Mich wundert, dass mich noch irgendwas an dieser Regierung wundert ….

Das fing nicht erst an, als das Gewusel um die Regierungskoalition begann. Vor Jahrzehnten konnte ich sogar noch so etwas wie Bewunderung für Politiker aufbringen; Willy Brand war einer von ihnen, sein Kniefall gehört zu den ganz großen Momenten unserer nicht immer ruhmreichen Geschichte.

Aus der Verwunderung herausgerissen hat mich auch die Aussage der Kanzlerin zum Ansturm der Flüchtlinge 2015:

„Wir schaffen das!“

Man mag ihr vorwerfen, dass sie die zweifelsfrei gegebene Problematik ihres Satzes nicht ganz erfasst hat. Aber sie zeigte mitmenschliche Größe, die Not zu lindern geeignet war und Schicksale nicht über kleingeistige Zahlen vergessen machte.

Kommen wir zum letzten Akt des Berliner Schmierentheaters: Kasper und Gretel in Hochform; endlich haut mal einer so auf den Tisch, dass selbst die AfD applausgeneigt ist. Gretel hüllt sich nicht in Schweigen und beharrt auf … ja, auf was eigentlich? Offene Grenzen für Menschen in Not gehören nicht dazu. Es wird auch nicht weiter erwähnt, dass die Grenzen letztlich dicht sind und die Frage der Asylgewährung zu oft bezahlten Despoten oder dem Mittelmeer überlassen wird.

Es wird gerungen. Um Worte, um Europa ja oder nein. Um den bajuwarischen Alleingang, der keiner ist, da sich Herr Kurz mit dem monarchisch angehauchten Herrscher Bayerns kurzerhand kurzgeschlossen hat. Der auch noch stolz darauf ist, Deutschland in der Vorreiterrolle zu sehen. Am deutschen Wesen soll die Welt genesen?

Derweil schart die Kanzlerin ihre mehr oder weniger Getreuen um sich. Auch wenn man mit einigen Gedanken der ungeliebten Schwester sympathisiert, so lässt man sich nicht behandeln.

Verwunderung. Nein! Das, was uns derzeit geboten wird, ruft bei mir Verärgerung hervor. Verärgerung über zwei Parteivorsitzende, die sich offensichtlich nicht mehr um die Sache streiten. Sondern darum, wer in Deutschland künftig das Sagen hat.

Nun, die Sache wird am kommenden Montag entschieden. Meiner Meinung nach wird es zu einem Bruch kommen; Neuwahlen werden nicht zu vermeiden sein.

Natürlich ist auch ein Kompromiss möglich, ein fauler.

So oder so führt das unwürdige Gerangel in Berlin dazu, dass noch mehr Menschen radikale Wege suchen. Und noch mehr Menschen werden sich ganz von der Politik abwenden.

Fas vergessen, was die Politiker wohl schon lange vergessen haben: Hunderttausende Menschen in furchtbarer Not sind auf dem Weg nach Europa. Es wird Zeit, dasswir uns gegen Politiker zur Wehr setzen, denen unwürdige Machtspiele wichtiger sind als ein Minimum an gelebter Nächstenliebe.

ÖDP Kreisgruppe Uelzen

Bürgerreporter:in:

Michael Falke aus Uelzen

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