Die marine Aquakultur – entwickelt in Eltze

Die Störe (Acipenser) sind recht urtümliche Lebewesen. Sie stellen höhere Anforderungen an die Gewässergüte, daher waren sie im westlichen Europa im 20. Jahrhundert fast ausgestorben.
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  • Die Störe (Acipenser) sind recht urtümliche Lebewesen. Sie stellen höhere Anforderungen an die Gewässergüte, daher waren sie im westlichen Europa im 20. Jahrhundert fast ausgestorben.
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Umweltbewusst sind die Uetzer Landfrauen nach Eltze geradelt und haben dort die Firma Sander besucht, die sich mit Salzwasseraquaristik beschäftigt und bereits überall in Deutschland spektakuläre Salzwasseraquarien aufgestellt hat. So in Kiel und Berlin.

Wir aber wollten uns etwas anderes ebenso Spektakuläres wie ökologisch Wichtiges anschauen, nämlich eine neuartige Technologie zur Produktion von Meerwasserfischen im Binnenland.
Zusammen mit der IFFT (International Fish Farming Technology) hat Sander eine geschlossene marine Kreislaufanlage gebaut, die mit umweltschonender Biotechnologie eine Alternative zur bisher praktizierten Fischzucht ist.

Die Wissenschaft hat festgestellt, dass bis Mitte unseres Jahrhunderts die Meere – wenn sich nichts an der Großfischerei ändert – leergefischt sind. Artensterben ist das Ergebnis.
Aber immer mehr wird Fisch zum bevorzugten Lebensmittel; der Pro-Kopf-Verbrauch in den letzten 50 Jahren hat sich mehr als verdoppelt.
Schon jetzt haben sich die Fischpreise verdreifacht und der Transport des Fisches verschlingt Unsummen an Energie und Transportkosten. Schon lange nicht mehr kann die einheimische Fischerei unseren Fischbedarf in Deutschland (sowie auch in anderen Ländern) decken.

Marine Auquakultur ist der Ausweg. Eine Aquakultur in geschlossenen Kreisläufen, bei denen das benötigte Wasser zu 99 iederverwertet werden kann. Filterstufen reinigen das Wasser.

Unterschiedliche Meerwasserfischarten können in diesen Anlagen gehalten werden. Das hat Martin Sander in seinen Einführungsworten den interessierten Landfrauen verdeutlicht. Interessant war dann natürlich auch der Rundgang durch die Anlagen der Firma Sander, die uns Dr. Bert Wecker ausführlich vorgestellt hat.

Große Erwartungen werden an die zur Zeit gebaute Anlage im saarländischen Völklingen gesetzt; eine Fischzuchtanlage, die von den beiden Firmen konzipiert wurde und in der Meeresfische in guter Qualität gezüchtet werden, ohne die Meere leerzufischen.
Die Anlage soll Mitte 2010 in Betrieb gehen.

Dr. Wecker zeigte den Landfrauen dann noch ein weiteres Forschungsfeld. Wie oben berichtet, müssen rund 1
es Wasserkreislaufes immer wieder hinzgefügt werden. Dieser Wasserverlust entsteht durch das Abschäumen der Schmutz- und Feststoffe im Wasser, die u.a. durch die Ausscheidungen der Fische entstehen.

Es werden Versuche gefahren, mit Meeresgemüse diese 1 asser zu reinigen. Versuche mit Queller, Meeresastern und Portulak.
Der Queller wächst auf dem Wattboden an der Küste und wird auch als Meerfenchel, Meeresbohne, Meeresspargel bezeichnet. Die Pflanze ist gut salzverträglich und nimmt Schwebstoffe auf dem Wasser auf.
Portulak ist meerwasserbeständig ebenso wie die Meeresaster.
Diese Pflanzen werden zur Zeit in Versuchen zur Wasserreinigung eingesetzt; auch an eine Vermarktung dieser Meeresgemüse ist gedacht.

Einen interessanten Nachmittag haben die Uetzer Landfrauen verbracht und nach der Besichtigung wieder ihren „unweltfreundlichen“ Rückweg mit dem Rad angetreten.

Bürgerreporter:in:

Uta Kubik-Ritter aus Uetze

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