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Gelesen: Das Geheimnis der Lilien

... Da sah ich sie in einer Fensternische auf dem Boden stehen, von Licht überstürzt. Sie schien aus dem Glas zu wachsen; Glas und Lilie waren aus dem selben Stoff, aus flüssigem, in der Nachtkühle gefrorenem Licht. Die Blüte war leicht geneigt von ihrer Schwere. Ich sah, dass sie kaum merkbar schwankte. War es der Nachtwind, der sie berührte? Ich trat näher. Ein süßer, schwerer Duft entströmte dem leuchtenden Kelch. Wieder sah ich sie erzittern. Das Beben rann über Stengel und Blätter. Ich sah die Blüte heftiger schwanken, beinahe leidenschaftlich geschüttelt. Da löste sich etwas Dunkles schattenhaft aus dem Blüteninnern, verweilte einen Augenblick schwebend über dem untersten Blütenblatt, streifte, wie mir schien, zärtlich entlang,
verließ still den Kelch, breitete dunkle Flügel aus und entschwand in den Park. Ich stand atemlos, Zeuge eines Geheimnisses. Welches fremde Wesen hatte die schöne Blume heimgesucht? Ich wusste nichts von Nachtfaltern, die Lilien lieben...
Luise Rinser

aus dem Buch von Isolde Ohlbaum, Frau Faltermeiers Blumenladen
(Blumenbilder und Gedichte)

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3 Kommentare

Ein sehr schöner Text mit schönen Fotos, Danke
LG Karin

Dass Nachtfaltern Lilien lieben, kann ich mir gut vorstellen. Der Duft ist einfach betörend.
Tolle Aufnahmen zu dem Text von Luise Rinser :-)

Danke schön, für eure netten Kommentare.
Inspiriert zu diesem Beitrag wurde ich durch Frau Faltermeiers Blumenladen.

GR

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