Ellis Island - Insel der Tränen

So wie dieses Gitter, das im Deutschen Auswanderermuseum, Bremerhaven, zu sehen ist, versperrte eines einst den Menschen bei ihrer Ankunft auf Ellis Island den Weg in die "Neue" Welt.
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Es könnte 1888 gewesen sein, als wieder einmal der Schnelldampfer „Lahn“ von Deutschland aus die Überfahrt nach Amerika antrat und Ellis Island erreichte. Hier auf der Insel der Tränen, die vor der Freiheitsstatue an der Mündung des Hudson Rivers liegt, haben Millionen über Millionen von Auswanderern zwischen den Jahren 1862 und 1924 nach Tagen oder sogar Wochen auf dem Meer wieder festen Boden unter den Füßen bekommen und die ersten Schritte in Amerika getan.

Vom Schiff aus führte eine hohe Treppe bis hin zu einem langen weiß gekachelten Flur mit winzigen Fenstern, an deren Ende ein Gitter die Menschen am Weitergehen hinderte. Wieder mussten sie warten, bis sie endlich alle Fragen zu ihrer Person und „ob sie den Amerikanischen Präsidenten ermorden wollen?“ den Mitarbeitern der Einwanderungsbehörde beantwortet hatten und den lange ersehnten Stempel unter ihren Pass bekamen. Sie hatten zumindest mehr Glück als die Menschen aus der „Alten“ Welt, denen bereits an der oben erwähnten Treppe – aus welchen Gründen auch immer – der Schritt in die „Neue“ Welt verwehrt wurde. Oft beendeten diese abgewiesenen Menschen ihr Leben freiwillig, weil alles Ersparte für die Überfahrt nach Amerika aufgebraucht und die Rückreise unbezahlbar war.

All diese Menschen haben ihre Heimat aus Hunger, Verzweiflung und politischen, religiösen und weltanschaulichen Gründen mit dem Ziel verlassen, in Amerika ein besseres Leben führen zu können. Sie haben oft ihre Familien in Deutschland und anderen europäischen Staaten verlassen, um ihr Glück in der Fremde zu suchen.

Oft entschied dann ein kleines Quäntchen Glück darüber, ob Amerika auch tatsächlich zu ihrer neuen Heimat wurde.

„Es gibt keine Heimkehr“, ist ein Leitmotiv von Klaus Mann (Sohn von Thomas Mann), der 1933 nach Amerika auswanderte und 10 Jahre später die dortige Staatsangehörigkeit annahm. Sein rastloses Leben führte ihn in viele Länder der Welt, bevor er in Cannes am 21. Mai 1949 sein Leben selbst beendete. Mann fand in Deutschland nie wieder seine Heimat: „Ja, ich fühlte mich wie ein Fremder in meinem Vaterland …“ [Zitat].

Das Schicksal von Klaus Mann ist eines von Millionen Schicksalen, an die seit 2005 das Deutsche Auswanderermuseum in Bremerhaven erinnert:
http://www.myheimat.de/uetze/beitrag/28440/auswand...

Anmerkung:
Ellis Island wird seit dem 11.05.1965 zusammen mit der Freiheitsstatue als Gedenkstätte vom Typ eines National Monuments durch den National Park Service verwaltet. Seit 1990 ist die Insel Museum zur Geschichte der Einwanderung in Amerika.

Bürgerreporter:in:

Uta Kubik-Ritter aus Uetze

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