken erwartete eine Baudenstation die Gruppe mit kühlen Getränken. Durch den Naturwald am Weißen Stein geht es weiter auf schmalen Pfaden durch alte Buchenbestände hinab zum "Sauermilchplatz" wo eine Schutzhütte zum Rasten einlud. Nun galt es noch den Daudenberg zu umrunden um zum Aussichtspunkt "Fünfseenblick" zu gelangen. Von dort kann man den Edersee gleich fünf mal sehen. Dann noch ein kurzer Abstieg zur Ortschaft Bringhausen und das 2. Etappenziel war ereicht.
Auch am 3. Tag meint die Sonne es wieder gut und wärmte schon am frühen Morgen. Das sorgte gleich zu Schweißausbrüchen, denn es galt gleich den Bloßenberg zu erklimmen. Ein schmaler Weg führte dann in den Nationalpark Kellerwald. Durch das wildromantische Wieslohgraben-Tal hinab zum Edersee. Nach Überquerung der Banfe-Bucht steigt der Weg zu den Urwäldern des Arens-Berges hinauf. Immer wieder galt es tief eingeschnittene Talschluchten zu umrunden. Die ersten Er-müdungserscheinungen traten ein. Aber schließlich wurde am Ende des Edersees das Nationalparkzentrum erreicht. Zwei Drittel des Urwaldsteiges waren geschafft.
Auf der Nordseite des Sees begann am 4. Tag mit neuen Kräften der noch 28 km lange Rückweg. Von Kirchlotheim führt der Steig zur Stauwurzel der Talsperre nach Herzhausen. Auf der Uferpromenade des Edersees entlang mit Blick auf das Naturschutzgebiet "Ederufer" - ein Wasservogelparadies. Aber dann ging es wieder hinauf auf die steilen Edersee-Hänge mit urigen Waldbeständen. Imposante Blockschutthalden galt es zu überqueren. Ausblicke auf den See laden immer wieder zum Verweilen ein. Nach 11 km war der Ort Asel erreicht wo in einer Gastwirtschaft wieder kühle Getränke warteten. Nach weiteren 6 km wurde die Gruppe dann in Basdorf abgeholt
Auch am 5. Tag ließ uns die Sonne nicht in Stich. Die letzte Etappe verläuft auf den "Knorreichenstieg". Der Weg wird schmaler und steiniger. Hier geht es nur im Gänsemarsch. Durch steile Block- und Schutthalden mit märchenhaften Waldbildern windet sich der Pfad am Lindenberg entlang. Zwischendurch blitzt immer wieder der Edersee durch die gekrümmten Baumwipfel. Nach einer Rast an den Resten der "Hünselburg" galt es noch auf einen gesicherten Pfad einen Bergrutsch zu um gehen. Nach dem Ort Scheid war es nicht mehr weit zum Hotel in Nieder-Werbe.
Bevor der Heimweg angetreten wurde gab es zum Abschluss bei Kaffee und Kuchen etwas "Manöverkritik". Aber alle Teilnehmer kamen zu dem Schuss, dass es wieder ein paar sehr erlebnisreiche Tage waren die man nicht missen möchte, wenn auch an den Füssen einige Blasen entstanden waren. Die 5 Tage sind schnell vergangen und die ständig wachsende Gruppe freut sich schon auf das nächste Jahr. Denn für 2013 ist wieder eine mehrtägige Wanderung in Vorbereitung. Wer Lust hat, hier einmal dabei zu sein, auch als Gast, ist jeder Zeit willkommen. Interessierte können bei den jeden Monat durchgeführten Tageswanderungen der Abteilung „Wandern und Freizeit“ des TSV „reinschnuppern“. Informationen erhalten Sie unter der Telefon Nr. 05147/720198 sowie im Internet unter www.friesenwandern.de. Dort ist das gesamte Jahresprogramm aufgelistet.

Bürgerreporter:in:

Friedhelm Imse aus Uetze

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