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Buchtipp: Nachtzug nach Lissabon von Pascal Mercier

  • Zitat: "Auf dem Tejo spiegelten sich die Wolken. In rasendem Tempo jagten sie hinter sonnenglitzernden Flächen her ..."
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“Der Tag, nach dem im Leben von Raimund Gregorius nichts mehr sein sollte wie zuvor…“ und …schloss sich die Tür und es begann zu regnen.“

Was auf den 495 anderen Seiten des Buches (ich spreche vom Taschenbuch) Nachtzug nach Lissabon - geschreiben von Pascal Mercier – alles passiert, ist spannend zu lesen; eine fesselnde Geschichte über einen Menschen, der auf einer Reise in die portugiesische Hauptstadt auch immer tiefer in sein eigenes Inneres fährt …

Es erzählt die Geschichte von dem allseits beliebten Lehrer für Latein, Griechisch und Hebräisch, Raimund Gregorius, der an einem Gymnasium in Bern lehrt. Eines Morgens trifft er zufällig auf dem Weg zur Schule eine junge Frau. Sie scheint sein Leben völlig durcheinander zu bringen. Die Frage nach ihrer Muttersprache beantwortet sie mit „Português“, was ihn neugierig macht.

Plötzlich fängt sein (Karten)-Haus an zu wackeln. Den Unterricht mit seinen Schülern verlässt er von einer Minute auf die andere und begibt sich auf die Suche nach der Frau. Dabei stößt er in einem Antiquariat auf ein dünnes Buch mit vergilbtem Einband, das 1975 in Lissabon erschienen ist. Der Buchhändler übersetzt für ihn nicht nur den Titel: „Ein Goldschmied der Worte“, sondern auch einige Zeilen aus diesem Text von Amadeu Inácio de Almeida Prado: „Wenn es so ist, dass wir nur einen kleinen Teil von dem leben können, was in uns ist – was geschieht mit dem Rest“

Dieses kleine Buch über Almeinda Prado fasziniert Gregorius so sehr, dass er beschließt, die Portugiesische Sprache zu erlernen. Er kauft sich eine Fahrkarte für den Nachtzug nach Lissabon und begibt sich auf die Entdeckungsreise nach dem Leben des Poeten und Arztes Amadeu de Prado. Dabei entdeckt er sich selbst.
„Ich wohne in mir wie in einem fahrenden Zug. Ich bin nicht freiwillig eingestiegen, hatte nicht die Wahl und kenne den Zielort nicht …“

Mit diesen Worten umschreibt der Autor Peter Bieri, der das Buch unter dem Pseudonym Pascal Mercier schrieb, seinen Romanhelden Gregorius.
Der 1944 in der Schweiz geborene Bieri ist Philosoph. Er studierte und arbeitete u.a. in Harvard, Berlin und Heidelberg. Viele Auszeichnungen würdigen sein Lebenswerk.

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Lissabon ist Fado; Lissabon ist Alfama mit seinen Becos (Gässchen) und Travessas (Querstraßen); Lissabon ist die Schöne vom Tejo; Lissabon sind rosa Mauern, jadegrüne Dächer, schwarze Taxis, gelbe Trambahnen und Azulejos, wohin man blickt. Lissabon sind aber auch seine Menschen und ihre Geschichte(n) … Alles dies hat vor Augen, wer das Buch liest; sich auf die Geheimnisse der Nacht einlässt und mit Mercier auf diese Zugreise geht.

Ich habe mir angewöhnt, immer ein Buch eines Autors zu lesen, dessen Land ich bereise oder dessen Erzählung von dem Land handelt, das ich besuchen möchte. Es ist interessant, in Büchern dieser Art "zwischen den Zeilen zu lesen". Und es ist ebenso interessant, wenn ich dann durch das Land, die Städte und Dörfer fahre; die Menschen erlebe und die Kultur kennenlerne.

Nachdem ich den Nachtzug nach Lissabon gelesen habe, bin ich mit ganz anderen Augen durch die Alfama, die Altstadt Lissabons, gegangen. Bilder, die ich dort gemacht habe, erinnern immer wieder an den Roman von Pascal Mercier.

Resümee:
Wer Portugal, seine Menschen und vor allen Dingen Lissabon liebt; wer sich auf eineunbekannte Reise einlassen will (und kann), sollte sich für gemütliche Lesestunden dieses Buch kaufen.

Es ist im btb Verlag als Taschenbuch unter der
ISBN-10: 3442734363
ISBN-13: 978-3442734368

und im Hanser Verlag als gebundene Ausgabe unter der
ISBN-10: 3446205551
ISBN-13: 978-3446205550

erschienen.

Und zum 'Schon-mal-Einstimmen' möchte ich diesem Beitrag ein paar Bilder von Lissabon beifügen.

  • Zitat: "Auf dem Tejo spiegelten sich die Wolken. In rasendem Tempo jagten sie hinter sonnenglitzernden Flächen her ..."
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  • Zitat: "Sie blickte in die Weite, an der Burg vorbei, über die Senke der Baixa hinweg zum Hügel des Bairro Alto ..."
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  • Schienen, auf denen einst die Linie 28 gefahren ist. Schienen, auf denen der Romanheld Raimund Gregorius wohl auch gegangen zu sein scheint ... (Nachtzug nach Lissabon)
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  • Zitat: "Gregorius setzte sich auf die Eingangsstufen, die schon bei Prados nostalgischen Besuchen vermoost gewesen waren. Das muss Ende der sechziger Jahre gewesen sein ..."
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  • Zitat: "Wie wäre es möglich, dachte Gregorius, dass er in der hundertjährigen Trambahn durch das abendliche Lissabon fuhr und dabei das Gefühl hatte, als bräche er jetzt, mit einer Verspätung von achtunddreißig Jahren, doch noch nach Isfahan auf?"
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  • Zitat: "Ich möchte nicht in einer Welt ohne Kathedralen leben. Ich brauche ihre Schönheit und Erhabenheit. Ich brauche sie gegen die Gewöhnlichkeit der Welt."
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  • So, nun koche ich mir einen Kaffee, nehme die Tasse, die ich im wohl schönsten Café der Stadt, dem Pastéis de Bélem, gekauft habe und lese wieder einige Seiten im Nachtzug nach Lissabon ...
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  • Bild 7 / 7

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4 Kommentare

@ Vera, das stimmt. Ich habe das Buch zweimal gelesen und beim zweiten Mal Dinge, die Gregorius erlebt hat, viel intensiver wahrgenommen.

Danke auch, dass Dir die Bilder gefallen haben; Portugal war eine Reise wert und wir werden sicher einmal wieder in dieses Land reisen.

Gruß Uta

Beeindruckende Fotos, interessant beschrieben....danke Uta, macht richtig neugierig auf mehr......

  • Gelöschter Nutzer am 04.01.2011 um 21:29
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